«Die drohende Strommangellage zeigt, dass wir einen deutlichen und raschen Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion benötigen», so Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen in einer Mitteilung. Jedoch dürfe dies nicht zu Lasten der Umwelt geschehen.
Deshalb hat der Nidwaldner Regierungsrat unter Federführung der Landwirtschafts- und Umweltdirektion ein Schutz- und Nutzungskonzept ausgearbeitet, das die unterschiedlichen Ansprüche koordinieren soll.
Photovoltaik effizienter als Wind- oder Wasserkraft
Das Konzept zeigt auf, dass ein grosses Potenzial vor allem im weiteren Ausbau der Photovoltaik liegt. Es sei möglich, in Zukunft den gesamten Strombedarf von aktuell rund 260 Gigawattstunden mittels Eigenproduktion zu decken, so der Kanton.
Bei den Abklärungen zum Potenzial der Sonnenkraft wurden Freiflächen – keine Dächer – ausserhalb und innerhalb der Bauzone betrachtet, die sich für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen. Das Fazit: Die Nutzung der Photovoltaik mache ausschliesslich an Standorten in Höhenlagen Sinn – aufgrund der besseren Besonnung im Winter.
Wind- und Wasserkraft soll dennoch weiter verfolgt werden
Allerdings sei es eine Herausforderung, eine ausreichende Versorgung im Winter sicherzustellen. Eine Saisonspeicherung im benötigten Ausmass sei nicht realistisch, betont Landammann Joe Christen.
Auch Abklärungen für die Nutzung von Wind- und Wasserkraft werden im Konzept empfohlen – trotz des geringeren Potenzials und begrenzter Möglichkeiten. Als potenzielle Windräder-Standorte werden Gummen, Klewenstock, Plütschgengrat, Wirzweli Nord- und Südwest genannt.
Bei der Wasserkraft sei weiter zu klären, ob das Speicherpotenzial ausgebaut werden kann. Das Fazit des Konzeptes, welches bis zum 28. Februar in die Vernehmlassung geht, soll in den kantonalen Richtplan einfliessen. Der Regierungsrat will das bereinigte Konzept Mitte 2023 verabschieden. (zfo)