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Obwalden

Der freiwerdende Nationalratssitz in Obwalden ist begehrt

Die nationalen Wahlen vom Oktober werfen ihre Schatten voraus. Auch die SVP und FDP bringen sich in Stellung im Kampf um die Nachfolge des zurücktretenden CSP-Nationalrats Karl Vogler. Ein Name taucht schon auf.
Wer wird Karl Vogler als Obwaldner Vertreter im Nationalrat beerben? (Bild: PD)
Peter Seiler. (Bild: PD)

Matthias Piazza

Matthias Piazza

Die CVP nominiert diesen Mittwoch aller Voraussicht nach ihren 2015 gewählten Ständerat Erich Ettlin für eine weitere Legislatur für die nationalen Wahlen vom 20. Oktober. Völlig offen ist die Ausgangslage hingegen beim Nationalrat, zumal Karl Vogler (62) von der CSP nach acht Jahren nicht für eine dritte Legislatur antritt, wie er im vergangenen Sommer bekannt gab.

Der freiwerdende Sitz weckt bei anderen Parteien Begehrlichkeiten. «Wir sind am Evaluieren geeigneter Kandidaten», lässt sich FDP-Präsident Hans-Melk Reinhard entlocken, ohne konkreter zu werden. «Wir finden es wichtig, dass mit Blick auf die Sitzverteilung wieder einer der beiden Sitze in Bundesbern in FDP-Hand ist.» Dies ist seit 2015 nicht mehr der Fall. Damals verloren die Liberalen nach 16 Jahren den Ständeratssitz an die CVP. Kein Interesse mehr an einer Kandidatur hat André Windlin, wie er auf Anfrage festhält. Der Kernser Gemeindepräsident trat vor vier Jahren für die FDP gegen Erich Ettlin an.

Tritt SVP mit Peter Seiler an?

«Wir werden ganz sicher jemanden stellen, ob für den Stände- und/oder für den Nationalratssitz, ist noch offen», ist für Monika Rüegger, Präsidentin der SVP Obwalden, klar. «Mit zwei Obwaldner Bundesparlamentariern aus der CVP/CSP-Fraktion ist mehr als die Hälfte der Obwaldner Bevölkerung in Bern nicht angemessen vertreten.» Das habe sich auch immer wieder beim Abstimmungsverhalten von Karl Vogler und Erich Ettlin gezeigt. «Es ist höchste Zeit, dass in Bern wieder ein Obwaldner mit bürgerlichem Hintergrund politisiert.» Die Partei, die am 14. Juni nominiert, war mit Christoph von Rotz vier Jahre in Bern vertreten, 2011 schaffte er die Wiederwahl nicht, er unterlag dem überparteilich portierten Karl Vogler, der sich vier Jahre später mit rund doppelt so vielen Stimmen gegen SVP-Kandidat Daniel Wyler behaupten konnte.

«Ich bin selber in der Wahlkommission, half auswählen, ich kann euch beruhigen, ich hätte meine Chance auch gehabt, wurde intern auch angefragt», sagte Peter Seiler 2015 an einer Nominationsversammlung von SVP-Ständeratskandidat Adrian Halter. «Das heisst aber nicht, dass ich das nie machen werde», ergänzte er vielsagend. Nun, vier Jahre später, tönt es bei Peter Seiler auf Nachfrage wie folgt: «Je länger desto mehr verspüre ich Motivation auf das Amt des Nationalrats. Eine Kandidatur schliesse ich nicht aus.» Der 35-jährige Sarner Landwirt und Agronom politisiert seit 2008 für die SVP im Kantonsrat und ist seit 2016 Gemeinderat.

Er will auf der nationalen Bühne Einfluss nehmen

«Beim Kanton und in der Gemeinde sehe ich immer wieder Missstände, die ich aber nicht beheben kann, weil sie mit der nationalen Gesetzgebung in Zusammenhang stehen. Als Nationalrat könnte ich zusammen mit Ständerat Erich Ettlin konkret Einfluss nehmen und Mehrheiten für Obwaldner Anliegen schaffen.» Auch parteipolitische Überlegungen spielen eine Rolle bei seinen Ambitionen. Um breiter abgestützt zu sein, sei es wichtig, dass nicht beide eidgenössischen Räte aus Obwalden der gleichen Fraktion angehören. Noch besser sei es, wenn der Obwaldner Nationalrat zudem in der grössten Fraktion vertreten ist. Die SVP stellt in der grossen Kammer 65 von 200 Sitzen.

Die CSP sei nach wie vor interessiert, ihren Nationalratssitz zu behalten, wie Parteipräsident Josef Stalder auf Anfrage sagt. Man sei im Gespräch mit möglichen Kandidaten und werde das weitere Vorgehen am nächsten Parteitag vom 22. Januar beschliessen. Und bei der SP Obwalden will der Parteivorstand ebenfalls noch diesen Monat seine Strategie für die nationalen Wahlen festlegen, wie es auf Anfrage heisst.

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