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Zug

Dialog im Wohnzimmer

Mit dem Projekt «wOrtwechsel» will die Pfarrei Hünenberg unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch bringen. 15 Persönlichkeiten sind mit von der Partie.

Was haben Pater Martin Werlen, die Hünenberger Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann, der ehemalige Radprofi Martin Elmiger und der Musiker Julian von Flüe gemeinsam? Sie alle – und elf weitere Persönlichkeiten – werden in den kommenden zwei Wochen in Hünenberger Stuben mit ihren Gastgebern über Gott und die Welt diskutieren.

Die Gespräche finden im Rahmen des Projektes «wOrtwechsel» statt, das von der Pfarrei Hünenberg im Frühjahr initiiert wurde. Regina Kelter, in der Pfarrei zuständig für die Erwachsenenbildung, erklärt, welches Ziel dahintersteckt: «Als Kirche möchten wir unterschiedliche Menschen auf unkonventionelle Art miteinander ins Gespräch bringen.» Oft werde, beispielsweise in den sozialen Medien, über jemanden anstatt mit ihm oder ihr geredet. «Mit unserer Initiative wollen wir einen Dialog auf Augenhöhe ermöglichen – es soll kein Schlagabtausch von Meinungen sein», sagt Regina Kelter. Es gehe um den Austausch von Wertvorstellungen und Lebenskonzepten sowie den Blick über den Tellerrand und gegenseitige Inspiration.

Moderatoren der Pfarrei führen durch den Abend

Die Idee ist so simpel wie originell: Hünenbergerinnen und Hünenberger konnten sich als Gastgeber bewerben und werden ab dem kommenden Samstag sogenannte Special Guests – Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Kunst, Kirche, gemeindlichem und sozialem Leben – bei sich zu Hause empfangen. Sie dürfen zudem Nachbarn, Freunde und Bekannte einladen. Moderatoren der Pfarrei Hünenberg führen durch den Abend.

Neben den eingangs erwähnten Persönlichkeiten konnte die Pfarrei den Hünenberger Initianten von Hilfsprojekten in Tansania Richard Balmer, den Moderator Nick Hartmann und dessen Frau, die Friedensrichterin Carla Cerletti Hartmann, den Regierungsrat Matthias Michel, den Direktor des Verkehrshauses Martin Bütikofer, Schwester Mattia Fähndrich vom Kloster Heiligkreuz, die reformierte Pfarrerin Aline Kellenberger, die Leiterin des Alterszentrums Lindenpark Margrit Lötscher, das Chamer Dorforiginal Bruno Birrer, den Unternehmer Ulf Berg, die Präsidentin des Schweizerischen Roten Kreuzes Annemarie Huber-Hotz und den Onkologen Meinrad Mannhart für das Projekt gewinnen.

«Manche mussten aus terminlichen Gründen absagen, doch alle angefragten Gäste fanden unsere Idee sehr spannend», erzählt Regina Kelter. Die Pfarreimitarbeiterin ist auch erfreut über die positive Resonanz in der Bevölkerung. «Wir hatten mehr als 15 Anmeldungen und mussten zum Teil auslosen, wer welche Gäste empfangen wird. Toll, dass die Gastgeber die von uns gewählten Persönlichkeiten genauso spannend fanden wie wir. Das Konzept, eine möglichst breite Palette zu präsentieren, hat also funktioniert.» Gemeldet haben sich Gastgeber aus allen Ortsteilen, vom Dorf, dem Seegebiet und dem Matten-Quartier. «Einige kannten wir bereits aus dem Pfarreileben, andere noch nicht», freut sich Regina Kelter und fügt an: «Es braucht einen gewissen Mut, eine Person, die man nicht persönlich kennt, zu einem Gesprächsabend im eigenen Wohnzimmer einzuladen.»

Die Anwesenden bestimmen die Gesprächsthemen

Wie sich die besonderen Treffen entwickeln und in welche Richtung die Gespräche gehen werden, ist völlig offen. Mit der Impulsfrage «Wille, Lust, Ausdauer – wo bleibe ich dran?» geben die Organisatoren einen ersten Anstoss. «Alles andere haben die Anwesenden selber in der Hand», sagt Regina Kelter. Sie ist gespannt auf die 15 «wOrtwechsel». «Wir hoffen, dass beide Seiten profitieren und wir mit dieser Initiative einen Beitrag zu einem guten Klima und Zusammenleben leisten können.»

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