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Luzern

Diese Nichtfasnächtler beschenkten ein Familienmitglied mit einem wilden Auftritt

René Ulrich stellt Holzmasken her und trägt diese an der Fasnacht. Der Rest seiner Familie hat mit Verkleidung nichts am Hut. Zu seinem 60. Geburtstag machten sie aber eine Ausnahme.
Die Nicht-Fasnachtsfamilie Ulrich mit René hinten als Zweiter von rechts. (Bild: PD)

Roger Rüegger

Eine schöneres Geschenk hätte sich René Ulrich nicht wünschen können. Seine Familie begleitete den Mechaniker aus Sursee am Güdismontag spontan nach Luzern an den Wey-Umzug. Das ist an sich nicht spektakulär. Man muss jedoch wissen, dass Renés Familie nichts mit der Fasnacht anfangen kann. Er aber stellt seit Jahren Krampusmasken aus Lindenholz her und mischt sich gerne anonym unter die Menge. Er tut dies auch als Wilder am Wey-Umzug, manchmal mit seiner Frau Isabel.

Zu seinem 60. Geburtstag nun wollten ihn Isabel, zwei Schwestern, Schwager, Göttibub und Angehörige speziell beschenken. «Die Idee war, dass sie zusammen mit mir und meinen Masken als Wilde am Umzug in Luzern teilnehmen. Das wäre ein toller Moment gewesen, denn sie wären nur mir zuliebe mitgekommen», sagte er im Januar, als es sicher schien, dass kein Umzug stattfinden wird. Schade, meinte er damals.

Das Vorhaben setzte die Familie spontan um

Weil er sich praktisch als einziger der Familie maskiert an die Fasnacht begibt, bekommt seine Werke niemand zu sehen. So organisierte für ihn sein Göttibub Sven im Januar eine Ausstellung im Restaurant Wyhof in Sursee. Weil das Lokal wenige Tage danach schliessen musste, verschwanden die Masken wieder in der Versenkung.

Da nach dem Bundesratsbeschluss zur Aufhebung der Coronamassnahmen auch die Fasnacht grünes Licht hatte, entschieden sich Renés Verwandte spontan, das ursprünglich geplante Vorhaben umzusetzen. René ist auch einen Tag danach fassungslos: «Das war absolute Klasse. Alles hat gepasst. Die Nichte aus Zürich konnte kurzfristig freimachen, das Wetter war super und die wilde Gruppe Ulrich hatte derart Spass, dass wir nach dem Umzug geschlossen in den Gassen abtauchten.»

Zu Fasnächtlern werden seine Angehörigen trotzdem nicht. Das spielt keine Rolle, es war einmalig, betont René:

«Wenn nächstes Jahr sonst jemand Lust hat, mich zu begleiten, Masken hat es genug.»

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