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Uri

Der erste Kontakt mit Urner Lehrbetrieben

Zum 30. Mal lernen Oberstufenschüler an den Berufsinformationstagen potenzielle Lehrbetriebe kennen. So auch in Erstfeld, wo fünf junge Burschen bei der Firma Bless einen Eindruck über den Spenglereibetrieb erhalten konnten.
Unter Aufsicht von Valentin Bless (links) versucht der Altdorfer Marco Herger, ein Stück Blech zu schneiden. (Bild: Paul Gwerder (Erstfeld, 9. Oktober 2018))

Paul Gwerder

An der «Gwärb 1986» entstand die Idee, dass Jugendliche im Kanton Uri während der Berufswahlphase die Möglichkeit haben sollten, auf einfache Art Lehrberufe und Lehrfirmen kennenzulernen. 1988 war es dann so weit: Die ersten Berufsinformationstage wurden durchgeführt.

«Heute hat dies eine grosse Bedeutung für die Berufsfindung der Urner Jugendlichen, ist ein wichtiger Meilenstein in der Berufswahlvorbereitung und ist ein Erfolgsmodell», sagte Bildungsdirektor Beat Jörg am Dienstag, 9. Oktober, an einer kleinen Feier, zu der Ausbildungsbetriebe und Mitarbeitende der Bildungsdirektion eingeladen waren.

Für die Berufswahl sehr wichtig

Im vergangenen Jahr meldeten sich 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler der 2. Oberstufe für eine oder mehrere Veranstaltungen an. Bei einer Befragung gab die Hälfte der Schüler an, dass dieser Anlass für die Berufswahl sehr wichtig gewesen sei, wie Beat Jörg schilderte. «Aber auch für die Lehrfirmen der Arbeitswelt bieten diese Berufsinfotage eine grosse Chance, denn sie können dabei den jungen Menschen ihren Betrieb und den gewünschten Beruf vorstellen.» René Röthlisberger von Wirtschaft Uri betonte: «Es gibt nichts Besseres, als wenn eine Firma ihre künftigen Lehrlinge schon von früher her kennen.»

An den diesjährigen Informationstagen haben 56 Ausbildungsbetriebe teilgenommen. In den Herbstferien werden an 104 verschiedenen Veranstaltungen 65 verschiedene Berufe vorgestellt. 312 Jugendliche, das sind etwa 90 Prozent aller Schüler der 2. Oberstufe, haben sich angemeldet. Und da einige mehrere Firmen besuchen wollten, gab es genau 1141 Anmeldungen.

Nach der Theorie folgt die Praxis

Am Dienstagnachmittag kamen fünf Burschen zur Firma Bless nach Erstfeld, um sich über den vielseitigen Beruf als Spengler zu informieren. Dort wurden sie und die beiden Gäste, Sepp Renner vom Amt für Beratungsdienste und Bruno Arnold von Wirtschaft Uri von Mitinhaber Valentin Bless begrüsst. In dessen Betrieb arbeiten 15 bis 20 Personen, davon auch drei Lehrlinge.

«Ein Spenglerlehrling sollte nicht ganz unsportlich und schwindelfrei sein», führte Bless aus. Die Arbeit des Spenglers beginnt mit der Herstellung der einzelnen Blech-, Zink- oder Kupferteile in der Werkstatt. Sie biegen es in die gewünschte Form und verbinden einzelne Teile durch Löten, Nieten oder Schweissen. Von seinen Lehrlingen erwarte er, dass diese auch einigermassen rechnen können, weil es immer wieder viele Sachen wie etwa einen Radius zu berechnen gelte, so Bless.

Nach dem theoretischen Teil wurden den Jungen auf einem Rundgang die verschiedenen Maschinen und Werkzeuge gezeigt. Besonders Freude machte es ihnen, dass sie selber an einer Maschine verschiedene Figuren aus einem Stück Blech schneiden konnten. Dem 14-jährigen Silvan Püntener aus Schattdorf hat es auf jeden Fall gefallen: «Ich möchte gerne einen Handwerkerberuf erlernen, bei dem ich mit Metall oder ähnlichen Gegenständen arbeiten kann», sagte er nach dem Tag bei Bless.

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