Robert Hess
Robert Hess
Rückblick und Ausblick gehalten wird seit 42 Jahren an der Präsidentenkonferenz der 23 Ob- und Nidwaldner Theatervereine, die dem Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater (RZV) angeschlossen sind. Diese Woche konnte Roli Gabriel, Präsident der gastgebenden Theatergruppe, Vertretungen von 20 Theatervereinen im Gemeindesaal Ennetbürgen begrüssen. «Eine fast hundertprozentige Beteiligung ist ganz einfach grossartig», lobte RVZ-Präsident Steve Volkart. «Es ist der Ausdruck eines besonders grossen Engagements der Ob- und Nidwaldner Theater.»
Unter der Leitung von Gustav Ziegler, dem RZV-Kantonsvertreter von Ob- und Nidwalden, zogen die Ortsvertretungen Bilanz. Sie konnten bereits über eine meist viel versprechende Stückwahl, die Regie und die Aufführungsdaten der Theatersaison 2018/19 informieren (siehe Tabelle rechts). Vereinzelte Vereine legen eine einjährige Spielpause ein, weil man im vergangenen Jahr besonders stark gefordert worden ist oder ein Generationenwechsel stattfindet.
Thematisiert wurde an der Konferenz auch kurz eine mögliche Tendenz zum Zweijahres-Rhythmus bei den Aufführungen. «Wir beobachten mit Interesse, wie es sich künftig entwickelt», meinte Gustav Ziegler dazu. Steve Volkart zeigte «durchaus Verständnis dafür, vor allem wenn dadurch junge, sonst stark engagierte Leute länger beim Theater bleiben».
Zwei Spitzenreiter bei den Besucherahlen
Im Allgemeinen äusserten sich die Vertretungen positiv zu den Besucherzahlen der vergangenen Saison. Vereinzelte Vereine räumten allerdings ein, dass einige Stühle leer geblieben seien, und man sich überlegen müsse, die Zahl der Aufführungen etwas zu reduzieren. Klare Spitzenreiter bei den Besucherzahlen waren das Sachsler Visionsgedenkspiel «600 Jahre Niklaus von Flüe» mit 11200 Personen bei 41 Aufführungen sowie die «Märli-Biini Stans» mit 11000 Besuchern bei 36 Aufführungen.
Unter den Theaterfreunden wird immer wieder diskutiert, ob die Vereine ihre Aufführungsdaten untereinander nicht besser koordinieren müssten. So berichtete der Alpnacher André Mathis, mit 32 Regie-Jahren der «Dienstälteste», dass in der vergangenen Saison gleich fünf Obwaldner Vereine im gleichen Zeitraum spielten. Zu dieser Problematik meinte Gustav Ziegler im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der RZV keine Koordinationsfunktion ausübe. Die Vereine müssten die Lokalitäten auch mit anderen Organisationen in der Gemeinde teilen und könnten somit oft nicht frei entscheiden.
Nach dem offiziellen Teil der Versammlung dankte Thomas Hochreutener, Präsident der Kulturkommission Nidwalden, den Theaterleuten in beiden Kantonen für ihren wertvollen Einsatz im Kulturbereich. Falls Vereine ein spezielles Projekt planten, könne der Kanton auf Gesuch hin einen Beitrag dazu leisten.
Hier finden Sie den Spielkalender: RZV Spielkalender der Ob- und Nidwaldner Theater 18.19