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Nidwalden

Die Kommunion gibt es in der Metalldose

In Stans und Büren kann die geweihte Hostie in einer Metalldose abgeholt und nach Hause genommen werden.
Weil die Kommunion nicht mehr in der Kirche empfangen werden kann, zeigten sich Nidwaldner Seelsorger kreativ. (Archivbild: Urs Bucher)

Florian Pfister

Auch die Kirche zeigt sich in der Coronakrise kreativ. In Stans und Büren kann die Kommunion in Metalldosen abgeholt werden. Die Stanser Seelsorger ermöglichen es, die geweihte Hostie in der Kirche abzuholen, natürlich unter Einhaltung der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und vom Bistum vorgegebenen Massnahmen. «Alle Pfarreiangehörigen, die gerne die Kommunion empfangen möchten, können sich im Vorhinein anmelden», erklärt Melchior Betschart, Pfarreiadminstrator in Stans und Dekan im Kanton Nidwalden. Jeden Samstag kann die Hostie während einer Stunde in der Kirche abgeholt werden. Übergeben wird sie von Melchior Betschart selbst oder einem anderen Mitglied des Seelsorgeteams.

«Die Nachfrage der Gläubigen ist natürlich da. Nicht nur bei uns, sondern auch an anderen Orten», sagt Melchior Betschart. «Wir suchten nach einer Lösung, um den Bedürfnissen der Gläubigen auch in den Coronazeiten nachzukommen.» Auch Leute aus der Risikogruppe müssen nicht auf ihre Hostie verzichten. «Wir bringen in diesem Fall die Kommunion direkt nach Hause», sagt Melchior Betschart.

Jede Woche nutzen rund 20 Personen das Angebot

Das Alter derjenigen, die das Angebot der Heimkommunion nutzen, ist unterschiedlich. «Eine Grossmutter beispielsweise hat eine Familienfeier durchgeführt und dabei auch eine Hostie für das Enkelkind mitgenommen», erinnert sich Melchior Betschart. «Dieses hatte erst letztes Jahr die Erstkommunion.» So holen in Stans jede Woche etwa 20 Personen ihre Kommunion in einer Metalldose ab. Etwa das Doppelte an Hostien wird nachgefragt, da einige die Kommunion auch für ihre Angehörigen mitnehmen.

Die Gläubigen können die Hostie seit dem vorletzten Wochenende in der Metalldose abholen. Zuvor befand sich die Kommunion in einer liebevoll gefalteten Papierschachtel. Diese Form der Kommunionabgabe stiess aber nicht überall auf Begeisterung. Der apostolische Administrator von Chur, aber auch Gläubige aus dem Ausland haben sich laut Melchior Betschart zu Wort gemeldet. «Die Papierschachtel sei der Kommunion nicht würdig, lautete der Vorwurf. Wir haben reagiert und unsere Praxis angepasst.»

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