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Kanton Uri

Diese Urner Kunst- und Kulturschaffenden werden dieses Jahr mit Preisen geehrt

Das Kuratorium der Kunst- und Kulturstiftung Uri hat nebst einem Platz im Zentralschweizer Atelier in Berlin und drei Förderbeiträgen auch das am höchsten dotierte Urner Werkjahr vergeben.

Sie wurden vom Kuratorium ausgezeichnet (von links): Vreni Wyrsch, Michael Regli, Anita Regli, Lina Müller und Lisa Elsässer.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 3. Dezember 2022)

Die Preise der Kunst- und Kulturstiftung Uri wurden am Samstag im Rahmen einer stimmungsvollen Feier im Haus für Kunst in Altdorf übergeben. Nach dem musikalischen Auftakt durch den Gitarristen Dave Gisler folgte gleich der Höhepunkt. Elisabeth Fähndrich, Präsidentin des Kuratoriums, bat die fünf prämierten Kunst- und Kulturschaffenden nach vorne und händigte ihnen die Preise aus.

Dave Gisler sorgte für die musikalische Umrahmung der Feier.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 3. Dezember 2022)

Autorin Lisa Elsässer wurde für das Urner Werkjahr auserkoren. «Dies ist die höchste Auszeichnung, welche die Kunst- und Kulturstiftung vergeben kann. Sie ist mit 20'000 Franken dotiert», erklärte Fähndrich. «In ihrem jüngsten Roman ‹Im Tal› hat die gebürtige Urnerin die Jury mit ihrer Beobachtungsgabe und mit ihrer Bildsprache beeindruckt.»

Den Platz im Zentralschweizer Atelier in Berlin erhält die Künstlerin und Illustratorin Lina Müller. «An der Schnittstelle von Kunst und Illustration hat sie eine eigenständige Sprache entwickelt. Zudem hat sie sich mit ihren Arbeiten auch internationales Renommee erworben», sagte Fähndrich. Förderbeiträge in der Höhe von jeweils 5000 Franken gehen an Anita Regli, Michael Regli und Vreni Wyrsch.

Lob gilt allen Bewerbern

Die Laudatio für die vier Preisträgerinnen und den Preisträger wurde erstmals von Pius Knüsel, dem ehemaligen Direktor der Kulturstiftung Pro Helvetia, gehalten. Er betonte: «Eigentlich verdienen nicht nur jene ein Lob, die wir mit einem Werkjahr, einem Atelier oder einem Förderungsbeitrag auszeichnen, sondern alle 22 Bewerberinnen und Bewerber. Sie begeben sich in die Höhle des Löwen, auch wenn die Urner Löwen recht zivilisiert sind.»

Der Fotograf F. X. Brun zeigt im Danioth-Pavillon eine Werkschau mit spannenden Porträt-Fotografien.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 3. Dezember 2022)

Barbara Zürcher, Kuratorin im Haus für Kunst, würdigte die von F. X. Brun und Franziska Furrer gestaltete Sonderausstellung. Brun hatte im Vorjahr die sogenannte Carte blanche des Kuratoriums erhalten. Im Danioth-Pavillon zeigt er eine Werkschau mit spannenden Porträt-Fotografien. Und im Vorraum präsentiert Furrer, die 2021 das Zentralschweizer Atelier in Berlin nutzen konnte, einen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Schaffen.

«F. X. Brun hat erfrischende Ideen, wie er Menschen in Szene setzt und inszeniert», meinte Zürcher und ergänzte: «Franziska Furrers Rauminstallation ist konsequent, schlicht, grossartig. Beide haben ein grosses Kompliment verdient.» Die Carte blanche für das nächste Jahr erteilte das Kuratorium dem im Tessin lebenden Urner Künstler Pascal Murer. Er wird somit 2023 die Sonderschau gestalten dürfen.

Grosse Künstler haben aufs Urnerland abgefärbt

«Kultur ist wichtig, denn sie ist systemrelevant und bewegt die Menschen im Kanton Uri», sagte Regierungsrat Beat Jörg in seiner Festrede. Ein Beweis dafür sei der eindrücklich grosse Aufmarsch von Kunst- und Kulturinteressierten an der Übergabefeier. Dann fügte der Bildungs- und Kulturdirektor noch an: «Das wache Interesse der Urnerinnen und Urner für Kunst und Kultur rührt vielleicht auch daher, dass Uri ein altes und bedeutendes Passland von europäischem Format ist und gleichzeitig eine einmalige Naturlandschaft bietet.»

Grosse Künstler aus allen Herren Ländern hätten immer wieder im Urnerland Station gemacht, darunter Richard Wagner, Johann Wolfgang von Goethe, Franz Kafka oder Felix Mendelssohn. «Sie alle haben vermutlich in irgendeiner Form auf das Urner Kunst- und Kulturgemüt abgefärbt», so Jörg, der allen Kunst- und Kulturschaffenden gratulierte, die den Mut fanden, sich dem Urteil der Jury und dem «Gwunder» der Öffentlichkeit zu stellen.

Die Werk- und Förderausstellung im Haus für Kunst zeige, dass sich die Urner Kulturszene nach den letzten beiden schwierigen Pandemiejahren erstaunlich schnell erholt habe. Sie sei lebendig und dynamisch. Alle Teilnehmenden, die diesmal leer ausgingen, ermunterte Jörg, nicht aufzustecken, sondern einen erneuten Anlauf zu nehmen. Dazu zitierte er eine alte Fussballerweisheit und wandelte diese etwas ab: «Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – oder in diesem Fall: Nach der Preisverleihung ist vor der Preisverleihung.»

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