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Die harte Arbeit für den Kinospass

Auf dem Unterlehn in Altdorf sind drei Schweizer Premieren und eine Vorpremiere zu sehen. Damit die Urner Filmfans auf ihre Kosten kommen, braucht es den Einsatz vieler Helfer. Abend für Abend wird die Infrastruktur neu auf- und abgebaut.
Auf dem Altdorfer Unterlehn nehmen ab Mittwochabend wieder die Urner Kinofans Platz. (Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 23. August 2017))

Markus Zwyssig

Diese Woche zügelt das Kino wieder ins Freie. Ab Mittwoch können die Urner Filmfans auf dem Unterlehn in Altdorf ihrer Leidenschaft frönen. Unter freiem Himmel erleben sie an drei Abenden nach dem Eindunkeln Schweizer Premieren und am Samstag sogar eine Vorpremiere.

Für den Kinospass nehmen viele Idealisten zahlreiche Stunden Frondienstarbeit auf sich. «Es ist jeweils ein ‹Riesenchrampf›, aber alle machen mit viel Leidenschaft mit», sagt OK-Präsident Patrick Dal Farra. «Die meisten helfen schon seit vielen Jahren mit. Wir sind ein eingespieltes Team.» Abend für Abend sind zwischen 12 und 17 Personen im Einsatz. Denn die gesamte Infrastruktur wird jedes Mal wieder neu auf- und nach der Filmvorführung wieder abgebaut. Das Unterlehn kann somit tagsüber wie gewohnt genutzt werden.

Leinwand wird jeden Abend neu aufgeblasen

Um den grossen Aufwand bewältigen zu können, helfen den Mitarbeitern des Cinema Leuzingers auch Angehörige und Freunde mit. Aufgebaut werden müssen die gesamte digitale Projektionsanlage für die Filme, die grosse aufblasbare Leinwand, die rund 360 Stühle sowie Bar-Elemente und Absperrgitter. Unterstützt wird die Open-Air-Veranstaltung von dem vor vier Jahren gegründeten Studio-Film-Verein.

Nicht ganz einfach war die Auswahl der Filme, wie Patrick Dal Farra durchblicken lässt: «Wir zeigen Schweizer Premieren. Das Angebot ist zurzeit aber etwas dünn gesät. Trotzdem glauben wir nun aber, eine gute Wahl getroffen zu haben.»

Ein nachdenklicher Start ins Kinoprogramm

Das Open-Air-Kino beginnt mit einem Film, der zum Nachdenken anregt. Am Mittwoch, 22. August, ist der norwegische Film «What Will People Say» zu sehen. Im Zentrum des Dramas steht die pakistanische Kultur. Die fünfzehnjährige Nisha (Maria Mozhdah) lebt ein Doppelleben. Zuhause gehorcht sie den Traditionen und Werten ihrer pakistanischen Familie. Mit ihren Freunden zusammen verhält sie sich wie ein norwegischer Teenager. Doch als ihr Vater sie mit ihrem Freund erwischt, kollidieren ihre beiden Welten brutal. Nisha wird von ihren Eltern gekidnappt und nach Pakistan gebracht. Zuerst hat sie Angst und fühlt sich allein in der Fremde. Aber Stück für Stück entdeckt sie Land und Kultur ihrer Familie.

Am Donnerstag, 23. August, sind Keanu Reeves und Winona Ryder in «Destination Wedding» zu sehen. Die beiden Idole der 90er-Jahre spielen Frank und Lindsay, die sich am Flughafen kennen lernen und sich nicht leiden können. Noch schlimmer wird es, als sie feststellen, dass sie dasselbe Ziel haben: Beide sind unterwegs zu einer Hochzeit. Lindsay ist eine Ex des Bräutigams, Frank ein entfernter Verwandter, der wohl nur aus Höflichkeit eingeladen wurde. Die Vorstellung, mehrere Tage lang den romantischen Heiratszirkus ertragen zu müssen, ist ihnen ein Graus. Schliesslich tun sie sich zusammen, um das Hochzeitswochenende zu überstehen, und stellen fest, dass sie sich sympathischer sind als gedacht.

Synchronschwimmen soll gegen Midlife-Crisis helfen

Britischen Humor gibt es am Freitag, 24. August, mit «Swimming With Men». Der Film erzählt von Eric (Rob Brydon), der mitten in der Midlife-Crisis steckt. Der gelangweilte Buchhalter wird unversehens in eine Gruppe von Synchronschwimmern aufgenommen. Und während das Ballett in Badehosen immer besser wird, findet auch Eric neuen Mut, sein Leben nochmals auf den Kopf zu stellen.

Den Abschluss von Freiluft-Film Altdorf macht am Samstag, 25. August, die französische Komödie «Tout le monde debout», welche als Schweizer Vorpremiere zu sehen ist. Der erfolgreiche Geschäftsmann Jocelyn (Franck Dubosc) setzt alles daran, das Herz der attraktiven Julie (Caroline Anglade) zu erobern. Durch einen Zufall wirkt es bei ihrem Kennenlernen so, als würde Jocelyn im Rollstuhl sitzen und er lässt Julie in diesem Glauben. Doch dann stellt sie ihm ihre Schwester Florence (Alexandra Lamy) vor, die wirklich im Rollstuhl sitzt, und der Geschäftsmann verstrickt sich immer weiter in seinem Lügenkonstrukt.

Hinweis

Türöffnung ist um 19.30 Uhr. Die Filme werden bei jedem Wetter ab 21 Uhr auf dem Unterlehn in Altdorf gezeigt. Bei schlechtem Wetter sind Regenponchos vorhanden. Tickets sind in der Reisestube Altdorf, in der Druckerei Gasser AG in Ersfeld und im Cinema Leuzinger in Altdorf erhältlich.

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