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Andermatt

Der Schweizer Bergführerverband ist gut unterwegs

Unter Rita Christen, der ersten Präsidentin des Schweizer Bergführerverbandes, ging in Andermatt eine gelungene DV über die Bühne.
Delegiertenversammlung Schweizer Bergführerverband: Hans Regli, Präsidentin Rita Christen, Dimitri Moretti und Hans Martin Henny (von links). (Bild: Georg Epp (Andermatt, 20. November 2021))
Rita Christen freut sich, über ein gutes Verbandsjahr des Schweizer Bergführervereins zu berichten. (Bild: Georg Epp (Andermatt, 20. November 2021))

Georg Epp

Einmal in seiner Amtszeit als Präsident des Urner Bergführervereins die Delegiertenversammlung des Dachverbandes ins Urnerland zu locken, war das Ziel von Hans Martin Henny. Am Samstag, 20. November, war es soweit. Im Hotel Radisson Blue in Andermatt begrüsste Rita Christen über 40 Delegierte und Gäste. Die Gästeliste wurde angeführt von Dimitri Moretti, OK-Präsident und Urner Sicherheitsdirektor; Hans Regli Gemeindepräsident Andermatt; Matthias Bachmann, Korporation Uri; Caroline Mazzoleni Regli, Korporation Ursern; Peter Langenegger, Präsident SAC Lucendro; Jürgen Strauss, Präsident SAC Gotthard; Thomas Christen, Tourismus Andermatt und Ralf Regli, Kommandant Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee.

Gemeindepräsident Hans Regli freute sich, dass Andermatt als Tagungsort ausgewählt wurde. Er schilderte in kurzen Zügen die Entwicklung der Gemeinde Andermatt in den letzten 15 Jahren und wünschte den Bergführern viel Freude in ihrem wichtigen Beruf.

Rita Christen ist in der über 100-jährigen Geschichte des Schweizer Bergführerverbands die erste Präsidentin. Die 53-Jährige aus Disentis ist Bergführerin, Juristin und noch sehr viel mehr. Obwohl sie in Urnäsch, am Fusse des Säntis aufgewachsen ist und seit längerer Zeit in Disentis lebt, ist sie stark mit dem Urnerland verbunden. Sie bezeichnet sich mindestens als halbe Urnerin, ist doch der Vater aus Gurtnellen und die Mutter aus Sisikon. Als Bergführerin ist sie mit ihren Kunden beim Felsklettern und auf Skitouren meistens in Graubünden und in Uri unterwegs. Ihr absoluter Lieblingsberg ist der Salbitschijen im Göscheneralptal. «Er bietet alles, was ein Kletterherz begehrt: herausfordernde Wände mit unzähligen Routen, rotgoldenen Granit, zackige Grate und ein bezauberndes Panorama aus vergletscherten Dreitausendern» meinte sie.

Funktionierende Geschäftsstelle und erfreuliche Finanzen

Die Herausforderung, das Präsidentenamt des Schweizer Bergführerverbandes zu übernehmen, hat sich für Rita Christen definitiv gelohnt. Dies ist aus ihrem Jahresbericht zu entnehmen. Sie nannte drei wichtige Gründe für ein gutes Verbandsjahr: «Die Geschäftsstelle in Bern funktioniert gut, der Jahresabschluss ist mit einem Gewinn von rund 77'500 Franken erfreulich und die Ausbildungen sind mit genügend Teilnehmenden besetzt.» Glücklicherweise blieb der Verband von ernsthaften Unfällen verschont.

Das Medieninteresse, über die erste weibliche Präsidentin des SBV zu berichten, war sehr gross. Rita Christen konnte in ihrem ersten Amtsjahr viele wertvolle Kontakte knüpfen. Sie setzte positive Schwerpunkte in den Sparten Medien, Partnerschaften, IG Bergberufe, Politik, 100 % Women Peak Challenge, Corona, Nothilfehotline und Internationale Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV). Die Corona Pandemie hatte im vergangenen Jahr nicht nur Nachteile durch die 5-Personenregel, Kapazitätsbeschränkungen in der Hütte oder Zertifikatspflicht, denn es gab auch eine erhöhte Nachfrage nach geführtem Bergsport.

Wahlen in Kommissionen

Von Colin Bonnet, Ressort Umwelt und Zugang in die Berge, musste die Demission akzeptiert werden. Einstimmig und mit Applaus wählten die Delegierten Frédéric Jordan als Nachfolger. Gute Lösungen um den freien Zugang zu den Bergen zu sichern, war im vergangenen Jahr vor allem im Kanton Bern ein Riesenthema am Schwarzhorn, Tschingel und am Oeschinensee. In der Rekurskommission bestätigt wurden Co-Präsidentin Ema Bolomey, Co-Präsident Walter Mafioletti sowohl die Mitglieder Anton Fullin und Ueli Kölliker. Neu in die Rekurskommission gewählt wurde Emmanuel Stern und Reinhard Zeiter wurde als Revisor bestätigt. Rita Christen freut sich, dass sich Urs Wellauer für das Präsidium und Hampi Schoop als Kassier für die Internationale Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV) zur Verfügung stellen, die Wahl scheint unbestritten. Als Vertrauensbeweis wertete die Präsidentin die Tatsache, dass alle Anträge der Regionalverbände und des Zentralverbandes einstimmig angenommen wurden.

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