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Gegen Littering

Die Stadt Kriens führt ein obligatorisches Depotsystem für Anlässe ein

Der Einsatz von Mehrweggeschirr soll für eine Reduktion der Abfallmengen sorgen. Davon sind aber nicht alle Veranstaltungen betroffen.

Mehrwegbecher sollen künftig auch in Kriens eingesetzt werden.
Bild: Bild: Monika Flückiger/Keystone

Die Güselmenge an Anlässen in Kriens soll reduziert und der Reinigungsaufwand gesenkt werden – dank der Verwendung von Mehrweg- statt Einweggeschirr. Zu diesem Zweck wird der Stadtrat 2023 eine entsprechende Weisung in Kraft setzen, wie er im Bericht auf ein SP-Postulat schreibt. Diese sieht vor, dass bei Abgabe des Geschirrs ein Depot von mindestens 2 Franken verlangt wird, «um den Rücklauf zu gewährleisten».

Zurück geht die Weisung auf das erwähnte Postulat, das der Einwohnerrat im Frühling überwiesen hat. Sie gilt für Anlässe auf öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Räumen der Stadt Kriens ab 50 Teilnehmenden. Bei geringerer Grösse betroffen sind Veranstaltungen, die von der Stadt organisiert beziehungsweise finanziell oder durch Arbeitsleistung von ihr unterstützt werden. Von der Weisung ausgenommen sind dagegen:

Strassenumzüge wie etwa an der Fasnacht, «bei welchen Getränke von verschiedenen Umzugsgruppen ausgeschenkt werden und für die daher die Handhabung mit Depot- und Mehrwegsystemen nicht praktikabel ist».

Sportveranstaltungen in Stadien und Hallen, «bei welchen aus Sicherheitsgründen kein Mehrweggeschirr eingesetzt werden darf».

Anlässe, bei denen ausgewiesen werden kann, wie Einwegware «vollumfänglich dem Recycling zugeführt» wird.

Für Grilladen, Frittiertes und Kleingebäck seien zudem Kartonteller «in den Speisen angemessener Grösse zulässig». Es müsse beim Verkaufsstand ein Güselkübel bereitstehen. Weiter könne bei Bedienung an Tischen und kostenloser Essens- oder Getränkeabgabe auf das Depot verzichtet werden.

SP kritisiert Ausnahmen für den Sport

Für die SP sind das zu viele Ausnahmen, wie Kathrin Gut am Donnerstag im Einwohnerrat sagte. Besonders, dass Anlässe in Stadien und Hallen ausgenommen sein sollen, sei unverständlich. Die Sicherheitsbedenken könne man nicht nachvollziehen, mehrere Eishockeyklubs setzen bereits auf ein Mehrwegsystem. Die SP regte an, diesen Absatz zu streichen. Peter Stofer (Grüne) pflichtete dem bei.

Hans Fluder (SVP) sagte hingegen, es gebe Befürchtungen bei Vereinen, dass weniger konsumiert werde. Matthias Erni (FDP) mahnte, dass den Veranstaltenden Mehraufwand drohe, lobte den Stadtrat aber auch für eine pragmatische Umsetzung. Letzterem schloss sich Anita Burkhardt (Mitte) an: Das Anliegen sei vorbildlich aufgenommen worden. Bauvorsteher Maurus Frey (Grüne) meinte, frei nach Nena, zur SP-Kritik: «Politik wird aus Mut gemacht – aber auch aus Mehrheiten.» Wenn sich das Mehrweggeschirr etabliert, könne man einen Schritt weitergehen.

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