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Luzern

Die geplanten Luzerner Velostationen sollen gratis sein – zumindest vorerst

Der Luzerner Stadtrat will in den geplanten Veloparkings keine Gebühren erheben, bis sich diese etabliert haben. Das stösst auf Kritik.
Die unterirdischen Veloabstellplätze beim Bahnhof Luzern. Die Anlage soll bis 2024 ausgebaut werden. (Bild: Pius Amrein (11. September 2019))

Stefan Dähler

Gleich zwei grosse Veloparkierungsprojekte sind derzeit in der Stadt Luzern in Arbeit: Eine unterirdische Station bei der Bahnhofstrasse und die Erweiterung der Abstellplätze unter dem Bahnhof zu einem Velotunnel. Noch ungeklärt ist die Frage, ob die Plätze künftig gebührenpflichtig sein sollen.

Nun nimmt der Stadtrat aufgrund eines CVP-Postulats, in dem eine Diskussion zum Thema gefordert wurde, Stellung. Er will, dass die unterirdischen Veloparkings nach der Eröffnung vorerst gratis bleiben. Wenn diese sich etabliert haben und regelmässig voll sind, soll eine Bewirtschaftung «ins Auge gefasst werden», schreibt der Stadtrat. Davon sollen aber nur «sehr zentral gelegene Parkplätze» betroffen sein. Der Stadtrat will nun ein entsprechendes Betriebskonzept erarbeiten.

Gebührenpflichtige Plätze oft schlecht ausgelastet

In der Stellungnahme ist aber auch eine gewisse Skepsis gegenüber Gebühren herauszulesen. So heisst es, dass es das oberste Ziel sei, die Velostationen «so attraktiv wie möglich zu gestalten». Denn diese sollen dazu beitragen, dass Velos weniger an der Oberfläche parkiert werden und so die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu steigern. Eine Bewirtschaftung sei nur sinnvoll, wenn sie diesem Ziel nicht entgegenwirkt. So zeigten die Beispiele der Velostation am Europaplatz in Zürich oder der via App reservierbaren Abstellplätze auf SBB-Grund am Bahnhof Luzern, dass gebührenpflichtige Anlagen oftmals wenig ausgelastet seien. Am Bahnhof könnten allerdings auch technische Probleme mit der App und das komplizierte System eine Rolle spielen, so der Stadtrat weiter.

CVP-Fraktionschefin Mirjam Fries ist mit der Antwort des Stadtrats nicht zufrieden. Sie sagt:

«Es ist zwar positiv, dass er eine Bewirtschaftung prüfen will, doch uns stört, dass die Parkplätze zu Beginn alle gratis sein sollen. Das ist ein falsches Zeichen.»

So werde es schwierig, danach noch Gebühren einzuführen. «Grundsätzlich darf man etwas für die Plätze verlangen, schliesslich investiert die Stadt viel Geld in die Anlagen. Es gibt bestimmt Pendler, die bereit sind, für einen sicheren und gedeckten Platz etwas zu bezahlen», so Fries. Dass die kostenpflichtigen Abstellplätze vor dem Bahnhof schlecht genutzt werden, sei zwar nicht von der Hand zu weisen. «Eine Rolle spielt hier wohl aber auch, dass das App-System zu kompliziert ist.»

Das unterirdische Veloparking bei der Bahnhofstrasse soll 13,4 Millionen Franken kosten und im Jahr 2023 eröffnet werden. Für den Velotunnel beim Bahnhof rechnet die Stadt mit Kosten von 8,8 Millionen Franken und einer Eröffnung im Jahr 2024.

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