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Luzern

Der Luzerner Chorherr und «Hüter des Kirchenschatzes» Othmar Frei ist gestorben

Othmar Frei setzte sich für einen fortschrittlichen Religionsunterricht ein und beschäftigte sich intensiv mit dem Kulturgut der Hofkirche. Jetzt ist er an den Folgen eines Sturzes während einer Messe gestorben.
Othmar Frei (1933–2022). (Bild: LZ)

Hugo Bischof

Othmar Frei, Chorherr an der Hofkirche Luzern, ist am 15. März im 89. Lebensjahr gestorben. Drei Tage nach dem Schwächeanfall während seiner geliebten «Samstagsmesse» in der Peterskapelle ist er den schweren Kopfverletzungen erlegen, die er sich beim Fall auf den Steinboden zugezogen hatte. Dies teilt Beat Jung, Kustos des Kollegiatstifts St. Leodegar im Hof, mit. Einem breiten Publikum bekannt wurde Frei als so etwas wie der «Hüter des Kirchenschatzes» der Hofkirche. Seine Forschungen über alte Messgegenstände und Reliquiare brachten immer wieder Interessantes zu Tage. «Er half mit, den Stiftsschatz in ein neues Licht zu rücken», so Jung.

«Die Pfarrei St.Leodegar trauert um einen offenen, aktiv mitarbeitenden Priester, und die Diözese Basel muss sich von einem ratgebenden, historisch versierten Religionspädagogen verabschieden», schreibt Stephan Leimgruber, Priester des Bistums Basel, Mitglied des Luzerner Chorherrenstifts und emeritierter Professor, auf der Website des Katholischen Medienzentrums in Zürich. Der 1933 in Cham (ZG) geborene Othmar Frei wurde nach einem Philosophie- und Theologiestudium zunächst nicht Pfarrer, sondern leitete während fast 30 Jahren die Interdiözesane Katechetische Kommission mit Sitz in Luzern. Er war Mitglied des Grenchner Arbeitskreises zur Erneuerung des Religionsunterrichts, «der in der ganzen Schweiz ein neues, lebendigeres religiöses Lernen einführte», so Leimgruber. Von 1982 bis 1996 war er Dozent für angehende (Religions-)Lehrerinnen und -Lehrer am Kantonalen Lehrerseminar und von 1985 bis 1988 Forschungsbeauftragter der Theologischen Fakultät Luzern.

Buch über Bruder Klaus wird demnächst erscheinen

Seit den 1990er-Jahren wandte sich Othmar Frei wieder vermehrt der Pastoral zu. Er half in den Pfarreien Buchrain, Perlen und Littau aus. Von 1993 bis 2005 stellte er sich als Präfekt für die Leitung der Jesuitenkirche Luzern zur Verfügung und initiierte unter anderem eine Stiftung für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste. Seit 2006 bis zu seinem Tod wirkte Othmar Frei als Chorherr an der Hofkirche Luzern. Von 2009 bis 2020 war er Stiftspropst zu St.Leodegar. In seiner Freizeit widmete sich Othmar Frei – neben der Musik – der Bruder-Klaus-Forschung. Eine Publikation der ältesten Zeugnisse zum Ranft-Heiligen steht kurz vor dem Abschluss.

Der Trauergottesdienst für Othmar Frei findet am Montag, 21. März, um 10.30 Uhr statt (Bestattung anschliessend auf dem Priesterfriedhof).

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