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Luzern

Die neue «Horwer Ufschötti» eröffnet ihre Badesaison

Die Rüteliwiese an der Horwer Seestrasse wurde saniert und aufgewertet. Für viele Badegäste ist sie nun eine attraktive Alternative zur überfüllten Ufschötti in Luzern.
Badespass im Horwer Rüteli. (Bild: Dominik Wunderli (10. August 2021))
Die Ufermauer bei der Rüteliwiese wurde saniert. (Bild: Dominik Wunderli (10. August 2021))
Der Südtiroler Felix entspannt sich in der Hängematte am Horwer Seeufer. (Bild: Dominik Wunderli (10. August 2021))

Kathrin Brunner Artho

Kathrin Brunner Artho

Kathrin Brunner Artho

Es riecht nach Sonnencrème, Kinder kreischen vergnügt, Erwachsene liegen auf dem Rasen und sonnen sich. Der Sommer kehrt zurück. Damit kann auch die Rüteliwiese am Horwer Seeufer ihre neue Funktion endlich entfalten. Nach einer rund sechs Monate dauernden Sanierung präsentiert sich die beliebte Badewiese nämlich viel attraktiver als vorher.

Dank flachem Ufer einfacher in den See steigen

Die nötig gewordene Sanierung der Ufermauer wurde zum Anlass genommen, das ganze Gebiet aufzuwerten: «Wir haben ein etwa 15 Meter langes Stück Mauer abgebrochen, um ein Flachufer zu schaffen», sagt Silas Wobmann, stellvertretender Leiter Tiefbau der Gemeinde Horw. Somit muss man nicht mehr über die Mauer in den See klettern, wenn man baden will. Damit die Mauer eine Einheit mit dem neuen Rasen bildet, erhielt sie auch neue Abdeckplatten. Die Platten sind breiter als die Mauer und sollen als Sitzgelegenheit dienen, damit man die Füsse baden kann, erklärt Wobmann.

Bessere Bedingungen für Amphibien und Fische

Da um die Rüteliwiese ein Naturschutzgebiet liegt, musste auch auf die Amphibien Rücksicht genommen werden. Im Zuge der Sanierungsarbeiten ist die Seemündung des angrenzenden Bachs revitalisiert worden. Den Bach kann man jetzt über eine kleine Brücke überqueren, die gleichzeitig auch als Eingangsportal zum Klimatunnel für die Amphibien dient. Unter dieser Brücke können sich die Amphibien zurückziehen und via Tunnel in den Rüteliwald gelangen. Zusätzlich sind auch an gewissen Stellen des Seeufers Schilfe gepflanzt worden, die den Fischen und Fröschen als Nahrung und Brutplätze dienen.

«Es ist mir eine persönliche Freude, dass wir in Horw nun auch eine Ufschötti haben», sagt Wobmann.

«Wir versuchten mit diesem Bauprojekt, Badespass und Natur zu verbinden.»

«Die Lage ist wunderschön hier»

Die beim aktuell schönen Wetter zahlreichen Badegäste schätzen die neue Wiese. Zum Beispiel Felix aus dem Südtirol, der für einige Tage in Luzern weilt, um seine Schwester zu besuchen. «Die Lage ist wunderschön hier», sagt er und legt sein Reclam-Büchlein in den Rasen. Er war schon öfters in der Schweiz, in Luzern ist er aber zum ersten Mal.

Ein kleines Stück weiter liegen Romi Schröter und Therese Renggli auf der Wiese. Sie kommen beide aus Kriens und sind mit dem Velo angereist. Ihnen gefällt, dass es in Horw weniger Leute als in der Luzerner Ufschötti hat. Horw sei noch so unentdeckt und man könne von überall ins Wasser gelangen, sagt Romi Schröter. «Wir können unsere Sachen am Ufer liegen lassen und müssen keine Angst haben, dass sie gestohlen werden», ergänzt Therese Renggli.

Dass die Ufschötti in Luzern zu voll ist, findet auch Patrick Vonlaufen. Gemeinsam mit seinen zwei Kindern verbringt er den Tag am Seeufer. «Hier können wir grillieren, schwimmen und werden nicht von fremder Musik gestört», sagt er, während er an einer Zigarette zieht. Seine zwei Kinder planschen währenddessen mit einer aufblasbaren Luftmatratze in Pizzaform im See. Vonlaufen sagt:

«Ich mag es, wenn wir für uns sind. An Tagen wie diesen ist es in Luzern immer überfüllt mit Menschen. Horw ist im Gegenzug gerade perfekt.»

Den Platz und den direkten Zugang zum See schätzt auch Nelson Caicedo. Er stammt ursprünglich aus Ecuador, lebt aber schon seit 20 Jahren in der Schweiz. «Ich komme oft nach der Arbeit hier an den See», sagt er und streicht sich seine nassen Haare aus der Stirn. «An diesem Abschnitt des Sees haben wir immer am meisten Sonne, das ist herrlich.» Seine Tochter Larissa geniesst noch ihre letzten Tage Schulferien. «Ich komme gerne an den See mit meinem Vater», sagt die 16-Jährige, «auch wenn ich das Meer bevorzuge.»

Es gibt zu wenig Veloparkplätze

Die Rüteliwiese ist mittlerweile so beliebt, dass man manchmal kaum noch einen Abstellplatz für das Velo findet – umso mehr, als die meisten Badegäste mit dem Velo anreisen. «Im neuen Richtplan der Gemeinde haben wir festgestellt, dass dies ein Mangel ist, den wir beheben müssen. Die Veloparkplätze befinden sich noch in der Planung», sagt dazu Silas Wobmann.

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