Cornelia Bisch
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Am Montag unterzeichnete die VZ-Depotbank eine Absichtserklärung für die Realisierung eines der beiden Hochhäuser, der sogenannten Crea Towers, auf dem Gebiet des Technologieclusters Zug (TCZ).
Die beiden 40 und 60 Meter hohen Türme werden auf dem Parkplatz hinter dem heutigen Zugorama gebaut, das entweder abgerissen oder in eine der Neubauten integriert wird. «Die VZ-Depotbank wird den kleineren der beiden Türme, den Crea Tower Ost, erwerben», berichtet Beat Weiss, CEO der Tech Cluster Zug AG. Das Institut werde dort vor allem seine IT-Abteilung einquartieren. «Es wird also keine Schalter mit Kundenverkehr geben.»
Wohnturm mit öffentlicher Nutzung
Im zweiten, dem 60 Meter hohen Crea Tower West, werden Mietwohnungen entstehen. «Dieser Turm wird jedoch einen 13 Meter hohen, breiteren Sockelbau haben, für den eine öffentliche Nutzung durch die Stadt- und Quartierbevölkerung vorgesehen ist», verrät Weiss. Im Moment sammle man noch Ideen.
«Angedacht sind etwa die Einrichtung einer Kita, eines kleinen Auditoriums für Kongresse, auch ein Gastrobetrieb wäre dank der zentralen Lage denkbar.»
Für die Planung der Crea Towers findet im kommenden Sommer ein Architekturwettbewerb statt.
Die Ansiedlung von Industrie funktioniert
Das Gebäude auf dem Baufeld Südtor des TCZ bei der Göblistrasse, für das momentan ein Architekturwettbewerb im Gang ist, wird die Bauherrschaft, die Tech Cluster Zug AG, langfristig an die Firma SHL Medical vermieten.
Damit hat die Tech Cluster AG zwei bedeutende technologisch orientierte Firmen in die Projektierung des TCZ eingebunden. Weiss hält fest:
«SHL Medical unterzeichnete als erstes Unternehmen bereits im letzten Herbst eine Absichtserklärung.»
Der im medizinischen Bereich tätige Industriebetrieb sei mit der Produktion noch nicht im Kanton ansässig. «Kritische Stimmen hatten Zweifel geäussert, dass es uns gelingen werde, Industrieunternehmen zu finden, die mitten in der Stadt Zug produzieren würden. Nun haben wir den Beweis dafür, dass dies sehr wohl möglich ist.»
Neues Zugorama und Verwaltungsgebäude
Der dritte Architekturwettbewerb, der ebenfalls im nächsten Sommer starten wird, umfasst einerseits die Planung des Neubaus «Zugorama 2.0» auf dem heutigen Parkplatzgelände vor dem Hochregallager.
«In den Neubau wird das heutige Zugorama mit Ausstellung von V-Zug überführt. Ein grosses Restaurant und darüber Bürogeschosse sind ebenfalls geplant.»
Den gewichtigeren Teil des Wettbewerbs bildet aber das neue Verwaltungsgebäude von V-Zug Zephyr West. «Dabei handelt es sich um einen Ersatzbau. Dort werden die Konzernleitung, Forschung und Entwicklung, Verkauf, Marketing und so weiter untergebracht», führt Weiss aus.
Um sämtliche Bauetappen aufeinander abzustimmen und ein überzeugendes städtebauliches Szenario als Grundlage für die vom Bebauungsplan verlangten Konkurrenzverfahren zu entwickeln, wurde im vergangenen Sommer der international renommierte Architekt und Städtebau-Fachmann Vittorio Lampugnani beigezogen. Dieses Szenario sieht verschiedene öffentliche Grünanlagen sowie eine Verkehrsberuhigung vor.
Hohe Aufenthaltsqualität
«Die Verkehrsströme werden vollständig neu gestaltet», legt Weiss dar. «Die Einfahrt in Verlängerung der Ahornstrasse wird aufgehoben. Der Schwerverkehr fährt neu von der Grienbachstrasse direkt aufs Gelände.» Ein unterirdisches Parkhaus stehe den Bewohnern und Angestellten der Drittunternehmen zur Verfügung.
«Das Parkhaus für die Angestellten von V-Zug, der Mobiliy Hub Zug Nord an der Ecke Industriestrasse/Grienbachstrasse, ist bereits im Bau und soll nächstes Jahr in Betrieb gehen.»
Zwei grossflächige, öffentliche Grünanlagen werden Bewohnern und Angestellten des Tech Clusters, aber auch der gesamten Zuger Bevölkerung für Freizeitaktivitäten und Entspannung zur Verfügung stehen. «Vor dem neuen Zugorama wird ein dicht bepflanzter, schattiger Baumhain angelegt, der vor allem im Sommer als kühler, ruhiger Rückzugsort dienen wird», fährt Weiss fort.
Im Herzen des Areals sei eine offene Grünfläche vorgesehen. «Dort kann man seine Mittagspause oder Freizeit geniessen. Auch sportliche Aktivitäten sind möglich.» Das Element Wasser werde in beiden Bereichen einen wichtigen Platz einnehmen.
«Wasseranlagen, Brunnen oder Teiche werden eine angenehme Atmosphäre schaffen.»
Unter der Federführung der Landschaftsarchitektin Rita Illien wird in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich die Pflanzen-Skulptur Semiramis – in Anlehnung an die hängenden Gärten von Babylon – gebaut. Der grüne Turm mit in verschiedenen Höhen angelegten bepflanzten Holzschalen, die von schlanken Stützen getragen werden, steht für die Symbiose von Hightech und Natur.
«Es werden rund 100 Pflanzenarten der Umgebung in den Schalen gedeihen», berichtet Beat Weiss. Die Schalen seien so gegeneinander verschoben und verdreht, dass eine geeignete Besonnung und Bewässerung erreicht werde.