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Uri

Der neue Urner Landratspräsident lässt sich feiern

Der SVP-Vertreter Pascal Blöchlinger wurde am Mittwoch einstimmig zum neuen Urner Landratspräsidenten gewählt. Nach der Feuertaufe im Landratssaal wurde er gebührend gefeiert.

Für einmal nicht mit Hut, aber mit Fliege präsentierte sich Pascal Blöchlinger am frühen Mittwochabend den Gästen im Garten des Suworow-Hauses in Altdorf. Am Morgen war der SVP-Politiker einstimmig zum Landratspräsidenten gewählt worden. Obwohl er gewusst habe, was auf ihn zukomme, sei er nervös gewesen, gestand Blöchlinger. «Die Landräte waren an der Session sehr diskutierfreudig», blickte er auf den Tag zurück. «Dabei bin ich ins Schwitzen gekommen.» Aber er hoffe, dass er auch in Zukunft schwierige Situationen meistere.

Dabei hatte sein Vorgänger, Peter Tresch (FDP, Göschenen), ihm den besonderen Platz im Landratssaal besenrein hinterlassen und dazu extra noch kurz ein wenig gewischt. Nach der Wahl bezeichnete es Blöchlinger als unbeschreibliches Gefühl, auf dem Platz des Landratspräsidenten zu sitzen. «Für mich ist es eine grosse Ehre, den Landrat und den Kanton Uri ein Jahr lang zu vertreten.» Das Präsidium sei aber auch eine grosse Aufgabe und Herausforderung. Doch all die Arbeit müsse er zum Glück nicht alleine meistern.

Den Nagel im Landrat gemeinsam einschlagen

Als Sinnbild für die Zusammenarbeit nahm Blöchlinger einen überdimensionalen Nagel hervor, den die Ratsleitungen von Uri und Glarus zusammen geschmiedet hatten. Es sei Aufgabe des Landrats, den Nagel gemeinsam einzuschlagen – dies erfolge aus verschiedenen Richtungen, mit unterschiedlicher Kraft und Trefferquote. Wichtig seien dabei Geduld, und man müsse unnachgiebig und zielstrebig vorgehen. «Jeder darf mal drauf schlagen», so Blöchlinger. Der eingeschlagene Nagel versinnbildliche, dass man gemeinsam die besten Ergebnisse erziele. Blöchlinger sieht sich in seinem Amt als Landratspräsident eher als Schiedsrichter. Unter Wahrung des Respekts dürfe auch mal angeregt diskutiert werden. Und zwischendurch möge es sogar emotional und frech werden.

Gemeindepräsident Urs Kälin bezeichnete die Wahl Blöchlingers zum Landratspräsidenten als Ehre für Altdorf. In den vergangenen 50 Jahren seien die Präsidenten des Landrats aus allen Urner Gemeinden gekommen. Altdorf liege mit 12 Landratspräsidentinen und -präsidenten im Durchschnitt. Blöchlinger sei mit 41 Jahren der zweitjüngste, der das Amt je inne hatte. Nur Parteikollege Christian Arnold (Seedorf) sei jünger gewesen.

Landammann Roger Nager gratulierte Pascal Blöchlinger zur Wahl. Er sei damit höchster Urner und stehe damit sogar über dem Landammann. «Das Amt des Landratspräsidenten ist ein Traumjob – jedenfalls meistens», so Nager. Kehrseite sei, dass er seine Familie die kommenden zwölf Monate wesentlich weniger sehen werde.

Das Politisieren liegt Pascal Blöchinger im Blut, bereits sein Vater, Oskar Blöchlinger, sass von 2000 bis 2008 im Landrat. Nager gab sich überzeugt, dass Pascal Blöchlinger als Mitglied der Studentenvereinigung Rusana, die auch an der Feier präsent war, bei den Apéros standfest bleibe. Angesichts der bevorstehenden Veranstaltungen empfiehlt Nager, die Hosen jedoch künftig eher eine Nummer grösser zu wählen. Vom Dialekt her sei Blöchlinger kein Urner, aber auch ihn als Urschner verstehe man nicht immer, meinte Nager selbstkritisch. Zudem gab sich der Landammann zuversichtlich, dass Blöchlinger im Verlaufe des Jahres ein paar Urner Ausdrücke dazulernen wird.

Das letzte Wort am Apéro war Pascal Blöchlinger vorbehalten. Er hoffe in seiner Zeit als Landratspräsident auf unvergessliche Kontakte und Begegnungen. Er versprach, stets offene Ohren für die Anliegen des Landrats zu haben. Die entsprechenden Inputs werde er in die Sitzungen der Ratsleitung einbringen. Dabei verriet er, dass diese alles andere als eine «One-man-show» seien, sondern stets Teamarbeit, und man entscheide gemeinsam.

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