Nach dreijährigem, pandemiebedingtem Unterbruch findet die Luzerner Herbstmesse (Lozärner Määs) wieder statt, und zwar wie gewohnt auf dem Inseli. Start ist am Samstag, 1. Oktober. Am Dienstagvormittag informierten die Organisatoren über den Stand der Vorbereitungsarbeiten.
Die vergangenen drei Jahre seien für alle schwierig gewesen, sagte Rico De Bona, Präsident der Interessengemeinschaft Luzerner Herbstmesse und Märkte (IG LHMM). «Die Vorfreude auf die diesjährige Määs an ihrem traditionellen Standort ist deshalb gross.»
Letztes Jahr bei der Messe Luzern
Man habe schon im vergangenen Jahr bis im August gehofft, dass es eine Määs auf dem Inseli geben könnte, erklärte Raoul Mumenthaler, der Marktverantwortliche der Stadt Luzern. «Doch wir mussten letztlich einsehen, dass es nicht machbar ist.» 2021 wurde deshalb eine Ersatzveranstaltung in einer Halle und auf dem Vorplatz der Messe Luzern durchgeführt.
Für Rico De Bona ist klar:
«Die Lozärner Määs gehört auf das Inseli. Das ist eine jahrhundertelange Tradition, das kann man nicht voneinander trennen.»
Auch ein Grossteil der Bevölkerung könne sich eine Loslösung vom Inseli nicht vorstellen. Trotz geplanter Aufwertung und Begrünung des Inselis sei ein Verbleib der Määs dort weiterhin möglich, zeigte sich De Bona überzeugt.
Man sei auch mit den Planern des Tiefbahnhofs in Kontakt, antwortete De Bona auf eine entsprechende Frage an der Medienkonferenz. Es habe schon verschiedene Gespräche gegeben. «Wir sind der Meinung, dass auch mit dem Tiefbahnhof die Määs auf dem Inseli weiterhin möglich sein wird. Reduzierte, angepasste und punktuell alternative Stellplätze sind dabei denkbar.»
Die diesjährige Määs wird im gleichen Ausmass wie 2019 stattfinden. Raoul Mumenthaler: «Wir haben etwa gleich viele Marktstände wie damals. Auch bei den Fahrgeschäften sind wir zahlenmässig etwa auf dem gleichen Stand.» Die Standbetreiber und Schaugeschäften hatten in der Coronazeit provisorische Zusicherungen erhalten, mussten für 2022 aber wieder neue Bewerbungen einreichen. «Wir erhielten keine Absagen», so Mumentahler.
«Auch ist keines der Fahrgeschäfte, das traditionell an die Lozärner Määs kommt, Konkurs gegangen.»
Neues Määs-Restaurant und ukrainische Backwaren
Eines der Highlights im diesjährigen Lunapark ist das Hochfahrgeschäft Pegasus mit einer Höhe von 19 Metern, das auch schon an der Määs erlebt werden konnte. «Auch die nostalgische Calypso-Bahn, die längst Kultstatus erlangt hat, kommt wieder», sagte Mumenthaler.
«Sie wird nächstes Jahr 60-jährig und ist die einzige Bahn dieser Art, die im Originalzustand erhalten ist. Anderswo gibt es diese nur noch im Museum zu bestaunen.»
An den Marktständen wird wieder weitgehend der gleiche Warenmix wie bisher angeboten. Neue Produkte sind ukrainische Backwaren (Pampushka), Glarner Spezialitäten, Lavendelprodukte und Saftpresse. Neu gibt es ein Määs-Restaurant. «Hier wird Oktoberfest-Stimmung herrschen, auch mit deftigen Speisen», sagte Mumenthaler.
Ausschliesslich LED-Beleuchtung
Die stark gestiegenen Strompreise habe man bei den Vorbereitungen auf die diesjährige Määs selbstverständlich in die Planung einbezogen, betonte De Bona. «Die Fahrgeschäfte reduzieren den Stromverbrauch so weit wie möglich», erklärt Josef Moser, langjähriges Mitglied der Määs-IG. «Beim 46 Meter hohen Riesenrad sind zu 100 Prozent LED-Lampen im Einsatz.» Auch bei anderen Fahrgeschäften habe man auf LED-Beleuchtung umgestellt. Dass man auf Beleuchtung generell verzichte, sei undenkbar, so Moser:
«Ein Riesenrad ohne Licht ist unvorstellbar.»
Die Organisatoren rechnen damit, dass wieder rund 400'000 Personen aus der Zentralschweiz die 16-tägige Lozärner Määs besuchen werden. «Die Lust der Leute, wieder öffentliche Veranstaltungen zu besuchen, ist gross», sagte Rico De Bona.
Hinweis: Die Lozärner Määs auf dem Inseli dauert vom 1. bis 16. Oktober. Die Eröffnung mit dem traditionellen Böllerschuss und Fahrchips-Regen vor dem Määs-Torbogen findet am Samstag, 1. Oktober, um 10 Uhr statt.