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Krieg in der Ukraine

Dieser Luzerner Geschäftsmann befindet sich nun auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums

Die amerikanische Regierung wirft dem Luzerner Geschäftsmann Alexander Studhalter vor, für den russischen Multimilliardär Suleiman Kerimov Geld gewaschen zu haben. Studhalter wies diesen Vorwurf vor einigen Monaten zurück.

Die US-Regierung hat den russischen Geschäftsmann Suleiman Kerimov und sein Firmenimperium schon lange im Visier.
Bild: Mikhail Svetlov / Getty Images Europe

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden geht weiter gegen den russischen Multimilliardär Suleiman Kerimov vor. Am Montag setzte das amerikanische Finanzministerium nicht nur enge Familienmitglieder und Bekannte des bereits sanktionierten Oligarchen auf eine Liste mit «kriminellen Eliten», die das Regime von Russlands Präsidenten Wladimir Putin finanzierten. Auch der Name des Luzerner Unternehmers Alexander Studhalter ist nun auf dieser Sanktionsliste verzeichnet.

Der Vorwurf des Finanzministeriums in Washington: Studhalter sei eine Schlüsselfigur im finanziellen Netz, das der 56 Jahre alte Kerimov gespannt habe. «Studhalter soll auch erhebliche Geldbeträge im Namen von Kerimov gewaschen haben», heisst es in einer Pressemitteilung. Obwohl die Sanktionsbehörde des Ministeriums für diese Behauptung keine Beweise vorlegt, setzte es auch acht Firmen Studhalters auf die schwarze Liste. Diese Unternehmen operierten angeblich in der Schweiz, in Russland und in mehreren europäischen Ländern.

Angeschuldigter Luzerner wies Vorwürfe zurück

Studhalter wies im Frühjahr, als seine Nähe zu Kerimov letztmals thematisiert wurde, den Vorwurf zurück, er habe Offshore-Strukturen für seinen Freund unterhalten. Auch dementierte der Luzerner über einen Sprecher, dass er Kerimov geholfen habe, Vermögen zu verstecken oder zu verschleiern. Studhalter betonte zudem, dass alle seine Firmen dem Schweizer Geldwäschereigesetz unterstanden und in der Schweiz geprüft, deklariert und besteuert worden seien.

Der Luzerner Investor Alexander Studhalter steht neu auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums.
Bild: Bild: Philipp Schmidli

Alexander Studhalter ist auch Verwaltungsrat und grösster Einzelaktionär der an der Schweizer Börse kotierten Firma Highlight Event and Entertainment. Dieses Unternehmen wird in der Pressemitteilung des US-Finanzministeriums zwar nicht direkt erwähnt. Die Nähe der Vermarktungsfirma zu einem von den USA geächteten Geschäftsmann könnte aber Probleme für das in Pratteln beheimatete Unternehmen schaffen.

Sanktioniert werden nebst Studhalter zwei Söhne des Geschäftsmannes. Sie sollen an der Spitze des sanktionierten Unternehmens Swiss International Advisory Group in Luzern gestanden haben. Neu auf der Sanktionsliste des Finanzministeriums befindet sich zudem ein Schweizer Tochterunternehmen eines russischen Halbleiter-Herstellers, der angeblich im Dunstkreis der Streitkräfte Russlands stehen solle. In diesem Zusammenhang sanktionierten die USA auch zwei weitere Geschäftsleute mit Schweizer Staatsbürgerschaft.

Die Sanktionsliste des US-Finanzministeriums ist nur für Menschen bindend, die entweder eine amerikanische Staatsbürgerschaft oder eine permanente Arbeitsbewilligung für die USA besitzen. Ihnen ist es untersagt, mit Menschen oder Unternehmen zu geschäften, die auf dieser Liste verzeichnet sind. Die USA setzten alles daran, sagte Finanzministerin Janet Yellen am Montag, die militärische Lieferkette des Kremls zu stören, um Russland «die Ausrüstung und Technologie zu verweigern, die es benötigt, um seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine zu führen.»

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