Fabian Gubser
Auf die Ausleihzahlen der Bibliothek Zug hatten die Coronamassnahmen weniger Auswirkungen, als man erwarten könnte: Gegenüber 2019 sanken diese um vier Prozent. Tatsächlich wurden weniger analoge Medien wie Bücher, DVDs oder CDs ausgeliehen – allerdings war die Nachfrage nach digitalen Medien hoch. Als «Kassenschlager» werden sie im Jahresbericht der Bibliothek bezeichnet. Um über die Hälfte erhöhten sich die Downloadzahlen.
Lieferdienst läuft weiter
Im Frühjahr 2020 schloss die Bibliothek coronabedingt für acht Wochen ihre Türen. Sie organisierte unter anderem einen Gratis-Lieferdienst, der «sehr geschätzt und rege genutzt» wurde und immer noch besteht – mittlerweile gegen einen «günstigen Unkostenbeitrag». Weiter bot die Bibliothek Zug telefonische Beratung an, welche vor allem bezüglich der digitalen Bibliotheksangebote ebenfalls sehr gefragt war. Eine von weiteren Umstellungen aufgrund von Corona: Bibliotheksnutzende können neben digitalen Medien neu gleichzeitig 25 analoge Medien ausleihen. Davor lag das Limit bei 15.
Grossen Einfluss hatten die Coronamassnahmen auf die Veranstaltungszahl: 2019 zählte die Bibliothek noch knapp 10'000 Teilnehmende, 2020 waren es rund 3500. Gewisse Veranstaltungen wie der Tedx Talk wurden auf das aktuelle Jahr verschoben.
Als «Riesenschritt» bezeichnet das Team die Integration des Zuger Dokumentationszentrums in die Zuger Sammlung der Bibliothek. Dieses vier Jahre dauernde Projekt basierte auf dem Konzept «Synthese», das in Zusammenarbeit mit Doku-Zug und dem Stadtarchiv Zug erarbeitet worden war. Über drei Millionen Zeitschriften- und Zeitungsartikel wurden seit vergangenem November vom Doku-Zug über die Strassenseite gezügelt und stehen seitdem zur Nutzung in der Bibliothek Zug bereit.
Zu den weiteren Höhepunkten gehört laut Jahresbericht die Inbetriebnahme einer neuen Website und die Umbenennung der nächstgelegenen Bushaltestelle an der Zugerbergstrasse von «Theater Casino» in «Bibliothek».