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Emmen

Die kantonale Verwaltung kommt – Zwischennutzung muss weichen

Der Treffpunkt NF49 am Seetalplatz wird in diesen Tagen aufgelöst. Der Verein zieht ein positives Fazit.

Ende November ist Schluss. Die Zwischennutzung NF49, die seit vier Jahren neben dem neuen Bushub Emmenbrücke betrieben wird, ist in wenigen Tagen Geschichte. Für die Beteiligten war das Projekt ein Erfolg, wie Ralph Eichenberger erklärt. Er ist Präsident des Vereins Platzhalter, der für die Zwischennutzung verantwortlich war.

«Es ist uns gelungen, den Seetalplatz zu beleben.»

Die Zwischennutzung in Emmenbrücke geht zu Ende.
Bild: Bild: Manuela Jans-Koch (28. Juli 2022)

Auf der 9000 Quadratmeter grosser Fläche fanden in den vergangenen vier Jahren laut einer Mitteilung des Vereins rund 250 Veranstaltungen mit 25'000 Besuchern statt. «Wir konnten den Platz weg von einem reinen Verkehrsknotenpunkt hin zu einem neuen Treffpunkt transformieren», sagt Eichenberger. Das Ziel sei gewesen, die Wahrnehmung des Seetalplatzes in der Bevölkerung zu ändern. Man habe unterschiedliche Projekte möglich machen wollen, was auch gelungen sei.

«Es darf auch mal etwas schieflaufen.»

So erwähnt er Anlässe wie ein World-Food-Festival, einen Kinderzirkus, ein Strassenmusikfestival, aber auch kleinere Anlässe wie Theaterstücke und Lesungen. Die Zwischennutzung sei ein Experimentierfeld mit vielen Höhepunkten gewesen. Dabei habe es auch weniger erfolgreiche Projekte gegeben, etwa das Urban Gardening. «Aber das liegt in der Natur eines Experiments. Es darf auch mal etwas schieflaufen», sagt Ralph Eichenberger. Neben Veranstaltern haben auch verschiedene längerfristige Projekte wie eine Filmproduktionsfirma, das Jugendbüro Emmen, ein Tattoostudio und das Kulturmagazin Frachtwerk die Anlage genutzt.

Eichenberger erklärt, NF49 sei die grösste Zwischennutzung dieser Art im Kanton gewesen. Diese war vom Kanton Luzern angestossen worden. Und dieser zieht ebenfalls ein positives Fazit: Man könne sich ähnliche Zwischennutzungen auch anderswo gut vorstellen, heisst es in einer Mitteilung. Der Kanton stellte das Areal zur Verfügung und vermietete dem Verein mehrere Container, welche dieser wiederum weitervermietete.

Schon bald fahren auf dem Areal die Bagger auf. 2023 startet der Baustellenbetrieb für das neue kantonale Verwaltungsgebäude, das 2026 einzugsbereit sein soll. Und was hat der Verein Platzhalter nun vor? «Wir haben ein, zwei Projekte in der Pipeline», sagt Präsident Ralph Eichenberger. Doch sei noch nichts spruchreif.

«6020 Hilft» sucht neuen Standort und neue Betreiber

Das Emmer Schülerprojekt «6020 Hilft» wurde vor einem Jahr ins Leben gerufen und ebenfalls auf dem Zwischennutzungsareal NF49 betrieben. Es hatte zum Ziel, dass Emmer Oberstufenschüler mit Hilfe von Spenden einen Gratisladen für Bedürftige betreiben. Projektleiter und Seklehrer Alexander Haas ist sehr zufrieden, wie sich das Projekt entwickelte, wie er auf Anfrage erklärt.
Nun sind die beiden Container geräumt, auch dieses Projekt muss der neuen kantonalen Verwaltung weichen. Wie es weitergeht, ist noch unklar, sagt Haas. «Es wäre schade, wenn es ‹6020 Hilft› überhaupt nicht mehr geben würde.» Denn das vergangene Jahr habe gezeigt, dass solche Hilfe sehr geschätzt würde. Die Einrichtung, die Containermodule und das Wissen, wie man den Gratisladen betreibt, seien vorhanden. Jetzt würden nur noch ein neuer Standort und Betreiber benötigt. (mst)

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