Die World Para Athletics Championships, die Leichtathletik-Weltmeisterschaften für Menschen mit Behinderungen, finden alle zwei Jahre statt. Die letzten beiden Austragungsorte waren Dubai (2019) und London (2017).
Die Schweizer Paraplegiker-Gruppe hat sich entschieden, für die Austragung der WM im Jahr 2025 in Nottwil zu kandidieren und wird am 13. August 2021 ein attraktives Bewerbungsdossier zu Handen von World Para Athletics einreichen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Die Initiatoren seien überzeugt, dass sich der Campus der Paraplegiker-Gruppe in Nottwil mit seinen Infrastrukturen und der medizinischen- und sportmedizinischen Betreuung perfekt eigne, um eine solche Veranstaltung durchzuführen.
Weltweite Ausstrahlung mit 300 Millionen TV-Zuschauern
Die Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften haben eine «enorme Ausstrahlungskraft». An den vergangenen Spielen in Dubai hätten weltweit rund 300 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die WM im Fernsehen oder via Livestreaming verfolgt.
Rund 1500 Athletinnen und Athleten aus allen Ländern kämpfen während zehn Tagen um WM-Medaillen. Die Weltmeisterschaften würden voraussichtlich vom 20. bis 30. Juni 2025 auf dem Gelände der Schweizer Paraplegiker-Gruppe in Nottwil stattfinden.
Im Jahr 2025 feiert die Schweizer Paraplegiker-Stiftung, die Dachorganisation der Paraplegiker-Gruppe, zudem ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die Feierlichkeiten dazu würden der WM einen attraktiven und würdigen Rahmen geben. Heidi Hanselmann, designierte WM-Patronatspräsidentin und Präsidentin der Schweizer Paraplegiker-Stiftung:
«Die Austragung der Weltmeisterschaften ist für uns eine Gelegenheit, die Inklusion zu stärken und Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen.»
Falls Nottwil den Zuschlag erhalte, sei deshalb ein zehntägiges Volksfest auf dem Gelände der Paraplegiker-Gruppe geplant. Neben einem Stadion mit einer Kapazität von 3000 bis 5000 Zuschauerinnen und Zuschauern soll ein WM-Dorf für den festlichen Rahmen, Begegnungen und Austausch sorgen. Geplant sei zudem, aus der ganzen Schweiz Schulklassen einzuladen, um das Thema Behinderung ohne Vorurteile anzugehen und zu erleben.
«Dass wir uns für die Weltmeisterschaften bewerben, ist auch ein Zeichen der Zuversicht in herausfordernden Zeiten»,
sagt Joseph Hofstetter, Direktor der Schweizer Paraplegiker-Stiftung. «Alle unsere Tochtergesellschaften sind involviert, wir wollen nach vorne schauen und den Menschen Freude auf einen vereinenden Grossanlass vermitteln.»
Ein Grossanlass für die Region Innerschweiz
Die Austragung der WM wäre auch für die gesamte Zentralschweiz ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Neben dem Einbezug der Hotellerie und des Tourismus sei geplant, auch Innerschweizer Lieferanten in die Organisation einzubinden. «Die WM soll einerseits ein Fest für die Innerschweiz mit nationaler und internationaler Ausstrahlung sein», sagen die beiden Verantwortlichen für das Bewerbungsdossier, Orthotec-Geschäftsführer Stefan Dürger und Bereichsleiter Rollstuhlsport der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Roger Getzmann. «Gleichzeitig soll aber auch die gesamte Region davon profitieren.»
Für den lokalen, mehrfachen Paralympics- und WM-Medaillengewinner, Marcel Hug, wäre eine WM-Zusage «ein absoluter Höhepunkt meiner Karriere». (stg)