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Nidwalden

Der Storendienst ist im Ennetmooser Schulhaus Morgenstern Geschichte

Mit dem neuen Schuljahr beginnt für die 3.- bis 6.-Klässler eine neue Ära. Sie haben ihr frisch saniertes Schulhaus Morgenstern in Beschlag genommen. Und sind von den Neuerungen begeistert.
Die 5.-/6.-Klässler in ihrem modernisierten Schulzimmer. (Bild: Matthias Piazza (Ennetmoos, 20. August 2018))

Matthias Piazza

Der Lehrer referiert an der Wandtafel, die Schüler schreiben auf Zweierpulten, die alle frontal nach vorne ausgerichtet sind, mit. Dieses Bild gehört im frisch sanierten Schulhaus Morgenstern definitiv der Vergangenheit an, wie ein Augenschein am ersten Schultag der 5./6. Klasse von Angela Rast zeigt. Ein Beamer projiziert eine Skizze auf die Tafel. Die Schüler sitzen an höhenverstellbaren Einzelpulten verstreut im Schulzimmer, teilweise gar von der Tafel abgewandt. Das Lehrerpult ist hinten in einer Ecke platziert. Die Schülerinnen Melanie Barmettler und Leticia Barmettler demonstrieren in der Pause, wie man mit dem elektronischen Stift auf die weisse Tafel schreiben kann, ohne dass er die Tafel berührt. Ebenso leicht lässt sich das Geschriebene wieder «ausradieren». Stolz präsentieren sie die neuen Pulte, die man im Gegensatz zu ihren Vorgängern auch im Stehen benutzen kann.

Die Mädchen sind von ihrem neuen Schulzimmer rundum begeistert. «Vom Storendienst sind wir jetzt entlastet. Das mühsame Kurbeln entfällt. Jetzt kann man die Storen elektrisch bedienen», freut sich Melanie Barmettler. Sie sind sich einig: Die Zeit vor der Sanierung möchten sie nicht missen. Sie erinnern sich an ein Loch in einer Wandtafel oder an rostiges Wasser, das aus dem Hahn kam. Froh sind sie auch, dass sie das Schuljahr in den Provisorien hinter sich haben. «Es war eng im Container. Im Winter durfte man die Schultheke nicht zu nah an der Heizung deponieren, wegen Brandgefahr», erzählt Melanie Barmettler, die die 4. Klasse im Provisorium beim Schulhaus St. Jakob erlebte. «Auch durften wir nicht zu laut sein, aus Rücksicht auf den Kindergarten im Container unter uns.»

Das Amphitheater kommt aus dem Internet

«Das Schulhaus mit dem Treppenhaus ist jetzt viel heller und freundlicher gestaltet», schildert die 5.-/6.-Klass-Lehrerin Angela Rast ihre ersten Eindrücke. Auch sie hebt den Vorteil der modernen Infrastruktur hervor. «Wenn wir in ein paar Wochen das Thema Römer behandeln, kann ich dank Internetverbindung ein Bild eines Amphitheaters auf die Tafel projizieren.» Auch sei sie froh, dass die zwei aufwendigen Zügel­aktionen, im vergangenen Jahr vom «Morgenstern» in die Provisorien und diesen Sommer wieder zurück, vorbei sind. Sie war mit den Schülern der 5. und 6. Klasse während eines Schuljahres in den ehemaligen Gebäuden der Festungswache in der Löwengrube untergebracht. «Besonders im Winter war es etwas unangenehm, als die Kinder in den Finken nach draussen mussten, um das Gebäude zu wechseln.

Termine und Kosten wurden eingehalten

Auch Schulleiter Andreas Bossi spricht von einem sehr gelungenen Umbau – nicht zuletzt, weil er nicht mehr lange Wege zurücklegen muss. Sämtliche Büros der Schulverwaltung und der Aufenthaltsraum sind nun im dritten Stock. Nebst den modernen Schulzimmern erwähnt er auch die vereinfachten Abläufe für die Hauswarte. «Dank des Liftes können jetzt sämtliche Geräte bequem vom einen auf das andere Stockwerk transportiert werden.

Der Kostenrahmen von 8,3 Millionen Franken habe eingehalten werden können. Während eines Jahres wurde das über vierzigjährige Schulhaus Morgenstern komplett saniert. Unter anderem wurden die Gebäudehülle gedämmt, die Heizung ersetzt, das Flachdach saniert sowie die elektrischen und sanitären Anlagen ersetzt. Die Umgebungsarbeiten dauern noch bis im Herbst.

Am 27. Oktober wird der Abschluss der Sanierung öffentlich gefeiert.

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