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Altishofen

Die Schule in Ebersecken wird geschlossen

Zu wenig Schulkinder in Ebersecken, zu grosse Klassen und zu wenig Platz in Altishofen – die Gemeinde ist gefordert mit der Schulraumplanung.

Es waren wegweisende Entscheidungen, welche die Bevölkerung von Altishofen an der Gemeindeversammlung vom Mittwochabend traf. Im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans 2023-2026 musste die Frage um die Zukunft der beiden Schulstandorte Altishofen und Ebersecken geklärt werden. «Es war eine emotionale Angelegenheit. Normalerweise besuchen rund 60 Personen die Gemeindeversammlung. Doch diesmal waren es 247», sagt Gemeindepräsident Thoma Roos (Mitte). Trotzdem seien die Diskussionen respektvoll abgelaufen, dafür sei er sehr dankbar.

Grund für das rege Interesse war die Absicht des Gemeinderats, den Schulstandort Ebersecken per Schuljahr 2026/27 komplett aufzugeben. Wie das «Zofinger Tagblatt» im Vorfeld der Gemeindeversammlung berichtete, besuchen gerade mal 31 Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr das Schulhaus Ebersecken. Dort werden eine Basisstufe sowie eine Klasse mit 3.- bis 6.-Klässlern geführt.

In der Basisstufe wird die vom Kanton Luzern vorgegebene minimale Klassengrösse von 16 Kindern derzeit unterschritten. Und in Zukunft rechnet die Gemeinde in Ebersecken mit noch weniger Kindern. In vier Jahren sind es gemäss Berechnungen der Gemeinde gerade noch fünf Kinder in der Basisstufe und zwölf in der Primarschule.

Idee einer Gesamtschule wurde verworfen

Künftig sollen darum alle Kinder aus Ebersecken die Basisstufe und die Primarschule in Altishofen besuchen. Das ist aber nicht ganz einfach. Denn während es in Ebersecken zu wenig Kinder für ein Weiterführen der Schule gibt, steht Altishofen ab dem Schuljahr 2024/25 vor dem Problem, dass Klassen im Überbestand geführt werden müssen. Das heisst, die maximal erlaubte Schülerzahl wird überschritten. Auf der Basisstufe liegt diese bei 24 Kindern, auf der Primarstufe bei 22 Kindern. Aufgrund der künftigen Zusammenlegung der Schulstandorte muss die Schule in Altishofen erweitert werden. Der Gemeinderat will die Planung im kommenden Jahr angehen.

Bei der Fusion von Altishofen mit Ebersecken per 2020 hatte die Ausgangslage noch ganz anders ausgesehen. Damals wurde mit dem Erhalt beider Schulstandorte gerechnet. Die sinkende Zahl der Kinder in Ebersecken drängte den Gemeinderat zu einer anderen Lösung. «Wir verfolgten dann die Idee, den Schulstandort Ebersecken beizubehalten und diesen als Gesamtschule zu führen», sagt Roos.

Das bedeutet, es wäre nur noch eine Klasse mit Kindern vom Kindergartenalter bis zur sechsten Klasse geführt worden. Diese wären stufengerecht unterrichtet worden. «Dies kam bei der Bevölkerung nicht gut an, wie eine Umfrage im Vorfeld ergeben hat», sagt Roos. Daher habe sich der Gemeinderat schliesslich gegen eine Gesamtschule und damit auch gegen den Erhalt der Schule in Ebersecken entschieden.

Der Gemeinderat verfolgte dabei die Variante, die Basisstufe und Primarschule in Ebersecken per Schuljahr 2026/27 zu schliessen und bis dahin als Übergang Kinder aus Altishofen mit dem Schulbus nach Ebersecken in die Schule zu schicken. Damit wäre das Problem mit den zu kleinen Klassen in Ebersecken und den zu grossen in Altishofen abgefedert worden. Mit dieser Version wurde auch im Aufgaben- und Finanzplan 2023-2026 gerechnet.

Übergangslösung kam nicht gut an

Doch an der Gemeindeversammlung fand diese Lösung bei den Anwesenden nicht in allen Belangen Rückhalt. Insbesondere die Absicht, dass Kinder aus Altishofen vorübergehend nach Ebersecken zur Schule sollten, kam nicht gut an. Roos sagt: «Es wurde der Antrag gestellt, die Basisstufe in Ebersecken bereits auf das Schuljahr 2024/25 zu schliessen und die Primarschule von der 3. bis 6. Klasse dann zwei Jahre später per 2026/27.»

Nach vielen Diskussionen wurde dieser Antrag schliesslich angenommen. Die Abstimmung werde nun als Bemerkung in den Aufgaben- und Finanzplan 2023-2026 aufgenommen. Der Antrag einer Gruppe aus Ebersecken, beide Schulstandorte beizubehalten, wurde laut Roos hingegen abgewiesen.

Budget und Strassenreglement angenommen

An der Gemeindeversammlung stimmte die Bevölkerung von Altishofen zudem über das Budget 2023 und das Strassenreglement ab. Beide Traktanden wurden grossmehrheitlich genehmigt. Das Budget sieht einen Aufwandüberschuss von rund 420'000 Franken vor, dies bei einem Gesamtaufwand von rund 12,1 Millionen Franken. Der Steuerfuss bleibt bei 1,7 Einheiten.

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