Vanessa Varisco
Vanessa Varisco
Vanessa Varisco
Mehr Menschen, mehr Arbeitsplätze: Die Stadt Zug wird bis 2040 spürbar wachsen, die Bauweise verdichtet. Wie genau sich die Stadt entwickeln soll, hat der Stadtrat in einem gut 20-seitigen Bericht als Antwort auf eine SP-Interpellation zusammengefasst.
Gründe für das Wachstum gibt es mehrere, die Weiterentwicklung der verschiedenen Quartiere beeinflusst die höhere Bevölkerungsdichte und die grössere Anzahl an Arbeitsplätzen sicher massgeblich, wie dem Bericht zu entnehmen ist. Laut Prognose ist bis im Jahr 2040 im Technologiecluster etwa mit 4'600 Arbeitsplätzen und 300 Einwohnern zu rechnen, im Gebiet der äusseren Lorzenallmend wird mit 2'100 Einwohnern und 3'400 Arbeitsplätzen gerechnet. Für viele Gebiete der Stadt Zug werden derzeit die Bebauungspläne allerdings noch erarbeitet, die Prognosen sind daher noch nicht in Stein gemeisselt.
Bevölkerungsdichte nimmt in Randgebieten zu
Wie der Bericht aufzeigt, wird die Dichte an Einwohnern im Vergleich zu Vorjahren deutlich zunehmen. Nicht nur in Zentrumsnähe, sondern auch in den Randgebieten. Wobei der Stadtrat festhält:
«Die attraktive Lage der Stadt führt vermehrt zu einer Nachfrage an Wohnraum unabhängig von der Entwicklung des Arbeitsplatzes Zug.»
Die mögliche Verdichtung hat der Stadtrat auch grafisch dargestellt:
Doch was bedeutet dieses Wachstum für Politik, Wirtschaft, Wohn- und Arbeitsumfeld? Klar ist: Die Immobilienpreise ziehen an. Die Stadt Zug ist als Wohnort ohnehin längst bekannt als teures Pflaster, doch da die Nachfrage weiter steigt, tun das auch die Preise. Der Stadtrat prognostiziert eine Segregation: Menschen, die sich das Leben in der Stadt Zug nicht leisten können, werden auf umliegende Gemeinden ausweichen.
Ausserdem wird das Durchschnittsalter der Stadtzuger beleuchtet. Während die Bevölkerung derzeit im innerschweizerischen Vergleich als jung gilt, wird sich das bis 2050 «stark verändern». Bei angenommenen 45'000 Einwohnern im Jahr 2050 werden etwa 12'500 Personen älter als 65 Jahre sein.
Anteil Arbeitsplätze soll nicht überwiegen
Gerade der hohe Anteil an Arbeitsplätzen wird auch eine Auswirkung auf die Politik haben. Denn das Einzugsgebiet ist gross, man lebt nicht unbedingt dort, wo man arbeitet. Diese Trennung von Arbeitsplatz und Wohnort führt gemäss dem Bericht des Stadtrats zu einer geringeren politischen Beteiligung. Weshalb man bestrebt sei, das Verhältnis zwischen Wohn- und Arbeitsbevölkerung ausgewogen zu halten.
Neben den Veränderungen in der Gesellschaft werden auch bauliche Aspekte hervorgehoben. Denn wo mehr Menschen sind, werden neue Gebäude nötig. Im Bericht steht dazu:
«Das bauliche Wachstum, die Veränderung und Weiterentwicklung bieten für die Stadt Zug eine grosse Chance.»
Deshalb, weil sie identitätsstiftend sein könne und weil die aktuelle Baukultur der Stadt teilweise Defizite aufweise. In Zukunft will man grossen Wert auf die Aussenraumgestaltung legen, was auch in der Ortsplanungsrevision thematisiert wurde.
Man will etwa in neuen Quartieren zusätzliche Freiräume schaffen und bestehende aufwerten. Zug wird grüner werden, heisst es im Bericht. In Vergessenheit gerät dabei auch nicht das Seeufer: Wo möglich, sollen die nutzbaren Flächen erweitert werden.