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Kanton Uri

Die Römisch-Katholische Landeskirche Uri muss den Mitgliederbeitrag erhöhen

Schon seit geraumer Zeit hat die Römisch-Katholische Landeskirche Uri mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Nun müssen die Kirchgemeinden höhere Pro-Kopf-Beiträge abliefern.

Gunthard Orglmeister, wiedergewählter Präsident des Kleinen Landeskirchenrats (links), mit dem neuen Mitglied Karin Christen und dem neuen Vizepräsidenten Philipp Walker.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 23. November 2022)

An der am 23. November im Rathaus Altdorf abgehaltene Herbstsession des Grossen Rates der Römisch-katholischen Landeskirche Uri standen das Budget 2023 und die Wahlen in den Kleinen Landeskirchenrat im Zentrum. Der von den 32 anwesenden Stimmberechtigten einstimmig genehmigte Voranschlag fürs nächste Jahr rechnet mit einem Aufwand von 1,283 Millionen Franken. Der grösste Teil, nämlich 478’000 Franken, macht der innerkantonale Finanzausgleich aus. Die Einnahmen von 1,278 Millionen Franken setzen sich mehrheitlich aus Pro-Kopf-Beiträgen der einzelnen Kirchgemeinden zusammen. Veranschlagt ist ein Aufwandüberschuss von rund 5400 Franken.

Während die Ausgaben bei Leistungen im bisherigen Rahmen durch die Teuerung tendenziell steigen, sind aufgrund des Mitgliederrückgangs Mindereinnahmen zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr verlor die Römisch-Katholischen Landeskirche Uri 404 Mitglieder. «Das Defizit ist im Hinblick auf die komfortable Eigenkapitalsituation verkraft- und verantwortbar», erklärte Finanzkommissionspräsident Josef Gisler.

Gleichzeitig wies er jedoch darauf hin, dass eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags von 23.30 auf 23.80 Franken pro Katholikin und Katholik unumgänglich sei. Nur so sei es möglich, das Budget einigermassen ausgeglichen zu gestalten. Verwalter Erwin Walker verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Erhöhung im nächsten Jahr wieder rückgängig gemacht werden könne. Allerdings sei der Spielraum für Einsparungen klein, wenn man die Leistungen im gleichen Umfang beibehalten wolle.

Zwei neue Mitglieder im Kleinen Landeskirchenrat

Alex Christen, bisheriger Vizepräsident im Kleinen Landeskirchenrat, und Mitglied Doris Gamma hatten auf die Herbstsession hin ihre Demission eingereicht. Beide wurden unter Verdankung der geleisteten Arbeit verabschiedet. Neu als Vizepräsident in den Kleinen Rat gewählt wurde Philipp Walker aus Altdorf. Als Nachfolgerin von Gamma wurde Karin Christen aus Andermatt bestimmt. Wiedergewählt für eine weitere Amtsperiode von zwei Jahren wurden Gunthard Orglmeister, Flüelen, als Präsident, Erwin Walker, Schattdorf, als Verwalter, und Andrea Meyer, Intschi, als Mitglied.

Leistungsvereinbarung mit Hospitz verlängert

Im Sommer 2015 wurde die Stiftung Hospiz Zentralschweiz mit dem Zweck gegründet, in der Zentralschweiz, in Littau, ein Hospiz aufzubauen und zu betreiben. Es bietet Platz für zwölf Menschen, die dort ihre letzte Lebenszeit verbringen, sowie acht Tageshospizplätze. Der Kanton Uri hat ein Bett im Hospiz bewilligt und finanziert es entsprechend mit.

In der Begleitung der Schwerkranken ist die Seelsorge ein sehr wesentlicher Aspekt. Daher arbeitet das Hospiz mit den katholischen, reformierten und christkatholischen Landeskirchen der Zentralschweiz (ohne Schwyz) zusammen. Seelsorge und Spiritual Care haben sich seit der Eröffnung zu einem integralen Bestandteil der Institution entwickelt.

Für die Finanzierung der Seelsorge im Hospiz Zentralschweiz sind jährliche Kosten von 100’000 Franken eingeplant. Auf die Römisch-Katholische Landeskirche entfällt ein Anteil von 4300 Franken pro Jahr. An der Herbstversammlung beauftragte der grosse Rat den Kleinen Landeskirchenrat einstimmig, die Leistungsvereinbarung mit dem Hospiz zu verlängern. Orglmeister betonte:

«Wir sind überzeugt, dass die Seelsorge im Hospiz Zentralschweiz ein wichtiges Element ist, das von allen Kirchen im Einzugsgebiet gemeinsam getragen werden soll.»

Abgeschlossen wurde die Sitzung mit einem Referat von Stefan Loppacher, Richter am Diözesangericht, zum neuen Verhaltenskodex bezüglich dem Umgang mit Macht.

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