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Die Auferstehung des Wasserkönigs an der Fasnacht in Edlibach

Zum ersten Mal seit 20 Jahren findet in Edlibach wieder ein Fasnachtsumzug statt.
Das OK der diesjährigen Edlibacher Fasnacht. (Bild: PD)

Carmen Rogenmoser

Fasnacht in Edlibach, das hat es lange nicht mehr gegeben. Vor 20 Jahren fand der letzte Umzug durch die Edlibacher Strassen statt. Nun soll die alte Tradition auferstehen, wenigstens einmalig. Denn vor genau 70 Jahren fand der erste Fasnachtsumzug im Menzinger Weiler statt. «Irgendwann in den 1990er-Jahren war der letzte offizielle Umzug», erinnert sich Kilian Staub (31), der damals selbst noch ein Kind war. Ursprünglich gehörte der Umzug jedes zweite Jahr, in Abwechslung mit Menzingen, zum regulären Fasnachtsprogramm. Dann allerdings sei die Tradition eingeschlafen, so Staub.

Einzig im Jahr 2000 gab es noch einmal einen Umzug, zum 50-Jahr-Jubiläum der Edlibacher Fasnacht. In diesem Jahr wird nun der Gründung der Fasnacht vor 70 Jahre gedacht. Am Wochenende vom 14. und 15. Februar werden nun wieder viele Gruppen ihre Wagen in Edlibach präsentieren. «Wir wollen nicht, dass die Tradition ganz vergessen geht», sagt Staub. Also haben er und neun weitere eingefleischte Edlibacher entschieden, ihre eigene Fasnacht zum Jubiläum wieder aufleben zu lassen. «Die Idee entstand im Ausgang, es ist eigentlich eine Schnapsidee», sagt der 31-Jährige – und meint das wohl im wahrsten Sinne des Wortes.

Das OK hält sich an dabei die bekannten Eckdaten von früher. So findet das Jubiläumsfest inklusive Umzug am Wochenende vor dem schmutzigen Donnerstag statt, genauso wie damals. Auch die Jubiläumsplakette erinnert an die Entstehung der Edlibacher Fasnacht. Der Grundstein für die Fasnacht legte, zumindest der Erzählung nach, nämlich ein Bauer, der mit Wasser verdünnte Milch bei der Sennerei ablieferte. Gleichzeitig hatte der Bauer Differenzen mit seinem Nachbarn um die Quellnutzung. Der Bauer wurde 1950 als «Wasserkönig» sogleich zum ersten Fasnachtsmotto. Der Wasserköniggrind wurde zum Symbol der Edlibacher Fasnachtsgesellschaft. Und jetzt ziert er die Plakette.

Klein, aber fein soll der Umzug sein

«Die Plakette haben wir in limitierter Zahl anfertigen lassen. Sie ist als Erinnerung an den Anlass gedacht», erklärt Kilian Staub. Das gleiche gilt für den Anlass selber: Allzu gross soll er nicht werden. «Es geht mehr um einen symbolischen Akt.» 16 Nummern wird der Umzug haben. Angefragt wurden insbesondere die Menzinger Wagengruppen und Vereine. Diese haben sich lokalen und globalen Geschehnissen des letzten Jahres angenommen. So werden neben den Guggenmusiken und Kaffee-Wagen Themen wie die Sperrung der Axenstrasse oder auch «Greta und die grünen Milchflowerboys» behandelt. Auf das Päckli-Verteilen für die Kinder verzichtet man bewusst, ebenso ging das OK nicht aktiv auf Sponsoren-Suche. Die Gemeinde unterstützt den Anlass materiell und finanziell. Zusätzlich gibt es am Umzug einen «Sammelwagen» für allfällige Spenden. «Ziel ist es, dass wir finanziell rauskommen», erklärt Staub und ergänzt:

«Wenn es zudem für ein Reisli für das OK reicht, umso besser.»

Ein zünftiges Fest wird es trotzdem geben. Auf dem Sagiplatz gleich bei der Kreuzung Edlibacherhof wird ein Festzelt sowie ein Barwagen aufgebaut. Der Umzug startet um 13.70 Uhr, so steht es im entsprechenden Flyer. «Das ist kein Schreibfehler», sagt Staub. Viel mehr wolle man damit das 70-Jahr-Jubiläum betonen. «Wir haben keine Ahnung, wie viele Leute der Anlass anlocken wird», sagt Kilian Staub. Doch das spielt auch keine grosse Rolle. «Uns ist wichtig, dass im Dorf etwas läuft.»

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