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Zug

Der künftige Konkurrent ist das Vorbild des EVZ-Goalietalents Hollenstein

Luca Hollenstein (18) gilt als grosses Talent. Der Churer gehört in der am kommenden Samstag beginnenden Saison zum Kader der Swiss-League-Equipe der EVZ Academy. Der Keeper hat viele Ziele und Wünsche.
Luca Hollenstein ist bereit für die Herausforderung mit der EVZ Academy. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 5. September 2018))

Michael Wyss

«Träume, davon habe ich einige», sagte der sympathische Luca Hollenstein beim Interviewtermin mit unserer Zeitung lachend. «Es sind aber alles realistische, denn ich will ja im Eishockey weiterkommen und diese Saison einen Schritt vorwärts machen. Es bringt mir ja nichts, davon zu sprechen, dass ich in fünf Jahren in der NHL spielen möchte, wenn ich mich zuerst in der Swiss League beweisen muss», führt der gebürtige Churer aus.

Für den 18-Jährigen, der sich als ruhigen Typen beschreibt, beginnt am Wochenende seine vierte Saison im EV Zug. In der Saison 2015/16 hütete er das Tor des Elite-Novizen-Teams und anschliessend der Elite-A-Junioren. «Letzte Saison kam ich vier Mal in der Swiss-League-Mannschaft zum Einsatz. Das waren spezielle und unvergessliche Momente», blickt er zurück. In Erinnerung geblieben sind vor allem zwei Duelle in den Playoff-Viertelfinals gegen den späteren Aufsteiger, die Rapperswil-Jona Lakers. «Die Aufgebote kamen für mich schon etwas überraschend», sagt er. Es waren harte Auftritte auf grösserer Bühne: Zug verlor 0:7 und 1:6.

Geblieben sind dem Bündner auch Einsätze auf internationaler Bühne. Hollenstein, der aktuell im Kader des U20-Nationalteams steht, war im Frühling dieses Jahres an der U18-Weltmeisterschaft mit der Schweiz in Russland. «Wir spielten vor Kulissen zwischen 5000 und 8000 Zuschauern. Das sind schon Momente, wo du Hühnerhaut kriegst.»

Vom 26. Dezember bis zum 5. Januar wird in Kanada die U20-Weltmeisterschaft ausgetragen. «Dort dabei zu sein, ist ein grosser Wunsch», sagt Hollenstein. «Ich bin meines Glückes Schmied. Mit guten Leistungen in der EVZ Academy Equipe kann ich mich für das Nationalteam empfehlen», weiss er.

Schlechte Perspektiven im EV Zug

Hollenstein bildet in der EVZ Academy mit Gianluca Zaetta das Keeper-Duo. «Wir alle freuen uns auf die neue Saison. Unser Ziel ist klar, wir wollen die letztjährige Saison mit dem Erreichen der Playoffs bestätigen. Der achte Platz ist ein realistisches Ziel», ist der 18-Jährige, der bei einer Gastfamilie in Baar lebt und eine kaufmännische Lehre absolviert, überzeugt.

In zwei Jahren wird Hollenstein, dessen Vertrag beim EVZ noch bis 2019/20 läuft, die vierjährige Ausbildung abschliessen. «Danach erhoffe ich mir natürlich einen Profi-Vertrag. Am liebsten beim EVZ. Hier gefällt es mir sehr gut. Ich erlebe den Verein und das ganze Umfeld sehr familiär.»

Der Weg zum Stammkeeper dürfte jedoch ein schwieriger werden: Der EVZ hat ab der Saison 2019/20 bekanntlich Leonardo Genoni vom SC Bern für fünf Jahre verpflichtet. Wie sieht Hollenstein seine Chancen bezüglich National-League-Einsätze? «Dass Genoni zum EVZ wechselt, freut mich. Im ersten Augenblick dachte ich, stimmt das wirklich? Als Churer war ich natürlich als Jugendlicher ein grosser Davos-Fan, und Genoni ist auch heute immer noch ein Vorbild von mir», sagt er offen.

Der EVZ setze aber auch auf die jungen Spieler. «Ich mache mir diesbezüglich keine grossen Gedanken. Es benötigt ja immer mehrere Keeper in einer Saison. Beim EVZ bekommt jeder Spieler seine Chance», denkt er.

Die Spannung am Eishockey

Den Weg zum Eishockey fand Hollenstein in der Bambini-Schule in Chur. «Ich war als Kind oft mit meinen Eltern und meiner jüngeren Schwester Michèle (16) auf dem Eis am Chneble gewesen.» Hollenstein spielte während der Schulzeit parallel zum Eishockey auch Unihockey in Chur.

«Eines Tages musste ich mich entscheiden – Eishockey gefiel mir einfach besser.» Was fasziniert ihn daran? «Es ist eine schnelle und harte Sportart. Und es ist, im Gegensatz zu anderen Sportarten, stets spannend. Egal ob du 3:0 führst oder 0:3 in Rückstand liegst, bis zur 60. Minute kann immer vieles passieren.»

Auch wenn er – wie erwähnt – realismusbezogen veranlagt ist: Den Traum der NHL träumt auch Hollenstein. «Ich schaue immer die Highlights von der National Hockey League. Kürzlich habe ich den Churer NHL-Spieler Nino Niederreiter in einem Camp getroffen. Das ist schon motivierend, wenn man sieht, was er geschafft hat.»

Unterstützt wird Hollenstein bei den Spielen auch immer von seinen Eltern. «Sie sind praktisch immer dabei, was mir sehr wichtig ist. Ohne sie hätte ich den Eishockeysport nie ausüben können», bedankt er sich.

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