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Zug

«Die junge Sicht»: Stimmrechtsalter 16 – ist unsere Jugend reif genug?

Kathi Büttel zur aktuellen Diskussion um eine Senkung des Stimmrechtsalters.
Kathi Büttel. (Bild: PD)

Kathi Büttel, Präsidentin JSVP Kanton Zug, Baar

16-Jährige sind reif genug für eine Lehre, zum Bier trinken oder sie können bereits einer Jungpartei beitreten und erste Luft in der Politik schnuppern. Ist man dann aber wirklich reif genug für das Stimmrechtsalter? – Seit Jahren wird in der Politik über das Stimmrechtsalter diskutiert. Vor allem linke Kreise sprechen sich dafür aus. Ich halte den Standpunkt, dass das Stimmrechtsalter 16 abzulehnen ist. Schon jetzt ist erwiesen, dass von den 18- bis 23-Jährigen lediglich ein Drittel von seinem Stimmrecht Gebrauch macht, das ist verglichen mit den älteren Semestern unterdurchschnittlich. Mit einer weiteren Herabsetzung würde diesbezüglich keine Verbesserung erreicht werden.

16-Jährige sind in diesem Alter mitten in ihrer Ausbildung und sollen sich auf diese konzentrieren. Viele stecken in diesem Alter mitten in ihrer Entwicklung und suchen noch «den Weg» den sie gehen wollen. Sie haben im Berufsleben noch kaum Erfahrungen sammeln können und bezahlen noch keine Steuern. Sie sind bis zu diesem Zeitpunkt in der Schule gewesen und von dieser allenfalls auch einseitig beeinflusst oder sie sind grundsätzlich noch anfällig auf Beeinflussungsversuche von Dritten.

Die Pflichten und Rechte müssen fair aufgeteilt werden. Mit 16 Jahren hat man schon einige Rechte aber vor allem weniger Pflichten als mit 18 Jahren. Zum Beispiel die Dienstpflicht und die Steuerpflicht. Das würde sich dann so auswirken, dass 16-Jährige über Gesetze abstimmen könnten, welche unsere Freiheit einschränken, Steuern erhöhen oder unser Leben verteuern. Sie selber müssten aber für ihr Abstimmungsverhalten keine Verantwortung übernehmen respektive die älteren Generationen müssten dies ausbaden.

Die 16-Jährigen haben heute genug Gehör. Sie sind sehr kreativ, um Aufmerksamkeit für ihre Sache zu erhalten. Das zeigt auch die Bewegung der Klimajugend. Einfluss haben die Jungen schon genug.

Wer hätte zum Beispiel bei der Abstimmung zum unnützen und unfairen CO2-Gesetz, wäre dieses mit der Hilfe der 16-Jährigen angenommen worden, all die neuen Kosten bezahlt? Sicher nicht die Jugendlichen.

Hinweis· In der Kolumne «Die junge Sicht» äussern sich Mitglieder der Zuger Jungparteien zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.

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