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Nidwalden

Gelungene Premiere für Innerschweizer Musikfest in Hergiswil

Das erste Innerschweizer Musikfest, das am vergangenen Wochenende über die Bühne ging, wurde in jeder Hinsicht zu einem Vollerfolg. Die Verantwortlichen freuen sich bereits auf künftige Austragungen.

Im Zentrum des ersten Innerschweizer Musikfestes standen in Hergiswil die Musikvorträge in der Aula Grossmatt und im Loppersaal sowie die Parademusik auf der Seestrasse. Aber auch im Rahmenprogramm wurde an allen drei Tagen von Freitag bis Sonntag sehr viel geboten – unter anderem mit der Swiss Army Big Band, einer Schlager- und Oldies-Night und zahlreichen Unterhaltungsbands verschiedener Stilrichtungen. Womit aber das Musikfest begründet ist, sind die Vorträge der 47 teilnehmenden Vereinen, davon 11 aus dem Kanton Luzern, 9 aus Nidwalden, 6 aus Obwalden, 7 aus Uri, 6 aus Zug, 2 aus Schwyz, 2 aus dem Aargau und je eine aus Bern, Solothurn, Glarus, Appenzell Ausserrhoden und Baselland. Dass dies zusammengezählt 48 Vereine ergibt, hat seinen Grund darin, dass die Musikkorps von Stansstad und Alpnach gemeinsam auftraten.

Das OK zeigte sich innovativ, indem es sowohl den Modus «Musikfest» wie «Musiktag» zuliess. Konkret: Wer den Modus «Musikfest» wählte – und das waren 32 der 47 Musikkorps, wurde nach Rang und Punkten bewertet und spielte nebst dem Selbstwahlstück ein Aufgabestück. Jene mit dem Modus «Musiktag» sind in der Programmauswahl freier und erhielten eine persönliche Jury-Besprechung mit einem Experten. Zufrieden waren sie am Schluss alle, ob mit oder ohne Punkte. Nur dank dieser Innovation war es möglich, dass die Zuschauer bei den Wettvorträgen zum Beispiel in den Genuss von Sousa-Märschen oder unterhaltenden Stücken kamen. So spielte etwa die Musikgesellschaft Isenthal den Klassiker «El Capitan» von John Philip Sousa. Das Publikum zeigte sich begeistert – wie auch bei den weiteren Darbietungen der fast 40 Isenthaler, einem Dorf mit nur gut 500 Einwohnern. «Da spielt ja ein grosser Teil des Dorfes mit», meinte denn auch ein Zuhörer.

Bemerkenswert war auch, wie viele Vereine dank des Musikfests richtiggehend über sich hinauswuchsen. Exemplarisch dafür sei die Feldmusik Beckenried genannt, welche mit den «Kaukasischen Sketches» von Franco Cesarini eine Leistung bot, die in der 3. Stärkeklasse ihresgleichen sucht. Auch andere Musikkorps der unteren Stärkeklassen waren ob dem hohen Niveau, wie sie am Musikfest auftraten, oft kaum mehr zu erkennen, so die Musikkorps aus Buochs, Lungern, Ennetmoos, die Jugendmusik Buochs-Ennetbürgen und viele mehr.

Feldmusik Sarnen als Überflieger

Wahre Perlen bildeten die Auftritte der fünf Musikkorps in der 1. Klasse Harmonie. Bis auf den letzten Platz war die grosse Aula gefüllt, als die Harmoniemusik Kriens, die Feldmusik Baar, die Musikgesellschaft Ennetbürgen, die Harmoniemusik Kerns und die Feldmusik Triengen auftraten. Unübertreffbar erwies sich das einstündige Konzert der Feldmusik Sarnen, welche Unterhaltungsmusik auf höchstem Niveau zum besten gab, so etwa das symphonische Gedicht «Ein Amerikaner in Paris» von Gershwin. Der grösste Teil der aufgeführten Werke stammt von ausländischen Komponisten. Nicht so bei der Parademusik. Hier schreibt das Reglement vor, dass Märsche von Schweizer Komponisten stammen müssen.

Viel Begeisterung für das erste Innerschweizer Musikfest gab es auch von René Ricciardi, Präsident des Unterwaldner Musikverbandes. Für ihn gab es nur ein Wort: «Sensationell». Die Frage, ob dieses Fest eine Zukunft habe, wurde damit überflüssig. «Nach dem Fest ist vor dem Fest», sagte Ricciardi in seiner Ansprache. «Für uns bedeutet dies nichts anderes, als dass wir in fünf Jahren eine zweite Austragung des Innerschweizer Musikfestes haben werden.»

Hinweis: Die Rangliste als PDF

«Das Fest war genial»

Carmen Blättler (30) ist im OK persönliche Assistentin von OK-Präsident Hans Wicki und gleichzeitig Präsidentin ad interim des Musikvereins Hergiswil. Sie hat den Überblick über das gesamte Fest und sagt, wie es gelaufen ist.

Welche Bilanz ziehen Sie vom 1. Innerschweizer Musikfest?Carmen Blättler: Aus der Sicht des OK war es in jeder Hinsicht ein grossartiges Musikfest, das nichts zu wünschen übrig lässt. Alles funktionierte perfekt – von den Wettspielen und der Parademusik über die Unterhaltung bis zur perfekten und originellen Gastronomie. Zum Glück hatten wir keinerlei nennenswerte Zwischenfälle oder Pannen. Auch den Sturm am Samstagabend haben wir gut überlebt und die tolle Feststimmung litt nicht darunter.Sie haben nebst dem Musikwettbewerb ein immenses Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Wie kam das bei der Bevölkerung an?Es war absolut genial. Bereits am Freitag setzte die Swiss Army Big Band mit Carlo Brunner den Massstab und mit der gleichen Begeisterung ging es in den nächsten zwei Tagen weiter. Der Aussenplatz und das Festzelt, wo die meiste Unterhaltung abging, platzte zeitweise aus allen Nähten.Was war Ihr Rezept für den Erfolg?Es gibt viele Faktoren, von denen ich etwa die 330 freiwilligen Helfer erwähnen möchte, von denen jeder hervorragende Arbeit leistete. Auch die Zusammenarbeit im OK und unter den Ressortverantwortlichen war exzellent.Was denken Sie: Wird das 1. Innerschweizer Musikfest in dieser Form fortgesetzt?Ich hoffe es sehr. Die Steilvorlage an künftige Organisatoren haben wir ja jetzt geliefert. (KL)
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