Zéline Odermatt
Die Baubewilligung für das 2011 vom Luzerner Regierungsrat beschlossene Neubauprojekt liegt vor. Das meldet der Kanton Luzern am Mittwoch. «Da sich seither die Situation in der Gesundheitsversorgung stark verändert hat, definiert die Regierung ein bedarfsorientiertes Leistungsangebot, welches den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen im Gesundheitswesen Rechnung trägt.»
Folgendes Angebot möchte der Regierungsrat in Wolhusen sichergestellt wissen:
- Tagesklinisches Zentrum mit umfangreichen Sprechstunden in unterschiedlichen Fachgebieten und entsprechenden medizinischen Einrichtungen mit: Operationszentrum; Plätzen für tagesklinische Patientinnen und Patienten; Notfallangebot rund um die Uhr; ausgebautem Rettungsdienst-Angebot, wobei bis zu drei zusätzliche Rettungsdienst-Fahrzeuge eingesetzt werden sollen und der Bau einer Rega-Einsatzbasis im Raum Entlebuch/Hinterland geplant ist (Heli-Landeplatz bleibt vor Ort); konventionellem Röntgen, CT, MRI und Endoskopie
- Orthopädiezentrum mit Schwerpunkt Gelenkersatz
- Rehabilitationszentrum mit Schwerpunkt muskuloskelettale Rehabilitation
- Betten für stationäre Patientinnen und Patienten, deren Aufenthalt nach einer chirurgischen oder internistischen Behandlung mit dem bestehenden Personal vor Ort sichergestellt werden kann.
- Geburtshilfe: Diese muss weiterhin angeboten werden. Das GSD lässt medizinisch abklären, ob ausschliesslich hebammengeleitete Geburten möglich sind.
«Das Luks Wolhusen hat einen grossen Stellenwert als Dreh- und Angelpunkt der regionalen Gesundheitsversorgung und ist ein wichtiges Glied in der Versorgungskette», so Regierungsrat Guido Graf. Deshalb sei der Regierungsrat bereit, die nicht gedeckten Vorhalteleistungen für die Aufrechterhaltung des Betriebs des Luks Wolhusen zu erhöhen, sofern der Kantonsrat dies im Rahmen des Budgets genehmigt.
Auch aus Sicht von Spitalrat Adrian Küng setzt der Regierungsrat nun ein wichtiges Zeichen. «Mit dem definierten Leistungsangebot stützt der Regierungsrat die Strategie der koordinierten, abgestuften Versorgung. Auch als Hausarzt der Region begrüsse ich diese vorausschauende Planung, welche den Spitalstandort Wolhusen langfristig sichert.»
Beschwerde gegen Baubewilligung führt zu Verzögerung
Die Bagger hätten schon im Frühling des letzten Jahres auffahren sollen. Wegen Einsprachen und technischer Abklärungen kam es jedoch zu Verzögerungen, sagte Gemeindeammann Willi Bucher (CVP) unserer Zeitung im letzten Juni. Auch jetzt sind die Beschwerden noch nicht vom Tisch. «Bevor die Beschwerden behandelt sind, lassen sich keine gesicherten Aussagen zum weiteren Zeitplan des Projekts machen», so der Kanton.
Rega-Basis soll medizinische Grundversorgung weiter verbessern
Zusätzlich zum Spital ist auch eine Einsatzbasis der Rega geplant. Dort könnte neben dem Rettungshelikopter bei Bedarf und in Absprache mit dem Kanton Luzern sowie dem Luks auch ein sogenanntes Notarzteinsatzfahrzeug stationiert werden. Damit kann der Rega-Notarzt auch dann ausrücken, wenn schlechte Wetterbedingungen einen Helikoptereinsatz verunmöglichen oder wenn der Einsatzort im unmittelbaren Umfeld der Basis liegt.
Ernst Kohler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rega, sagt: «Wir überprüfen unser Einsatzdispositiv laufend und suchen immer nach Möglichkeiten, wie wir unseren Patienten künftig noch rascher helfen können. Eine Rega-Basis im Entlebuch wäre ein sinnvoller Mosaikstein, um die flächendeckende medizinische Grundversorgung aus der Luft zu Gunsten der Bevölkerung in der ganzen Region weiter zu verbessern.»
In einem ersten Schritt gehe es nun darum, gemeinsam mit dem Kanton mögliche Standorte für eine Einsatzbasis zu evaluieren und mit Hilfe von Machbarkeitsstudien zu prüfen, ob die Standorte die vorgeschriebenen Anforderungen erfüllen.