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Meggen

Die Kreuztrotte ist vom Schandfleck zum Bijou geworden

Nach dem Umbau wurde am Samstag die Megger Kreuztrotte für die Bevölkerung geöffnet. Das Interesse war gross.
Besichtigung der restaurierten, denkmalgeschützten Kreuztrotte in Meggen im Bild das Büro der Architekten mit den Natursteinmauern.

Sandra Monika Ziegler

Das Gebäude am Megger Dorfausgang hat eine bewegte Zeit hinter sich: Erstmals erwähnt wurde die Trotte an der Gotthardstrasse um 1811. Dann fiel sie 1854 einem Brand zum Opfer und musste neu aufgebaut werden. 1980 kaufte die Gemeinde Meggen das Gebäude, das seit 2012 unter kantonalem Denkmalschutz steht.

Zwei Jahre später konnten die Liberale Wohnbaugenossenschaft Meggen (LBGM) und die Wohnbaugenossenschaft Meggen (WBGM) das Gebäude im Baurecht für 100 Jahre übernehmen. Sie planten eine Totalsanierung des Gebäudes und auf der Kreuzmatte zwei Mehrfamilienhäuser mit 26 preisgünstigen Wohnungen.

Baukosten betragen 2,8 Millionen Franken

Doch vorerst war Geduld angesagt. Denn für die diversen Nutzungspläne konnte kein Konsens gefunden werden, eine einvernehmliche Lösung rückte in weite Ferne. Die einen wollten das Gebäude gleich ganz abreissen, die anderen sahen darin eine dorfprägende Baute.

«Damit aber wenigstens die Sanierung der Kreuztrotte realisiert werden konnte, beschlossen die Genossenschaften, die beiden Projekte zu trennen», erklärt Jacqueline Kopp von der Einfachen Gesellschaft Kreuztrotte Meggen, die für den Betrieb und die Ver­mietung zuständig ist. Die Baukosten betrugen rund 2,8 Millionen Franken. Die Gemeinde unterstützte das Projekt mit einem zinslosen Darlehen von 1,6 Millionen Franken. Abgeschlossen wurde die Sanierung im Sommer.

«Ein Paradies»

Der Einladung zur öffentlichen Besichtigung folgten am Samstag mehrere Hundert Personen. Auf einem geführten Rundgang wurden Mieter und Räume vorgestellt. Bodeneben sind Steiger & Kraushaar eingemietet, die die Sanierung geplant hatten. Für sie sei die grösste bautechnische Herausforderung gewesen, die Authentizität des landwirtschaftlichen Ökonomiegebäudes zu erhalten.

Im Parterre wird gearbeitet, einen Stock höher gespielt. Denn hier befindet sich die Kita Knirps mit 17 Betreuungsplätzen. «Ein Paradies, schau mal wie viel Platz», – im Besucherstrom werden nur lobende Worte geäussert.

Auf die Frage, was den «Knirpsen» am besten gefällt, lacht Leiterin Nicole Isenegger und zeigt durchs Fenster auf die Strasse: «Das absolute Highlight ist jeweils am Freitag, wenn die Putzmaschine durchfährt.» Meist lustig geht es auch unter dem Dach zu und her. Hier hat die Fröschenzunft ihre neue Heimat.

Den Dachstock übernahmen sie im Rohbau und bauten ihn auf eigene Kosten und 2000 Fronstunden um – ein Bijou mit viel Holz, moderner Küche und guter Akustik. Der Raum kann für Privatanlässe gemietet werden.

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