«Wir wollen einen geordneten Wander- und Erlebnistourismus», erwähnte Bruno Imholz schon bei der Postförderpreis-Übergabe. «Bis Juni 2024 ist der Sagenweg fertig», so der Präsident des Tourismusvereins. Vor zwei Wochen wurde der Picknick-Sagenplatz auf Wang installiert. Gemütliche Aussichtsbänke, Feuerstelle, ein Trocken-WC mit Bergsicht. Beim Hören der von Walter Sigi Arnold gesprochenen Urner Sagen geniesst man den Blick auf die Urner Täler und fragt sich, wo all die Sagen verortet sind, die der Spitalpfarrer Josef Müller einst sammelte.
Seit drei Jahrzehnten realisiert Isenthal Tourismus entlang der sieben oft abenteuerlichen Kleinseilbahnen spezielle Themenwege und Picknickplätze. Auf den über 100 Kilometern Wanderwegen, an Wiesen, Wäldern und Bächen vorbei und auf abwechslungsreichen Landschaftsstufen vom See bis zum Uri Rotstock, stösst man auf vielfältige Natur- und Kulturwerte. «Der neue Stundentakt lockt auch ausserkantonale Gäste an», erwähnt Hotelier Ruedi Bissig. «Diese unternehmen Freizeitausflüge, dies in Verbindung mit Bahn, Bus, Schiff und Seilbahnen. Das erhöht die Wertschöpfung, darauf sind wir angewiesen.»
Im Herbst kommt Hilfe aus dem Kanton Zürich
«Ein grosser Teil der Sagenweginfrastruktur ist fertig erstellt», sagt Wegplaner Thomas Walker, der die Scharti-Region wie seinen Hosensack kennt. Als Schreiner baute er selbst eine Öko-Toilette, liess sie mit dem Helikopter auf Wang fliegen. Mit dem Projekt – es erhält auch Unterstützung von der Neuen Regionalpolitik (NRP) – sei man im Zeitplan, erklärt er. «Wir wären froh um drei, vier auswärtige Gruppenleiter, die uns an zwei Septemberwochen einige Tage unterstützen.» Denn im Herbst kommen 50 Personen der Zivilschutzorganisation Hardwald-Kloten. «Eine Berggemeinde mit derart grossem Wegnetz ist auf Hilfe angewiesen», bestätigt Rita Kammermann, die Koordinatorin der SAB-Bergversetzer.
Defekter Seilbahnmotor gab Anstoss
Vor neun Jahren musste unverhofft der defekte Antrieb der Seilbahn Gietisfluh ausgewechselt werden. Dies war Anstoss für den Sagenweg. Die Karr-Stiftung sicherte Isenthal Tourismus einen Beitrag an das vorbereitete Sagenweg-Konzept zu. An der Idee wirkte Nationalrat Simon Stadler mit seiner Bachelorarbeit an der Pädagogischen Hochschule mit. Heute ist er Präsident der Schweizer Wanderwege. Vor kurzem überreichten die Schweizer Wanderwege und der Sponsor Schweizer Post AG Isenthal den diesjährigen Postförderpreis. Auch Bund und Kanton leisteten Beiträge, ebenso die Dätwyler Stiftung und der Impulsfonds der Urner Kantonalbank. «Für all diese Unterstützung sind wir enorm dankbar,», sagt der für Tourismus und Wanderwege verantwortliche Gemeinderat Andi Arnold, «die Gemeinde könnte sich die Finanzierung allein gar nicht leisten.» «Ich bin beeindruckt von der Tatkraft, was alles von Einheimischen in Isenthal geleistet wird», sagte Rita Kammermann zum Schluss, «der Ort bietet eine wunderbare Aussicht».
Ausgangspunkt: Dorf bis Seilbahn Gietisfluh (automatischer Betrieb). Stichworte für Websuche: Uri Tourismus, Schartihöreli.
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