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Luzern

Die Rettungsschwimmer machten in Oberkirch unter sich die Meister aus

Die Schwimmhalle beim Campus Sursee war schon vor der offiziellen Eröffnung Schauplatz eines Spitzenwettkampfs. 1200 Athleten demonstrierten an der Schweizermeisterschaft vielseitigen Schwimmsport.
Bei der Disziplin «Line Throw» wurden die Wettkampf-Teilnehmerinnen ziemlich herausgefordert. (Bild: Philipp Schmidli, Oberkirch, 7. April 2019)

Roger Rüegger

Bei der Rettung eines Ertrinkenden zählt jede Sekunde. Wer am Wochenende im Schwimmzentrum in der Sportarena im Campus Sursee zugegen war, weiss nun, dass wir in der Schweiz über bestens ausgebildete Rettungsschwimmer verfügen.

Rund 1200 Männer und Frauen in allen Altersklassen sind am Samstag und Sonntag bei der Schweizermeisterschaft der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft (SLRG) angetreten. In der Halle war der Geräuschpegel ziemlich laut, wie es sich gehört. Wobei es recht ist, wenn Athleten angefeuert werden. Betreuer, Freunde und Angehörige fieberten denn auch eifrig mit.

Die Nervosität war auf 60 Meter Distanz erkennbar

Colette Marques von der SLRG Chur erkennt von zuoberst auf der Tribüne, wie ihre Wettkämpferin Alina auf dem Startbock in 60 Metern Entfernung angespannt ist. «Ich sehe es an ihren Gesten, und wie sie spricht», sagt die Betreuerin, die selber schier im Kreis tanzt vor Nervosität. Ihre Schwimmerin wartet derweil auf den Einsatz im Hindernisschwimmen. Bei dieser Disziplin gilt es, Hindernisse durch Tauchen zu überwinden. Mit dem Startschuss beginnen die Zuschauer, die Schwimmerinnen lauthals anzufeuern.

Viele haben Fahnen dabei. Der Anlass erinnert ein wenig an ein Turnfest, bei dem die Teilnehmer auch gerne demonstrieren, welcher Sektion sie angehören. Das Interessante an der SLRG-Schweizermeisterschaft sind die Disziplinen, die so gar nichts mit dem Schwimmsport, den man von Olympischen Spielen her kennt, gemein haben: Nach dem Hindernisschwimmen beginnt die Disziplin «Line Throw» der Damen. «Diese wird zum ersten Mal ausgetragen, aber nur als Demonstration. Wir wollen sehen, ob sie sich bewährt», sagt SLRG-Geschäftsführer Reto Abächerli. Die Regeln sind einfach: Während sich eine Schwimmerin im Wasser 12,5 Meter vom Beckenrand entfernt an einer Stange festhält, muss ihr ihre Partnerin vom Startbock aus eine Leine zuwerfen. Wirft sie zu wenig weit, muss die Leine erneut geworfen werden. Das ist etwa so schwierig, wie ein Lasso zu werfen. Die Speakerin bringt es auf den Punkt: «Die Disziplin ist spannend, aber nicht ganz einfach!» Tatsächlich gelingt es rund der Hälfte der Teams nicht, die Leine in 45 Sekunden ans Ziel zu werfen. Auch Ramona von Flüe (27) von der SLRG Luzern rennt die Zeit davon. Sie lässt sich den Spass deswegen nicht verderben. «Wenn’s beim ersten Versuch nicht gelingt, wird es schwer. Der Zeitdruck ist gross.» Ihre Stärken sind die Disziplinen Rettungsstaffel oder Gurtretterstaffel. In Sursee strebt sie mit dem Team einen Platz in den Top 5 an, wie sie am Vormittag sagte.

Sektion Innerschwyz konnte punkten

Grosse Ziele hat auch die SLRG Innerschwyz. Präsident und Wettkämpfer Thomas Tunzi: «Mit unserem Team 1 wollen wir gewinnen.» Auch der Trainer des Nationalkaders hatte im «Line Throw» mit Jonas Lenzlinger keine gute Hand. Aber ihre Ziele erreichten die Innerschwyzer: mit dem Gesamtsieg bei den Herren und Damen. Auch die Luzernerinnen jubelten. Sie wurden Gesamtdritte.

Hinweis: Eine Rangliste der Schweizermeisterschaft finden Sie hier.

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