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Nidwalden

Die neue Wasserversorgung wird teurer als geplant

Die 6,3 Millionen Franken reichen nicht für die Sanierung und Erweiterung der Wasserversorgung. Nun stimmen die Emmetter über einen Zusatzkredit von 2,4 Millionen Franken ab.
Aussenansicht des neuen Reservoirs Kohltalrank.  (Bild: PD (Emmetten, 21. Mai 2019))

Matthias Piazza

Emmetten müsste schon seit gut drei Jahren ein saniertes und erweitertes Trinkwassernetz haben. Das war zumindest so vorgesehen, als die Emmetter Stimmbürger im Juni 2012 mit 77,4 Prozent dem Kredit über 6,3 Millionen Franken zustimmten. Doch schon vier Jahre später musste der Gemeinderat die Notbremse ziehen. Denn es zeichnete sich eine deutliche Kostenüberschreitung ab. Die Planungsarbeiten inklusive Bauprojekt wurden neu ausgeschrieben. Schon vergebene Projekte wurden bis Ende 2018 abgeschlossen.

Weiter geht es, wenn die Emmetter am 7. März an der Urne dem Zusatzkredit von 2,4 Millionen Franken zustimmen. Auf die Frage, wie es zu dieser massiven Kostenüberschreitung von gut 40 Prozent kommen konnte, meint Gemeindepräsident Toni Mathis: «Das Projekt war damals nicht ausgereift, sondern vom Detaillierungsgrad her erst ein Vorprojekt.» Selbstkritisch gesteht er ein: «Es wäre rückblickend wohl besser gewesen, erst einen Planungskredit und dann den eigentlichen Baukredit zu beantragen.» Nun liegt ein Baukredit vor, und die Bau-, Gewässerschutz- und Wasserkommission wurde miteinbezogen, um das Projekt breit abzustützen. Projektorganisation und -kontrolle sollen bei Zustimmung zum Zusatzkredit definitiv festgelegt, der Gemeinderat und die Finanzkommission regelmässig über den Stand der Arbeiten informiert werden.

Vor allem beim nun abgeschlossenen Bau des neuen Reservoirs Kohltalrank liefen die Kosten aus dem Ruder. So rechnet der Gemeinderat mit Mehrkosten von 1,2 Millionen Franken. Budgetiert gewesen waren 3,2 Millionen. Hauptgründe für die Mehrkosten sind gemäss Botschaft der Felsaushub, die Geologie, zusätzlicher Aushub und die Felssicherung.

Ein weiterer Kostentreiber war der Umbau des Reservoirs Gorneren, der nun teilweise abgeschlossen ist. Geplant gewesen war nur ein einfacher Sammelschacht. Aufgrund des baulichen und hygienischen Zustands muss das Reservoir nach den heute gültigen Hygienevorschriften umfassend saniert werden, was Mehrkosten von 1 Million Franken verursacht.

Ebenfalls bereits abgeschlossen, allerdings im Kostenrahmen, wurde der Bau der Quellen Neublätz und Geissboden.

Quelle Schyn soll fest ins System integriert werden

Zu den noch nicht realisierten Projekten gehört auch das Herzstück der Erweiterung der Wasserversorgung. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und als sekundäre Bezugsmöglichkeit soll bis 2024 die heutige Quelle Schyn, welche 2014 von der Gemeinde gekauft wurde, fest ins System integriert werden. Diese auch vom Bund geforderte Verbundanlage soll eine zusätzliche sichere Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Trink-, Brauch- und Löschwasser garantieren. Und zwar auch bei längerer Trockenheit, wenn die Quellen im Kohltal stark zurückgehen. Dafür müssen die bis heute ungenutzte Schyn-Quelle sowie das bestehende Reservoir Schyn ausgebaut und es muss eine Leitung zum Reservoir Kohltalrank gebaut werden. Statt mit 1,58 Millionen rechnet man nun mit fast 2 Millionen Franken Kosten. Dies unter anderem wegen der höheren Speicherkapazität.

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