Christopher Gilb
Der definitive Umzug der Zuger Stadtverwaltung in das ehemalige Landis&Gyr-Gebäude steht bevor: Voraussichtlich Ende Juni ist es soweit. Der Umzug hat zur Folge, dass Verwaltungsliegenschaften in der Zuger Altstadt frei werden. Der Bericht des Stadtrates an den Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) vom 17. September 2013, Nachnutzungskonzept inklusive möglichen Verkäufe, betraf ursprünglich folgende fünf Liegenschaften: Zeughausgasse 9 (Haus Zentrum), Kolinplatz 14 (Zollhaus), Kolinplatz 15 (Stadthaus), St.-Oswalds-Gasse 20 (Baudepartement) und Aegeristrasse 7 (Bildungsdepartement).
Das Haus Zentrum wurde im Zusammenhang mit dem Landtausch im Göbli im Jahr 2014 jedoch an die Korporation Zug übertragen. Auf dem Grundstück ist ein Ersatzneubau mit Wohnungen geplant. Das Zollhaus wiederum wurde dem Kanton vermietet. Für die anderen drei Verwaltungsgebäude jedoch wurden verschiedene Nutzungskonzepte erstellt. Es bestand früh Konsens darüber, dass die Liegenschaft Kolinplatz 15 im Eigentum der Stadt Zug verbleibt. Die Aegeristrasse 7 wiederum sollte ursprünglich verkauft werden, davon ist man zwischenzeitlich abgekommen.
Die Haltung, grundsätzlich keine Liegenschaften zu verkaufen, schliesst auch die Aegeristrasse 7 ein, wie der Stadtrat in seinem aktuellen Bericht zum Nachnutzungskonzept Altstadtliegenschaften schreibt. Das Gebäude St.-Oswalds-Gasse 20 wiederum sollte gemäss GGR-Vorlage von 2013 als strategische Reserve im Eigentum der Stadt Zug verbleiben. Damals sah man bereits eine mögliche Nutzung im Bereich der Erwachsenenbildung.
Langfristiger Mieter gesucht
Zu den Gebäuden im Detail: Das Haus Kolinplatz 15 kommt gemäss dem ursprünglichen Konzept für die Büronutzung auf den Markt. Gesucht werde dafür eine Lösung mit einem langfristigen Mieter. Die möglichen 40 bis 60 Arbeitsplätze, so der Stadtrat, würden dereinst für neue Frequenzen in den umliegenden Geschäften, Cafés und Restaurants sorgen. Es ist vorgesehen, das Gebäude auf die Flächen, die im Eigentum der Stadt Zug sind, zurückzubauen. Die angemieteten Flächen im Gebäude Kolinplatz 17 wurden fristgerecht gekündigt und die baulichen Massnahmen mit den Eigentümern besprochen. Kurzfristig stehen in dem Haus einige Unterhaltsarbeiten an. Die bestehende Brandmeldeanlage muss beispielsweise an die neue Raumkonfiguration angepasst werden.
Beim Haus Aegeristrasse 7 ist bereits im Erdgeschoss eine Teilfläche an ein Musikgeschäft vermietet. Nach dem Auszug des Bildungsdepartements wird in den Obergeschossen eine Vermietung an ein Dienstleistungsunternehmen angestrebt. Hier wird ebenfalls ein langfristiger Mieter gesucht. Zudem würden soziale oder gemeinnützige Organisationen als Mieter evaluiert. Damit die Vermietung allenfalls eine Nutzung ermögliche, die über den reinen Geschäftszweck hinausgehe. Das Haus komme Anfang 2019 auf den Markt. Allfällige Anpassungen würden dann mit den zukünftigen Nutzern abgestimmt und mit dem Mieterausbau koordiniert werden.
Etliche Dauerparkplätze werden frei
Das Haus St.-Oswalds-Gasse 20 soll als «Haus zum Lernen» ein Haus der Bildung und der Bildungslandschaft werden und damit ein Statement zur Bedeutung von Bildung im 21. Jahrhundert sein. Neben der Musikschule sind Bildungskurse für alle Generationen, Schulungsräume und weiteres geplant. Das Konzept müsse nun zum Projekt entwickelt werden, sodass eine Kreditvorlage im Winter 2019/20 im GGR behandelt werden könne.
Frei werden auch 40 bis 50 Dauerparkplätze im Parkhaus. Wie der Stadtrat schreibt, könne nach Rücksprache dem künftigen Mieter Kolinplatz 15 ein Kontingent von 15 Parkplätzen und dem künftigen Mieter Aegeristrasse 7 ein Kontingent von 10 Parkplätzen im Parkhaus zugesichert werden. Der Stadtrat beantragt, auf die Vorlage einzutreten.