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Zug

Der fulminante Festakt verbindet am Esaf in Zug Tradition und Moderne

Eine Festhymne von Christoph Walter, die «Büetzer Buebe», über 600 Mitwirkende und ein gut gelaunter Bundespräsident: Der Festakt am Sonntagmorgen begeistert das Publikum.

In Zug trifft Tradition auf Moderne: Neben Hochhäusern und Blockchain geniesst auch das Schwingen einen hohen Stellenwert. Bundespräsident Ueli Maurer spricht in seiner Rede von den beiden Welten, die mit dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (Esaf) verbunden werden. «Das Schwingen ist eine Eigenschaft, die wir alle in uns haben. Wir versuchen alle immer wieder zu gewinnen, stark zu sein. Die Schweiz, eines der innovativsten Länder, gewinnt jeden Tag.»

Die Rede des SVP-Magistraten - auf Schweizerdeutsch gehalten - ist nur ein Höhepunkt von vielen am Esaf-Festakt vom Sonntagmorgen. Das Spektakel beginnt um 9.30 Uhr mit über 600 Mitwirkenden und einer «Hymne» von Christoph Walter. Der Komponist und Multiinstrumentalist hat eigens für den Anlass ein Potpurri komponiert. Von allen Eingängen her ziehen sie in die Arena – Alphornbläser, Fahnenschwinger sowie der Bundespräsident und seine Delegation auf einer Kutsche. Nik Hartmann, Zuger TV-Aushängeschild, ruft: «So ein Fest gibt es nur ein einziges Mal auf der Welt.» Und das Publikum klatscht laut.

Knüsel Harry soll nicht der Letzte sein

Heinz Tännler, OK-Präsident des Esaf, begrüsst in seiner Ansprache auch die Wrestling-Fans aus den USA und Kanada und sagt: «In Zug sind alle willkommen.» Auch er betont: «Wir können modern sein und Traditionen trotzdem hochhalten.» Er dankt seinem« tollen Team und den unzähligen, unermüdlichen Chrampfern». Tännler macht keinen Hehl daraus, dass er Freude hätte, würde der nächste Schwingerkönig aus der Zentralschweiz stammen: «Knüsel Harry, Schwingerkönig von 1986, soll nicht der Letzte sein.» Doch schliesslich gilt das Prinzip: «Möge der beste, ja der stärkste Muni Kolin nach Hause nehmen.»

Ein Medley aus Volksmusik-Hits lässt das Publikum mitschaukeln und –singen: «Im Aargäu sind zwöi Liebi», «Min Vater isch en Appezeller», «Vo Luzern gäge Wäggis zue», von diesen Liedern kennt einfach jeder den Text, und natürlich auch vom «Vogel-Lisi», bei dem es für einmal nicht heisst «z'Oberland isch schön», sondern «s'Zugerland isch schön». Paul Vogel, Obmann des Eidgenössischen Schwingerverbandes, betont am Rednerpult: «Dieses Fest wird in den Köpfen und Herzen noch lange in Erinnerung bleiben.»

Mit den Gitarren im Sägemehl

Und schliesslich ist es Zeit für die beiden Männer, die das Büezer- und Chrampfer-Lebensgefühl verkörpern wie kaum zwei andere: Gölä und Trauffer alias «Büetzer-Buebe». Nachdem mit Bauhelmen, orangen Westen und Schaufeln ausgestattete «Büetzer» das Gelände in Beschlag genommen haben, laufen die beiden Musiker hinein und performen ein Medley aus ihren Liedern, darunter auch der Hit «Schwan», den sie gemeinsam mit dem Publikum singen. «Alli zäme», schreit Gölä, und freut sich über das Publikum: «geili Sieche».

«Geil» ist laut dem Berner Rocker auch der eigens für das Esaf geschriebene Song «Maa gäge Maa», der jetzt folgt, ein «Lied für moderne Gladiatoren». Im siebten Sägemehl, dort, wo am späten Nachmittag der Schlussgang ausgetragen wird, gehen die beiden Mannen mit ihren Gitarren in die Knie, und das Festpublikum ist begeistert. Nach der Show, bei der unter anderem auch der Zuger Blasmusikverband, die Trychlergruppe Unterägeri, der Zentralschweizer Jodlerverband, zahlreiche Alphornbläser und die Zuger Musicalschule Voicesteps mitgemacht haben, schliesst Nik Hartmann den Festakt mit den Worten: «So ihr Lieben, jetzt überlassen wir die Arena wieder jenen, die wissen, was sie machen.»

Begleitet von urchigen Klängen verlassen die Mitwirkenden das Feld, und die Schwinger übernehmen: Ein gelungener, fulminanter Auftakt für den Festsonntag, und das bei strahlender Sonne und angenehmen Temperaturen.

Schauen Sie den Song «Maa gäge Maa» hier im Video:

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