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Bienenzüchterverein Nidwalden

Die Nidwaldner Bienenvölker leben gesund

An der Generalversammlung der Nidwaldner Bienenzüchter kamen die Sonnen- und Schattenseiten des Klimawandels zur Sprache.

Dank einem lehrreichen Vortrag von Marcel Strub, Leiter Fachstelle Bienen in den Kantonen Solothurn, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, erhielten die Nidwaldner Bienenzüchter am vergangenen Freitag viele Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeit des Imkers. Der Referent stellt grosse Veränderungen in der Vegetation fest. Die höheren Temperaturen liessen die Pflanzen früher blühen und die Waldgrenze steige immer höher, bemerkte der Bieneninspektor.

Und weiter: «Durch die vermehrte Trockenheit gehen vorwiegend im Mittelland die Pollen- und Nektarlieferanten verloren. Hingegen gewinnen die Berggebiete, weil die Bienen heute, dank der stetig ansteigenden Temperaturen, bis auf eine Höhe von 2500 Metern fliegen.»

Marcel Strub referierte über den Klimawandel und seine Auswirkungen.
Bild: Bild: Sepp Odermatt (Dallenwil, 3. 3. 2023)

Ohne eine Behandlung gegen die Varroamilbe können die meisten Bienenvölker nicht überleben. Wegen der höheren Temperaturen wird die bisherige Behandlung mit Ameisensäure aber zunehmend schwieriger, ist Marcel Strub überzeugt. Trotz der negativen Einflüsse in der Natur durch den Klimawandel äusserte sich der Fachmann zusammenfassend optimistisch: «Während die Imkerei im Flachland eher zur Herausforderung wird, profitieren die Bienenzüchter vor allem im Berggebiet, also auch in Nidwalden. Trachten und Honigsorten werden sich verändern, was sich nicht unbedingt als Nachteil erweist.»

Eine bienenfreundliche Umwelt schaffen

Nach dem einstündigen Vortrag begrüsste Isabelle Zibung Krummenacher etwa 50 Mitglieder und Gäste, darunter auch der Obwaldner Bieneninspektor Wendelin Windlin. Die Präsidentin des Bienenzüchtervereins durfte in ihrem Jahresbericht von einem sonnigen Jahr 2022 berichten. Der Honigertrag sei grösser als im Vorjahr ausgefallen und die Bienenvölker hätten sich prächtig entwickelt, sagte die Vorsitzende.

Präsidentin Isabelle Zibung Krummenacher leitete die GV der Bienenzüchter Nidwalden.
Bild: Bild: Sepp Odermatt (Dallenwil, 3. 3. 2023)

«Es ist mir ein Anliegen, dass wir als Imker alle Interessensgruppen – vom Kleingärtner über Verwaltungen von Gemeinden und Kanton bis zu allen in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Personen – auf ihre Möglichkeiten und Verantwortung sensibilisieren. Wir wollen ihnen aufzeigen, wie eine bienenfreundliche Umwelt geschaffen werden kann, die einen Mehrwert für alle darstellt.» Mit einem Zitat von Albert Einstein schloss Isabelle Zibung ihren Bericht: «Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.»

Ein aktiver Verein

Für Bieneninspektor Hanspeter Christen ist es sehr erfreulich, dass im Kanton 870 gesunde Bienenvölker in 54 Bienenständen leben und glücklicherweise keine Seuchen vorherrschen. Etwas Unbehagen mache ihm die Asiatische Hornisse, die auf dem Vormarsch in unsere Region sei, ergänzte Christen.

Die Beraterin Brigitta Burch berichtete über die Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie lobte auch die Besuche von verschiedenen Gruppen und Schülern im Lehrbienenstand in Wolfenschiessen. Simon Barmettler amtet im Verein als Betriebsprüfer und wies insbesondere auf die Lagertemperatur von Honig hin. Diese sollte auf keinen Fall mehr als 15 Grad sein.

Beim Vorstellen der Jahresrechnung konnte Kassier Peter Christen erfreuliche Zahlen präsentieren. Danach wurden drei Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Ebenfalls wählten die Anwesenden ihre Präsidentin, Isabelle Zibung Krummenacher, mit einem grossen Applaus auf weitere zwei Jahre. Das Jahresprogramm des Nidwaldner Bienenzüchtervereins verspricht einiges, sodass sich die Imkerinnen und Imker neben ihrer Arbeit mit den Bienen über viele spannende Anlässe freuen dürfen.

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