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Zug

Die Zugerinnen werden zum Saisonstart kalt geduscht

Der 0:4-Rückstand nach 15 Minuten war gegen starke Emmentalerinnen eine zu grosse Hypothek für Zug United in der Nationalliga A.
Ada Hök (am Ball, vor der Zugerin Aileen Röösli) kehrt mit Emmental erfolgreich an ihre ehemalige Wirkungsstätte zurück. (Bild: Mathias Blattmann (Zug, 11. September 2022))
Die Hünenbergerin Bircher Helen zeigte im Tor der Emmentalerinnen eine bestechende Leistung, hier gegen die Zugerinnen Denisa Ratajova (rechts) und Ronja Bichsel. (Bild: Mathias Blattmann (Zug, 11. September 2022))

Peter Rohner

Peter Rohner

Das letzte Tor war symptomatisch für das ganze Spielgeschehen. Die Zugerinnen rannten ohne Torhüterin und mit zusätzlicher Feldspielerin an. Romana Gemperle brachte den Ball aber frei stehend vor dem Tor nicht an der glänzend aufgelegten Emmentaler Keeperin Helen Bircher vorbei, und der nachfolgende Pass kam direkt auf den Stock einer Emmentalerin, die 32 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt mit dem Treffer zum 10:5 ins leere Tor setzte.

Die Gäste hatten schon früh gezeigt, mit welcher Vehemenz sie in dieser Saison ihre noch leere Pokalvitrine gerne füllen würden. Immer wieder brachten sie die Zentralschweizerinnen mit ihrem hohen, aggressiven Pressing in Schwierigkeiten und belohnten sich in Form von Toren.

Nach knapp drei Minuten fingen die hoch stehenden Bernerinnen einen Auswurf von Goalie Micheline Müller ab – Lena Baumgartner nutzte die etwas unübersichtliche Situation zum 1:0. Die gleiche Spielerin erhöhte nach einem Konter auf 2:0. Nur 57 Sekunden später, genau zu Spielhälfte des ersten Spielabschnitts, traf Corin Grundbacher mit einem platzierten Backhandschuss zum 3:0. Noch vor der ersten Pause gelang Aline Marti das 4:0, was einer Vorentscheidung gleichkam.

Der Rückstand war zu gross

Die Zugerinnen steigerten sich wohl im Verlauf der Partie. Die Hypothek aus dem ersten Spielabschnitt wog jedoch zu schwer. Vor allem hatten die Emmentalerinnen stets eine passende Antwort auf Zuger Tore. So betrug der Abstand immer mindestens drei Tore – näher kam das Heimteam während der ganzen Spieldauer nie.

«Den Start ins erste Drittel haben wir leider verschlafen», resümierte Romana Gemperle, die zwei Tore vorbereitete. «Im Mitteldrittel konnten wir uns wieder etwas fangen, aber unsere Chancenauswertung war da auch ungenügend.» Die beiden Toptransfers Isabelle Gerig und Denisa Ratajová zeigten Ansätze, dass sie für die Gegnerinnen unangenehm werden könnten.

Der Tschechin gelang in der 26. Minute das 2:5 aus dem Slot heraus. Gerig musste hingegen einstecken. Die Schweizer Nationalspielerin verfolgte die letzten 15 Minuten mit einem Eisbeutel am Kinn als Zuschauerin. Neben Ratajová zeichneten sich Neonationalspielerin Ronja Bichsel, Sabrina Ott und Ivana Supakova – Letztere gardoppelt– als Torschützinnen aus.

Zug United – Emmental 5:10 (1:4, 1:2, 3:4)
Kantihalle Zug. – 180 Zuschauer. – SR Cretton/Zuber. – Tore: 3. Baumgartner 0:1. 10. (9:03) Baumgartner (Rezacova) 0:2. 11.(10:00) Grundbacher0:3. 16.Marti (Brechbühl) 0:4. 19. Ott (Gemperle) 1:4. 23. Grundbacher (Pekarkova) 1:5. 26. Ratajova (Supakova) 2:5. 29. Rezacova (Thomi/Ausschluss Anderegg) 2:6. 48. Pekarkova (Grundbacher) 2:7. 49. Rezacova (Baumgartner) 2:8. 49. Ronja Bichsel (Gemperle) 3:8. 50. Kipf (Rezacova) 3:9. 51. Supakova (Ronja Bichsel) 4:9. 53. Supakova (Ratajova) 5:9. 60. (59:28) Brechbühl 5:10 (ins leere Tor). – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Zug United.
Zug: Müller; Supakova, Anderegg; Noga, Reber; Ramona Bichsel, Kiser; Burkhardt; Ratajová, Ronja Bichsel, Gerig; Röösli, Ott, Gemperle; Horvath, Böhi, Ravelius; Hedlund, Hoorn.
Emmental: Bircher; Thomi, Ritter; Aeschbacher, Hök; Liechti, Pekarkova; Baumgartner, Kipf, Rezacova; Bergmann, Hanimann, Gerber; Brechbühl, Grundbacher, Marti.
Bemerkungen: Zug ohne Paloncyova (verletzt), Skorpions ohne Spichiger (verletzt) und Reinhardt (nicht im Aufgebot). – 10. Reber verletzt ausgeschieden, 45. Gerig verletzt ausgeschieden.



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