notifications
Handball

Der KTV Altdorf kassiert eine ärgerliche Derby-Niederlage

Im Duell mit Erzrivale Muotathal zieht der KTV Altdorf mit 24:26 Toren den Kürzeren. Ein durchaus möglicher Sieg wird durch einen Einbruch in der zweiten Halbzeit vergeben.

Altdorf mit Carlo Inderbitzin (am Ball) leistete sich im Derby gegen Muotathal zu viele Fehlwürfe.
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 22. September 2022)

Es war zum Haareraufen für die einheimischen Fans in der am Donnerstag mit 120 Zaungästen nur relativ spärlich besetzten Feldli-Arena in Altdorf. Die Gastgeber stiegen zwar mit einem knappen 14:13-Vorsprung in die zweite Halbzeit, vermochten aber nicht mehr an die starke Leistung gegen Ende des ersten Durchgangs anzuknüpfen. Fast zehn Minuten lang verzeichneten die Altdorfer lauter Fehlwürfe. Zudem leisteten sie sich zahlreiche unnötige Ballverluste. Dadurch zogen die Gäste auf 14:17 davon. Erst in der 40. Minute konnte Kreisläufer Daniel Baumann die lange torlose Durststrecke endlich beenden. Bis zur 50. Minute zog Muotathal gar auf sechs Längen (17:23) davon. Die Partie schien entschieden. Doch die Platzherren steckten nicht auf und kämpften sich in der Schlussphase kontinuierlich wieder näher heran, auch dank Keeper Jan Dittli, der etliche Torwürfe der Schwyzer mirakulös parierte. 21 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene markierte Lorin Schleich den 24:25-Anschlusstreffer. Im Gegenzug machte jedoch Kilian Schelbert sämtliche Hoffnungen der Urner zunichte, wenigstens noch ein Remis zu erzielen und damit einen Punkt aus dem Feuer zu reissen.

«Heute haben wir uns selber geschlagen. Der Endspurt kam definitiv zu spät», ärgerte sich Altdorfs Coach Stefan Arnold nach dem Schlusspfiff. Er haderte zu Recht mit der mageren Vorstellung zu Beginn des zweiten Abschnitts. Dazu meinte er: «In dieser Phase haben wir zahlreiche Grosschancen nicht genutzt. Durch die Fehlwürfe kam der Gegner zu schnellen Gegenzugmöglichkeiten, die er konsequent in Tore ummünzte. Muotathal hat heute sehr clever gespielt. Zudem hatte der Goalie einen sehr guten Tag.» Schlussmann Florian Oechslin, der nach der Pause anstelle von Remo Betschart den Kasten hütete, avancierte für das Täli-Team zum eigentlichen Matchwinner. Er machte nicht weniger als 14 von 24 Torwürfen unschädlich und erzielte damit eine schier unglaubliche Abwehrquote von fast 60 Prozent. Allerdings profitierte Oechslin auch von der eklatanten Abschlussschwäche der Gelb-Schwarzen.

Muotathals Goalie wird zum Matchwinner

Die erste Halbzeit verlief ganz ähnlich wie die zweite. Altdorf kam nur sehr schleppend in die Gänge und geriet bis zur 15. Minute mit 4:8 Toren ins Hintertreffen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung machten die Hausherren den Rückstand bis zum langen Break nicht nur wett, sondern erarbeiteten sich sogar einen knappen Vorsprung (Halbzeitstand 14:13). «Wir waren zuversichtlich, im zweiten Durchgang noch zusetzen zu können. Aber durch die vielen unnötigen Fehler ist nichts daraus geworden», so Arnold, der wenigstens mit der Defensivleistung zufrieden war. Offensiv bot sein Team sehr magere Kost. Spielmacher Florian Henrich war zwar mit acht Torerfolgen der erfolgreichste Scorer auf Seiten der Gastgeber, leistete sich jedoch auch sieben Fehlwürfe. Kaum ein Spieler verzeichnete eine Abschlussquote von 50 Prozent und mehr.

Mit nur einem Sieg in den bisherigen drei Spielen ist die KTV-Truppe alles andere als wunschgemäss in die 1.-Liga-Meisterschaft gestartet. Für Arnold ist die Devise klar: «Im nächsten Spiel gegen Dagmersellen muss eine Reaktion her, damit wir den Anschluss an die Spitze nicht verlieren. Aber das wird nicht leicht, zumal die Luzerner zu den Kandidaten für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde gehören.»

Telegramm

HC KTV Altdorf – KTV Muotathal 24:26 (14:13)

Feldli. – 120 Zuschauer. – SR Hasler, Hungerbühler.

Altdorf: Arnold, Dittli; Reichmuth, Wunderlin, Müller (1), Baumann (1), Marco Inderbitzin, Schleich (3), Wyss (2), Carlo Inderbitzin (4), Ledermann (1), Henrich (8), Bubalo (3), Adamcik (1).

Muotathal: Oechslin, Remo Betschart; Andreas Schelbert, Kilian Schelbert (2), Imhof, Nauer, Ivo Betschart (5), Pascal Gwerder (8), Remo Betschart, Heinzer (3), Fabio Gwerder (7), Fabian Gwerder (1), Kurti, Lüond.

Kommentare (0)