notifications
Kommentar

Die Konkurswelle in der Gastronomie ist bitter, birgt aber auch süsse Aussichten

Fachkräftemangel, Gästeschwund, Kostenanstieg: Nach der Pandemie werden in der Zentralschweiz so viele Kochschürzen an den Nagel gehängt wie noch selten zuvor. Für die betroffenen Gastronomen ist das schmerzlich, für die anderen eine Chance.

Ob Stadtlokale, Landbeizen oder selbst vermeintliche Grössen wie das Migros-Restaurant in der Mall of Switzerland – zahlreiche Gastronomiebetriebe im Kanton Luzern machten letztes Jahr dicht. Die Branche hat zwar schon immer Unternehmen verloren und neue dazugewonnen. Aber jetzt werden schon im zweiten Jahr hintereinander mehr Konkurse als Neugründungen verzeichnet – hinzu kommen die ordentlichen Geschäftsaufgaben in unbekannter Höhe. Das Phänomen zeigt sich auch in den meisten anderen Zentralschweizer Kantonen und ist überdies in den letzten 20 Jahren noch nie vorgekommen.

Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sind sich einig: Während der Pandemie sind auch Betriebe unterstützt worden, die unter normalen Umständen hätten schliessen müssen. Das holt der freie Markt nun nach. Doch damit ist die Sache noch nicht gegessen. Schon seit Jahren gibt es auf der Landschaft ein Beizensterben. Die Pandemie hat den Fachkräftemangel in der Gastronomie verschärft und zahlreiche Menschen animiert, sich vermehrt zu Hause zu verköstigen. Als wäre das nicht genug, haben die Wirte seit dem Ukraine-Krieg mit höheren Energiepreisen zu kämpfen.

Der Branche steht das Kochwasser also bis zum Hals. Das kann aber auch eine Chance sein. Restaurants, die auf hohe Qualität, Gastfreundlichkeit und gutes Arbeitsklima setzen, werden auch in Zukunft gefragt sein. Bei neuen Mitarbeitenden genauso wie bei der Kundschaft. Auf dem Land genauso wie in der Stadt.

Kommentare (0)