notifications
Oberägeri

Der Stecker wurde gezogen: Der öffentliche Kühlschrank von Madame Frigo kommt weg

Gähnende Leere – so sieht es seit längerem im öffentlichen Kühlschrank beim Co-Working-Space aus. Jetzt wurde er abgestellt. Zum Ende der Herbstferien wird er vom gemeinnützigen Verein, der ihn der Gemeinde zur Verfügung gestellt hat, abgeholt.

Solch gähnende Leere herrschte im öffentlichen Kühlschrank in Oberägeri schon länger. Deswegen wurde ihm diese Woche endgültig der Stecker gezogen.
Bild: Symbolbild: Maria Schmid (27. Juli 2020)

Dem öffentlichen Kühlschrank beim Co-Working-Space in Oberägeri, der vom gemeinnützigen Verein Madame Frigo zur Verfügung gestellt wird, wurde diese Woche der Stecker endgültig gezogen. Genau ein Jahr stand der Kühlschrank an besagtem Ort.

Im Oktober 2021 hat ihn die Einwohnergemeinde zusammen mit Yvonne Rogenmoser und weiteren Helferinnen und Helfern in Betrieb genommen. «Zu Beginn hatte es immer wieder Lebensmittel im öffentlichen Kühlschrank, aber gut gefüllt war er bis zum Schluss nie», sagt Manuela Käch, Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde Oberägeri, auf Nachfrage.

Manuela Käch.
Bild: Bild: PD

Das Projekt an sich sei unbestritten und der Gemeinderat sei nach wie vor vom Konzept überzeugt. Ebenso vom Standort. Das Projekt sei jedoch nie richtig in die Gänge gekommen, trotz vieler Aufrufe und Bekanntmachungen auf zahlreichen Kommunikationskanälen. «Das hat wohl verschiedene Gründe wie beispielsweise die Homeofficepflicht kurz nach der Lancierung», so Käch.

Privates Lebensmittelprojekt in Alosen gestartet

Ein Nachfolgeprojekt sei nicht geplant. Auch an den Standort des Kühlschranks komme nichts anderes hin. «Aber als Mitglied des Zeba unterstützen wir beispielsweise die diesjährige Kampagne zu dieser Thematik an der Zuger Messe», erklärt Käch. In Alosen sei vor einigen Wochen zudem auf privater Basis ein Projekt gestartet worden, bei dem zweimal wöchentlich Lebensmittel eines Detailhändlers gegen einen Unkostenbeitrag abgegeben werden.

Der Kühlschrank sowie das gelbe Häuschen, das ihm umfasst, werden Ende der Herbstferien abgeholt. «Wir haben ihn bereits ausser Betrieb genommen, weil erfahrungsgemäss während der Ferienzeit weniger Lebensmittel drin sind und ein leerer Kühlschrank nicht zielführend ist», führt Käch aus.

Öffentlicher Kühlschrank in Unterägeri wird gut benutzt

Fridolin Bossard.
Bild: Bild: PD

«Wir bedauern, dass der öffentliche Kühlschrank in Oberägeri nicht den gewünschten Effekt erzielt hat», kommentiert Fridolin Bossard, Gemeindepräsident von Unterägeri den Kühlschrankabbau in Oberägeri. Auch in Unterägeri steht ein öffentlicher Kühlschrank.

Das Projekt entstand vor zwei Jahren durch die Maturaarbeit (Note 6) der Oberägererin Rahel Iten. «Wir durften sie unterstützen, indem wir das Baumaterial bezahlt haben und den Platz sowie den Strom kostenlos zur Verfügung stellen», erzählt Bossard.

In Unterägeri habe es jeweils freitags eine Lebensmittelabgabe von «Tischlein deck dich». Die überschüssigen Lebensmittel werden auf die beiden Kühlschränke in Unter- und Oberägeri verteilt. «An dem Tag sind die Kühlschränke teilweise sehr voll und nach 15 Uhr ist bereits alles wieder abgenommen worden», ergänzt Fridolin Bossard. Die Bevölkerung in beiden Gemeinden nutze das Angebot sehr gerne. Daher würden die Lebensmittel nicht lang im Kühlschrank bleiben.

Lob und Dank von der Bevölkerung

«Immer wieder erhalten wir auch Lob und Dank von der Bevölkerung. Wie zum Beispiel bei Veranstaltungen wie ‹Energie und Umwelt Ägerital› mit Referaten und Tischmesse in der Ägerihalle in Unterägeri», fährt Bossard fort.

Die Initiantin Rahel Iten habe rund elf freiwillige Helferinnen und Helfer gefunden, die kostenlos täglich den Kühlschrank inspizieren, ausräumen und reinigen würden. Die Lebensmittelkontrolle prüfe den Kühlschrank Stichprobenmässig. Einmal im Jahr spendiere die Gemeinde dafür einen «Helfer Zmorge» zum Dank.

Kommentare (0)