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Zug

Die Umstellung auf Unterflurcontainer im Kanton Zug kommt voran

Bis 2030 soll der Güselsack am Strassenrand Geschichte sein. Dank einem finanziellen Anreiz steigt das Tempo.
In der Nähe der Ägerihalle steht einer von über 300 Unterflurcontainern im Kanton Zug. (Bild: Jan Pegoraro (Unterägeri, 9. Februar 2022))
Ein Unterflurcontainer in Baar wird geleert. (Bild: Stefan Kaiser (Baar, 05. September 2018))

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Die Schweiz produziert so viel Müll wie fast kein anderes Land auf der Welt, schreibt das Bundesamt für Umwelt auf seiner Website. Im Kanton Zug sind es rund 162 Kilogramm Hausmüll, die Zugerinnen und Zuger pro Jahr verursachen. Entsorgt wird dieser von der Zeba, traditionell per Güselwagen vom Strassenrand. Die Zeba – ein Akronym für «Zweckverband der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen» – entschloss sich Ende 2018 für einen Paradigmenwechsel: Vom Sammeln einzelner Güselsäcke am Strassenrand zum Unterflurcontainer (UFC). Bis 2030 sollen diese im ganzen Kanton Zug im Einsatz sein.

Wie kommt die Umstellung voran? Heidi Oswald ist seit vergangenem Jahr Geschäftsführerin der Zeba. Sie sagt: «Ich bin zuversichtlich – mittlerweile zählen wir 321 UFC für Hauskehricht an 227 Standorten.» Seit die Zeba nicht nur das Betonelement und den Container bezahlt, sondern auch einen bauseitigen Beitrag von maximal 10'000 Franken pro Anlage für Tiefbau- und Umgebungsarbeiten übernimmt, habe der Wechsel «Fahrt aufgenommen» – in allen Gemeinden.

«Allerdings hat sich gezeigt, dass die 10'000 Franken meistens nicht ausreichen», sagt Oswald. Deshalb haben Gemeinden wie etwa Cham, Baar und Hünenberg an ihrer Gemeindeversammlung einen Restkredit beantragt.

Zuerst die Gemeinden, dann die Privaten

Die meisten Gemeinden verfolgen bei der Umstellung auf UFC eine zweiteilige Strategie: Sie bauen UFC zuerst auf den gemeindeeigenen Flächen. Wenn diese UFC sozusagen als Leuchttürme stehen, gehen sie in einem zweiten Schritt auf private Grundstückeigentümer zu, um diese zur Umstellung zu bewegen. Für Private entstehen meistens keine Kosten, da diese von der Zeba und den Gemeinden übernommen werden.

Wo sieht die Zeba Hürden? «Es ist nicht immer einfach, einen geeigneten Standort zu finden», sagt Heidi Oswald. Beispielsweise müsse genug Platz vorhanden sein, damit der Lastwagen die UFC problemlos und sicher leeren kann. Auf dem Stadtgebiet seien zudem Leitungen im Boden verlegt – im Landgebiet wie in Walchwil stellt die Topografie eine Herausforderung dar. Insgesamt rechnet Oswald mit gegen 900 UFCs, die notwendig sind, um das Kantonsgebiet abzudecken.

Bis jetzt lag bei der UFC-Strategie der Fokus auf dem Hauskehricht. Beim Gewerbe kommen aktuell meist 800-Liter-Container zum Einsatz. Diese werden von Lastwagen mit Hecklader eingesammelt. Um zukünftig die verschiedenen Quartiere nicht doppelt anzufahren, will Oswald bis 2030 das Gewerbe in die UFC-Strategie integrieren, «wo dies zumutbar und verhältnismässig ist». Ziel sei es, flächenmässig möglichst grosse Gebiete mit einer Entsorgungsart zu schaffen, sprich UFC in Wohnzonen und 800-Liter-Container in Gewerbezonen.

Hinweis: Die Zeba bittet Grundstückseigentümer, die einen UFC bauen wollen, sich bei der Bauabteilung ihrer Gemeinde zu melden.

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