Am Freitagabend fand in der Eventhalle die offizielle Eröffnungsfeier der 49. Zuger Messe statt. Der erstmals als Messeleiter und Geschäftsführer amtierende Thomas Huwyler und Adrian Risi, der Verwaltungsratspräsident der Messe Zug AG, teilten die Vorfreude auf die bevorstehenden neun Messetage mit rund 100 geladenen Gästen.
Huwyler verriet: «Wir haben die Messe übernommen, obwohl nicht sicher waren, ob sie 2022 stattfinden kann.» Risi schob nach: «Aber wir waren guter Dinge, dass es klappen wird und haben Vollgas gegeben.» Das Ergebnis ist beeindruckend: Auf die Messebesuchenden wartet ein vielfältiges Programm mit Attraktionen, die begeistern werden. Und es soll in Zukunft noch attraktiver werden.
Risi betonte: «Im kommenden Jahr werden wir das 50-Jahr-Jubiläum feiern. Wir wollen die Messe modernisieren, aber ihren Grundcharakter beibehalten.»
Sechs aufschlussreiche Sonderschauen
Moderatorin Fabienne Gyr rückte die sechs Sonderschauen in den Fokus:
Unter dem Slogan «Werde Polizist/in» ist die Zuger Polizei mit einem Patrouillenfahrzeug vor Ort, in das die Messebesuchenden Platz nehmen dürfen und aus erster Hand erfahren werden, was es heisst, Polizistin oder Polizist zu sein.
Hoch oben in einer Baumkrone kann das Publikum der Zeba, dessen Sonderausstellung zum Thema «Food-Waste» in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zug und der Vergär- und Kompostieranlage Allmig anschauen.
Und unter dem Titel «Blasmusik macht Spass» feiert der Zuger Blasmusikverband sein 100-Jahr-Jubiläum. Der ZBV lädt in seiner Sonderschau dazu ein, die Blasmusik zu entdecken, Instrumente kennen zu lernen und Livekonzerte zu geniessen.
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung stellt ihre Sonderausstellung unter das Motto «Neuanfang». Chiara und Peti, zwei Querschnittgelähmte, geben einen Einblick in ihr neues Leben im Rollstuhl.
In der Sonderschau des Bauernverbands des Kantons Zug, unter dem Motto «Tierwohl, jawohl» zeigen Zuger Bäuerinnen und Bauern auf, wie sie sich für das Wohl ihrer Nutztiere einsetzen. Was Konsumentinnen und Konsumenten dafür tun können und wie so gemeinsam für hochwertiges einheimisches Essen gesorgt wird.
«Was ist Energie und weshalb ist das Thema wichtig für unsere Zukunft?» Unter diesem Motto ermöglicht das Verkehrshaus der Schweiz einen spannenden Einblick in diese Thematik.
Landammann Pfister über die Bedeutung der Zuger Messe für den Kanton
Unter dem Titel «Unvorsichtige Zeiten» betonte Landammann Martin Pfister: «Die zwei Jahre des Unterbruchs der Messe sind mehr Ausdruck einer historischen Normalität als einer fundamentalen Erschütterung. Zu einer rechten Stadt, zu einem rechten Kanton gehört eine rechte Messe.» Pfister bezeichnete es als seltsames Faszinosum, dass der Mensch an der Zuger Messe offener, gesprächiger, herzlicher, höckriger, entspannter und vielleicht auch etwas unvorsichtiger werde.
«Nur wenige gehen an die Messe mit der Absicht, etwas zu kaufen, und viele merken erst nach danach, was sie alles gekauft haben. Dieses Faszinosum der kurzzeitigen Unvorsichtigkeit brauchen wir Menschen wohl zweimal im Jahr: An der Fasnacht im Winter und an der Zuger Messe im Herbst», führ Pfister bei seiner Eröffnungsrede fort.
Eine Messe sei immer auch ein Leistungsausweis des lokalen Gewerbes, der Wirtschaft einer Region, einer Stadt. Man zeige als Kanton seine Muskeln, auch wenn der Kanton oder die Stadt nicht als Organisatoren auftreten. Pfister hob hervor:
«Die Zuger Messe ist durch und durch eine private Initiative.»
Weiter sagte er: «Wir leben in einer Welt, die scheinbar von einer Krise zur anderen taumelt. Pandemie, Krieg, Energie- und Klimakrise sind dazu einige Stichworte. Krisen sind nur mit politischer und gesellschaftlicher Substanz zu bewältigen.» Die Zuger Messe mit ihren ausstellenden Gewerbebetrieben und Institutionen ist eine Plattform, wo sich gesellschaftlicher Zusammenhalt bilde.
«Hier holen wir als Gesellschaft die Stärke, um auch schwierigere Zeiten zu meistern vermögen. In diesem Sinne erkläre ich die Zuger Messe 2022 für eröffnet», so Pfister abschliessend.