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Uri

Die Urner Gemeindeverwaltungen fahren Massnahmen hoch

Das Corona-Virus hält auch die Urner Gemeinden auf Trab. Eine einheitliche Lösung fehlt allerdings.

Die Arbeits- und Geschäftswelt ist seit Montag eine andere. Auch die Urner Gemeinden haben Massnahmen ergriffen. Dienstleistungen werden weiterhin erbracht – die Erreichbarkeit regeln allerdings nicht alle gleich. In Altdorf wird unter anderem um Voranmeldungen gebeten (siehe gestrige Ausgabe).

Die Bürgler Gemeindekanzlei behält ihre Öffnungszeiten bei, wie Gemeindeschreiber Stefan Huber auf Anfrage sagt. Die Schalter seien mit Glasscheiben ausgestattet, die zum Schutz zur Zeit geschlossen blieben. Am Boden wurden Markierungen befestigt, um auf die Abstandsregeln aufmerksam zu machen. «Bei uns wie allen anderen Gemeinden gilt, dass die Bevölkerung den Gang zur Gemeindekanzlei, wenn immer möglich, vermeiden und mit uns stattdessen per Post, E-Mail oder Telefon in Verbindung treten soll», sagt Huber. Auch intern wurden gewisse Regeln umgesetzt, so etwa geht das Personal gestaffelt zur Pause. Sitzungen würden auf ein Minimum reduziert. «Ansonsten versuchen wir, den Betrieb aufrechtzuerhalten», sagt der Gemeindeschreiber. Home-Office werde zur Zeit noch nicht umgesetzt, da die meisten Mitarbeiter über Einzelbüros verfügten.

Willen des Bundesrats gerecht werden

Anders reagiert hat die Gemeinde Schattdorf. Hier wurden die Schalteröffnungszeiten auf werktags 8 bis 12 Uhr beschränkt. «Wir haben mit dieser Massnahme versucht, den Willen des Bundesrats bestmöglich auf Gemeindestufe abzubilden und entsprechend zu verstärken», sagt Gemeinde-Geschäftsführer Daniel Münch. «Die Kernbotschaft war deutlich: Bitte bleiben Sie zu Hause!» Münch betont aber: «Die Erreichbarkeit der Gemeinde ist trotz angepasster Öffnungszeiten durchgängig sichergestellt.» In der aussergewöhnlichen Lage versuche man nun auch, Überzeit abzubauen. Mit Ausnahmen, die der Gemeinderat verfügen könne, seien auch die öffentlichen Gebäude der Gemeinde grundsätzlich für Drittnutzungen geschlossen. Dass nicht alle Gemeinden im Kanton Uri gleich mit der Situation umgehen, bedauert Münch: «Ich hätte mir vom Kanton klarere Weisungen erhofft.» Er denkt an Empfehlungen, wie die Gemeinden in dieser Situation möglichst solidarisch und einheitlich der Bevölkerung entgegentreten sollten. Es sei eine Gratwanderung zwischen öffentlichem Auftrag und dem Schutz der Mitarbeiter und der Bevölkerung. «Nun fährt jede Gemeinde ihren eigenen Zug.»

In Andermatt bleibt der Schalter gewöhnlich geöffnet. Zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden wurde eine Plexiglasscheibe montiert. In Seedorf wiederum bleiben die Betriebszeiten gleich, die Tür zur Kanzlei ist aber verschlossen – symbolisch: Wer die Verwaltung aufsuchen will, muss anklopfen – oder sich bestenfalls vorher anmelden. «So soll der Publikumsverkehr eingegrenzt werden», erklärt Gemeindeschreiber Stefan Furrer. Im Schalterbereich verfügt die Gemeindekanzlei Seedorf über Glasscheiben, die Angestellte und Besucher schützen sollen. «Den Betrieb möchten wir aufrechterhalten, mit gewissen Einschränkungen», so Furrer.

Die Gemeindeverwaltung Erstfeld setzt auf die gängigen Weisungen und hat im Gemeindehaus verschiedene Massnahmen zum Schutz des Personals vorgekehrt. «Man merkt, dass die Bevölkerung relativ vernünftig ist und von sich aus Begegnungen vermeidet», so Gemeindeschreiber Markus Herger. Die Kanzlei werde nur in dringendsten Fällen besucht, so wie dies auch gewünscht sei. Die Gemeinde hat aber viele Termine abgesagt, so etwa jene des Sozialdiensts. «Wenn immer möglich, versuchen wir, Dinge am Telefon zu klären», so Herger. Für persönliche Besprechungen stünden in Erstfeld grosse Sitzungszimmer zur Verfügung, in denen man die Abstandsregeln einhalten könne.

Die Gemeinde Altdorf hat am Dienstag mitgeteilt, dass die Gemeindeverwaltung erreichbar bleibt. Es wird jedoch darum gebeten, auf Besuche zu verzichten; Kontakt stattdessen telefonisch, per Post oder E-Mail aufzunehmen. Für zwingend notwendige persönliche Kontakte wird um telefonische Voranmeldung gebeten. Der Zugang zum Gemeindehaus erfolgt nur noch über den Hintereingang. Für Besuche im Fremdenspital muss man sich vorgängig am Schalter im Gemeindehaus melden.

Auch bei der Post reagiert man auf die neue Lage. Die Konzernleitung habe entschieden, alle Postfilialen, die über keine geschlossenen Schalter verfügen, so auszustatten, dass das Social Distancing zwischen Postfilial-Mitarbeitern und Kundinnen und Kunden eingehalten wird, heisst es in einer Mitteilung. Deshalb waren einzelne Postfilialen am Mittwochmorgen vorübergehend geschlossen.

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