notifications
Zug

Der neue Gastgeber des Restaurants Rigiblick will das Fischfilet auch per Boot liefern

Das Lokal in Oberwil stand knapp ein Jahr leer. Jetzt möchte ein neuer Pächter sobald wie möglich starten. Er setzt vor allem auf Fisch und Krustentiere.
Der neue Mieter Philipp Röthlin auf der Terrasse des Restaurants Rigiblick.
(Bild: Stefan Kaiser (Oberwil, 18. März 2021))
Die Front des Restaurants auf der Seeseite.
(Bild: Stefan Kaiser (Oberwil, 18. März 2021))
Die Terrasse des Restaurants mit Anlegeplatz.
(Bild: Stefan Kaiser (Oberwil, 18. März 2021))
Das Restaurant von der Strasse her.
(Bild: Stefan Kaiser (Oberwil, 18. März 2021))

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Fabian Gubser

Wow, was für ein charmantes Haus!, dachte sich Philipp Röthlin, als er vor knapp einem Jahr zufällig am geschlossenen Restaurant Rigiblick in Oberwil vorbeifuhr. Röthlin, der im luzernerischen Udligenswil in einer Gastronomen-Familie aufwuchs, fing Feuer. Nachforschungen führte ihn zur Besitzerin des Lokals, die Wildis AG Zug, mit der er einen Mietvertrag aushandelte. Heute, ein Jahr später, wäre Röthlin bereit zur Eröffnung – wenn die Coronapandemie nicht wäre. Weil immer noch nicht klar ist, ab wann der Bundesrat die Coronamassnahmen lockert, wartet das Team mit dem Aufstellen der Inneneinrichtung noch ab. Das Personal sei aber bereits engagiert, die Küche renoviert.

Was wird der neue «Rigiblick» anbieten? Laut Röthlin Fisch aus dem Zugersee – er habe bereits mit dem Walchwiler Berufsfischer Turi Zimmermann Kontakt aufgenommen. Weiter sollen Krustentiere und Austern das ganze Jahr über auf der Karte stehen. Röthlin sagt:

«Wir möchten eine zuverlässige, sehr gute Küche und legen ebenso Wert auf eine ausgewählte Weinkarte.»

Der 50-Jährige zielt auf eine lockere Atmosphäre, würde sein neues Restaurant aber eher der gehobeneren Klasse zuordnen.

Das Essen per Boot-Kurier liefern

Weiter möchte Röthlin einen sogenannten «Delivery-on-the-lake-Service» anbieten. Das Essen soll also per Kurier im Boot auf dem Zugersee geliefert oder per Boot abgeholt werden. Mit einem Freund sei er an der Entwicklung einer Bestell-App, die auch den genauen Standort des Kunden abfrage. Röthlin sagt:

«Ich kenne viele Böötler, und glaube, dass das gut ankommen wird.»

Die Infrastruktur ist bereits vorhanden: Das Restaurant ist auch ein Bootshaus mit entsprechender «Garage» unterhalb des Speisesaals.

Röthlin besitzt 40 Autominuten entfernt mit dem «Frohsinn» in Udligenswil im Kanton Luzern bereits ein Restaurant mit gehobenerer Küche. Dieses übernahm er 2013 von seinen Eltern und führt es seither als Gastgeber. Ungefähr drei Viertel der Kundschaft stamme aus dem Kanton Zug. Das Haus erhielt unter anderem für sein Wagyu-Beef im vergangenen Jahr 14 von 20 Punkten vom Restaurantführer Gault&Millau.

Was treibt Röthlin an, der bald sein zweites Restaurant eröffnen wird?

«Die Menschen in ihren verschiedenen Facetten zu erleben, finde ich faszinierend. In einer geselligen Runde zeigen sich viele noch einmal von einer anderen Seite.»

Er sei selbst in einer Familie aufgewachsen, in der die Esskultur zelebriert wurde. «Sie hatte immer einen hohen Stellenwert.» Seine Freizeit geniesst Röthlin, indem er Hotels oder andere Restaurants ausprobiert.

Wie im «Frohsinn» werde er auch im «Rigiblick» anzutreffen sein. Die Leitung jedoch übernimmt in Oberwil sein Neffe Janik Doswald, der zurzeit Wirtschaftswissenschaften studiert und seit fünf Jahren als Röthlins rechte Hand in Udligenswil vor allem die Gäste betreut.

Der vorangegangene Pächter des «Rigiblicks» musste das Lokal im Mai 2020 verlassen. Sein Vertrag wurde von der Eigentümerin, der Widis AG Zug, gekündigt. Dies teilte die Firma auf Anfrage mit. Grund dafür war wohl eine Auseinandersetzung wegen eines Pavillons, der ohne Baubewilligung aufgestellt wurde.

Kommentare (0)