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Luzern

Der Weyfrosch regiert mit vielen Frauen im Tross

Wie hoch ist der Frauenanteil bei den Sujets am Wey-Umzug in Luzern ? Eher niedrig. Doch einige Gruppen sind vorbildlich.
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)
(Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 4. März 2019)

Beatrice Vogel

  • Anzahl Nummern: 38
  • Anzahl Zuschauer: 20'000
  • Stimmung: ausgelassen
  • Dauer: 120 Minuten
  • Highlight: Generischer Feminin

Die Lozärner Frauezomft fordert eine Frauenquote, am Wey-Umzug durfte sie aber nicht teilnehmen. Die Männerzünfte und das Fasnachtskomitee (LFK) behaupten zwar, dass auch bei ihnen Frauen mit dabei und an der Fasnacht alle Geschlechter willkommen seien.

Aber wie hoch ist eigentlich der Frauenanteil am Umzug? Zumindest die Wey-Zunft scheint das Statement ernst zu nehmen. An ihrem Umzug konnte man im Tross des Weyfroschs tatsächlich acht Frauen zählen (vor allem im Orangenwagen) – neben zehn Männern.

Im «Mail-Coach» der Maskenliebhaber sah es anders aus: von 13 Personen waren nur zwei weiblich.

Auch in der Kutsche des LFK-Präsidenten sassen nur eine Frau und fünf Männer (inklusive Kutscher).

Popeye ohne Olivia und gemischte Hippies

Kaum zu eruieren war, wie viele Frauen sich unter den Grendinne und Grende der übrigen Umzugsteilnehmerinnen und -teilnehmer versteckten. Schliesslich treten Männer auch gern in Frauenkostümen auf und umgekehrt. Bei den Sujets dominierten aber eher die Männer. Die Lozärner Chaote (und Chaotinne) etwa kamen als Popeye. Obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, den vielen Popeyes ein paar Olivias zur Seite zu Stellen, ist die Freundin des Matrosen nur auf dem Schiff aufgemalt.

Anders machten es die Hippies der Fidelitas Lucernensis

oder die Zwätschgeräuber (und -räuberinne) Meggen mit ihren Alpsagengestalten: Sie hatten Männlein und Weiblein dabei.

So manche Nummer war auch dem Sujet geschuldet männlich geprägt, etwa die Ritter der Guuggenmusig Steichocher aus Kriens. Viele Gruppen ziehen sich übrigens gekonnt aus der Affäre, indem sich ihre Sujets gar nicht einem Geschlecht zuordnen lassen. Sind die Kürbisse der Chottlebotzer(inne) Lozärn

und die Clowns der Rotsee-Husaren (und -Husarinnen) Ebikon männlich oder weiblich? Man weiss es nicht.

Trotzdem: Viele, die sich nicht richtig einordnen lassen, sehen eher männlich aus, etwa die Klimamutanten (nicht -mutantinnen) der Rotseemöven (und -mövinnen) Littau

oder die Steampunks der Rüssgusler (und -guslerinne) Lozärn.

Ein Kränzchen winden in Sachen Frauenförderung muss man der Chatzemusig Lozärn.

Sie hat nicht nur ein Wappentier, das generisch feminin ist, sondern alle Mitglieder(innen) tragen Röcke. Vorbildlich sind zudem die meisten wilden Gruppen, die – auch weil viele als Paar auftreten – sehr gleichberechtigt daher kommen.

Die 20'000 Zuschauerinnen und Zuschauer (Vorjahr: 36 000) des Wey-Umzugs liessen sich die Stimmung von der Männerdominanz alles andere als vermiesen – und auch nicht vom anfangs stürmischen Wetter. Gegen 15 Uhr zeigte sich sogar die Sonne. Unter den Besuchern waren übrigens viele Frauen – schätzungsweise 51 Prozent.

Weitere Bilder vom Wey-Umzug:

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