Robert Hess
Nach jahrelanger Planung und knapp einjähriger Bauzeit kann das Hochwasserschutzprojekt Sandbach in Kerns diesen Monat abgeschlossen werden. Im Rahmen einer schlichten Feierstunde wurde das Bauwerk gestern der Bevölkerung übergeben.
Gemeinderätin Marlies Durrer erinnerte an das schwere Unwetter vom August 2005 und die folgenden Bestrebungen, die an den Sandbach angrenzenden Wohn-, Industrie- und Gewerbegebäude künftig vor Überschwemmungen zu sichern. Ein entscheidender Schritt sei im Oktober 2017 die Genehmigung eines Kredites von 3,2 Millionen Franken für die Realisierung des Hochwasserschutzprojektes Sandbach durch die Gemeindeversammlung gewesen, so Durrer.
Verbunden war der Kredit mit einer Kostenbeteiligung von Bund und Kanton in der Höhe von 70 Prozent. Besonders erfreulich sei, so Marlies Durrer gestern, dass der Bach nicht nur Hochwassersicherheit gewährleist, sondern sich auch schön präsentiere und überdies die veranschlagten Kosten unterschritten würden. «Ich habe eine Riesenfreude, vor allem auch, weil die ökologischen Aufwertungsmassnahmen grösstenteils bereits realisiert und gut gelungen sind.» Diese Massnahmen waren eigentlich erst in einer zweiten Projektetappe vorgesehen.
Zuoberst ein Geschiebesammler
Bereits beim Spatenstich vor rund einem Jahr hatte Roland Arnold, Generalagent Obwalden und Nidwalden der Mobiliar Versicherungsgesellschaft, eine Spende von 100 000 Franken aus dem Überschussfonds der Genossenschaft angekündigt.
«Es macht uns stolz, dieses wichtige Präventionsprojekt zu unterstützen», sagte Arnold bei der Checkübergabe. Die Mobiliar habe seit 2005 knapp 37 Millionen Franken für solche Projekte bereitgestellt. In launigen Worten verdankte Gemeindepräsident André Windlin die grosszügige Spende.
Das Projekt umfasste unter anderem die Vergrösserung und Optimierung des Geschiebesammlers mit Schwemmholzrückhalt. Das Gerinne zwischen Geschiebesammler und Stanserstrasse wurde auf ein HQ100 (hundertjährliches Ereignis) ausgebaut. Weiter wurden in diesem Abschnitt mehrere Brücken ausgebaut. Unter anderem mussten 1,8 km Werkleitungen erneuert und 4000 Tonnen Blöcke eingesetzt werden, wie Bauingenieur Christian Preiss von der Schubiger Obwalden AG gestern erklärte.