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Nidwalden

Die Tempo-20-Disziplin in der Nägeligasse in Stans hat sich verbessert

Jeder zweite Autofahrer fuhr vor zehn Jahren schneller als die erlaubten 20 Kilometer pro Stunde in der Stanser Nägeligasse. Das ist nun anders.
Die Nägeligasse ist eine Tempo-20-Begegnungszone. (Bild: Matthias Piazza (Stans, 25. Februar 2022))

Matthias Piazza

Von einem «ernüchternden Resultat» sprach die Kantonspolizei Nidwalden im März 2012, nachdem sie in den Gemeinden Stans und Ennetbürgen Tempomessungen durchgeführt hatte. Das mobile Messgerät war unter anderem während rund dreier Monate im Bereich des Altersheims an der Nägeligasse aufgestellt, wo seit 2008 Tempo 20 gilt. Daran hielt sich aber gut die Hälfte nicht. Von den total 9035 gemessenen Fahrzeugen waren 375 Fahrer gar schneller als mit Tempo 50 unterwegs, also mehr als 30 Kilometer pro Stunde über dem erlaubten Limit in dieser Strasse, wo sich viele ältere Leute und Schulkinder aufhalten. Die Polizei schrieb von einer «bedenklichen Tatsache». 4288 der zu schnellen Fahrer blieben unter Tempo 30.

Doch die Situation hat sich mit den Jahren verbessert. So war der Anteil jener, die zu schnell unterwegs waren, stetig zurückgegangen. Bei einer Geschwindigkeitsmessung im Dezember 2016 betrug die Übertretungsquote noch 20,6 Prozent, im September 2018 noch 12,1 Prozent.

Eine Frage der Gewohnheit

«Mit den Jahren gewöhnen sich die Autofahrer an die neuen Geschwindigkeitsregeln», erklärt sich Marco Niederberger, Chef der Nidwaldner Verkehrs- und Sicherheitspolizei, diese erfreuliche Entwicklung. In der Tat: Seit rund 12 Jahren kennt man in Stans Tempo-30- und Tempo-20-Zonen. Die Übertretungsquote der vergangenen sechs Jahre betrug im Schnitt etwa 15 Prozent. «Mittlerweile ist Tempo 30 ja auch auf Hauptstrassen Realität und akzeptiert, man danke an Stans oder Beckenried.» Auch wenn man als Autofahrer nicht immer von einer Senkung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 oder gar 20 Kilometern die Stunde begeistert sein mag: Aus Sicht der Verkehrssicherheit hätten sich gemäss Marco Niederberger solche Massnahmen bewährt. In Buochs seien Überlegungen für Tempo 30 auf der Hauptstrasse im Bereich des Dorfzentrums im Gange.

Und das Obwaldner Gesamtverkehrskonzept bezeichnet die siedlungsverträgliche Neugestaltung der Ortsdurchfahrten als wichtige Massnahme. Dabei soll in allen Gemeinden auch Tempo 30 geprüft werden.

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