Raissa Bulinsky und Zéline Odermatt
Raissa Bulinsky und Zéline Odermatt
Raissa Bulinsky und Zéline Odermatt
Raissa Bulinsky und Zéline Odermatt
Es wurde gejubelt und applaudiert, was das Zeug hält. Tausende Menschen traten auf ihre Balkone, Terrassen oder ans Fenster und gaben mit Applaus ihrer Dankbarkeit gegenüber den medizinischen Fachkräften Ausdruck. Was in Italien als «minute applause» begann, wird nun auf der ganzen Welt getan. Die Geste soll Solidarität denen gegenüber zeigen, die in Zeiten des Corona-Virus für unsere Gesundheit stets im Einsatz sind.
Auch die Aktion «Schweiz sagt Danke» hat dazu aufgerufen allen Ärztinnen, Pflegern, Mitarbeitenden in Arztpraxen und Spitälern für 60 Sekunden zu applaudieren. Die Schweizer Medienhäuser CH Media, Ringier, TX Group, NZZ und SRG machten es sich zum Ziel, dass möglichst viele Schweizerinnen und Schweizer mitmachten. Genau dies geschah am Freitag um 12:30 Uhr. Für eine Minute wurden die stillen, menschenleeren Gassen mit lebensfrohem und wertschätzendem Beifall erfüllt. Leser erzählen von ihren Beobachtungen, welche den einen oder anderen das Herz erwärmten. Eine Anwohnerin des Bruchquartiers erzählt:
«Die ganze Bruchstrasse hat applaudiert. Es war richtig mitreissend und emotional.»
Auch ein anderer Leser schwärmt: «In der Region Weinbergli und besonders in der Kellerstrasse wurde ordentlich applaudiert und gejohlt. Es war mega schön!» Selbst in den ruhigsten Gegenden sei der Lärmpegel für diese eine Minute gestiegen. «Gänsehaut-Effekt» beschrieb der Leser sein Gefühl dabei. Selbst Nachbarn, die sich sonst nicht gross umeinander scheren würden, tauschten sich über das Balkongeländer aus und sprachen sich Mut zu.
Es muss nicht immer Applaus sein. Auch andere Gesten wie eine «Danke»-Banner zeigen die Wertschätzung der Menschen gegenüber ihren Helfern in Not, hier in Cham
oder in Leimbach:
Regierungsrat klatscht mit und mahnt
Den Tausenden von Luzernerinnen und Luzernern, die im Gesundheitssystem tätig sind, wollte auch der Regierungsrat Danke sagen. Pünktlich um 12.30 Uhr standen Fabian Peter (Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement), Paul Winiker (Justiz- und Sicherheitsdepartement) und Guido Graf (Gesundheit- und Sozialdepartement) am Fenster des Regierungsgebäudes. Auch sie stimmten ins Klatschkonzert für das Gesundheitspersonal mit ein.
«Es ist eine schöne Geste, aber die Bevölkerung muss die Situation jetzt sehr ernst nehmen», sagte Regierungspräsident Paul Winiker nach der Aktion. Die traurige Tatsache sei, dass viele Personen nicht daheim bleiben würden. «Viele Personen haben es immer noch nicht begriffen. Sie fühlen sich gesund, treffen sich weiterhin mit anderen und gefährden damit sich und ihre Mitmenschen.»
Regierungspräsident Paul Winiker dankt mit einer Videobotschaft:
«Um die Massnahmen des Bundes umzusetzen, patrouilliere die Luzerner Polizei und löse Versammlungen von mehr als fünf Personen konsequent auf. Wer sich widersetzt, werde gebüsst. In den nächsten Tagen wird die Polizei teils auch mit einem Lautsprecherwagen unterwegs sein, um auf das Versammlungsverbot hinzuweisen, so der Regierungsrat in einer Mitteilung.»
Die Regierungsräte wollen danken, mahnen aber gleichzeitig: «Gehen Sie nur aus dem Haus, wenn Sie unbedingt müssen. Das ist das einzige, was die Schweiz jetzt noch von einem Kollaps des Gesundheitswesens trennt.»
Auch der Regierungsrat habe nun grösstenteils «Home Office» eingeführt. Die Bevölkerung Luzerns soll es ihnen gleich tun und Zuhause bleiben.
Ein Video von Leser Roberto Souto:
Die ganze Schweiz klatscht:
Hier wird sogar noch musiziert: