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Zug

Die Geschenkkarten sollen nicht in den Zuger Portemonnaies vergessen gehen

Rund 30'000 Pro-Zug-Geschenkkarten hat die Stadt Zug im letzten Sommer an die Bevölkerung verschickt. 63 Prozent wurden bisher eingelöst. Nach der Wiedereröffnung der Läden braucht das Projekt einen kleinen Anstoss.
Die Stadt Zug schenkt ihren Bürgern eine Geschenkkarte über 100 Franken, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln.
(Matthias Jurt (Zug, 5. August 2020))
Johanna Margraf
(Bild: Stefan Kaiser)
Stadtpräsident Karl Kobelt. (Bild: PD)

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

Carmen Rogenmoser

Die Solidaritätsaktion der Stadt Zug in Form von Geschenkkarten für den Einzelhandel startete im vergangenen Jahr äusserst positiv: Zwischen August und Dezember wurden 63 Prozent der Gutscheine eingelöst. Das entspricht einem Betrag von über 1,9 Millionen Franken. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Rücklauf», sagt Johanna Margraf-Lerch, Präsidentin der Vereinigung Pro Zug. Dies selbstverständlich vor dem Hintergrund, dass die Restaurants im Zuge des Lockdowns seit Mitte Dezember geschlossen sind und die Läden es von Mitte Januar bis Anfang März waren. Die Gutscheine blieben folglich in den Portemonnaies der Zugerinnen und Zuger.

Diese Entwicklung brachte folglich auch das Projekt ins Stocken. Es brauche einen erneuten Aufruf, so Margraf:

«Geschenkgutscheine gehen schnell vergessen und dieses grosszügige Geschenk der Stadt Zug darf nicht vergessen werden. Zumal die Karten bis Ende 2021 gültig sind.»

Die Stadt Zug stellte Mitte Juli allen Stadtzugern einen Pro-Zug-Einkaufsgutschein im Wert von 100 Franken zu. Rund 30'000 Gutscheine wurden verschickt. Mit dem Überschuss der Jahresrechnung 2019 hatte die Stadt einen Coronafonds von zehn Millionen Franken gebildet. Daraus flossen rund drei Millionen zurück an die Bevölkerung und an das Zuger Gewerbe als elektronische Geschenkkarte im Kreditkartenformat.

Ein positiver Effekt für kleinere Geschäfte

Eingelöst wurden die Gutscheine bisher vor allem in der Elektronikbranche, für Kleider und Sport. «Die Restaurants haben leider etwas das Nachsehen, auch aufgrund des längeren Lockdowns», so Margraf.

Profitieren kann aber auch die Vereinigung Pro Zug selber. Damit die Gutscheine in ihrem Laden eingelöst werden können, müssen die Stadtzuger Geschäfte Mitglied der Vereinigung Pro Zug sein. Die Stadt übernimmt für eineinhalb Jahre die Mitgliederbeiträge – 225 Franken – für Geschäfte, die dem Verein beitreten. Seither gibt es über 120 Neumitglieder. «Das schätze ich enorm, da so auch der Branchenmix sehr gut ist», sagt die Präsidentin. 220 Pro-Zug-Mitglieder akzeptieren die Geschenkkarte mittlerweile. Zu hoffen ist, dass die Neumitglieder der Vereinigung treu bleiben und nach dem Ende der Aktion nicht wieder austreten. Bis anhin gibt es keine Hinweise, dass Mitglieder austreten, sagt Johanna Margraf. Pro Zug werde auch weiterhin für den Detailhandel aktiv sein. So sei etwa das laufende Projekt «mitwirken – Zug mitgestalten» mit der Stadt Zug langfristig und nachhaltig ausgelegt.

Durch die Geschenkgutscheine sei Pro Zug bekannter geworden, sagt die Präsidentin. «Dies hat natürlich einen positiven Nebeneffekt.» So seien die Geschenkkarten bei vielen Firmen auch als ideales Weihnachtsgeschenk für die Mitarbeiter eingesetzt worden:

«Der Einkauf in kleineren Geschäften hat sich durch die vielen neuen Geschäfte und Restaurants positiv entwickelt. Ich hoffe, dass dies anhält und auch hilft, die momentane Krisenzeit positiv zu unterstützen.»

Viele Rückmeldungen für die Stadt

Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Projekts ist auch Stadtpräsident Karl Kobelt (FDP): «Der Rücklauf ist sehr erfreulich. Es ist zu hoffen, dass noch möglichst viele Geschenkkarten eingelöst werden.» Die Aktion bezwecke eine Ermutigung und Unterstützung für die Bevölkerung wie auch für die Geschäfte der Stadt Zug, ergänzt er.

«Die sehr vielen dankbaren Rückmeldungen zeigten, dass der Stadtrat mit dieser Aktion richtig lag.»

Der Stadtpräsident sagt, er hoffe sehr, dass auch die Gastronomie bald wieder öffnen kann und die restlichen Pro-Zug-Karten auch dafür eingesetzt werden. «Wenn sich die Situation nicht nochmals verschlechtern sollte, gehen wir aktuell davon aus, dass wir die geschätzte Pro-Zug-Karten-Aktion nicht verlängern oder ausbauen.»

Die nicht ausgegebenen Beiträge der Geschenkkarten gehen nach Abschluss der Aktion zurück an die Stadt. Weitere Informationen zu den Karten und Pro Zug gibt es auf der Website. Der Betrag kann in einer unbegrenzten Anzahl Einkäufen bezogen werden.

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